Stu­die von DLR und DB zeigt
Mund-Na­se-Be­de­ckung wirkt

Die Verbreitung von Tröpfchen und Aerosolen wurde mittels Verteilung von künstlichem Speichel und Spurengas nachgebildet und vermessen.  | Foto: DLR
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Eine Mund-Nasen-Bedeckung ist während der Zugfahrt eine wirksame
Möglichkeit, die Verbreitung von Tröpfchen und Aerosolen zu
begrenzen. Das zeigt eine
wissenschaftliche
Studie der Deutschen Bahn und des Deutschen Zentrums für Luft- und
Raumfahrt (DLR)
.

Tröpfchen und Aerosole gelten als Hauptübertragungsweg des
Corona-Virus. Sie sind wenige Mikrometer klein und entstehen beim
Atmen, Sprechen, Husten und Niesen. Während größere Tröpfchen
schnell zu Boden sinken, können Aerosole in der Luft schweben und
sich in geschlossenen Räumen verteilen.

Deutliche Verringerung von Aerosolen

Eine Mund-Nase-Bedeckung verringert dies deutlich. Diese Erkenntnis
unterstreicht die Notwendigkeit, sie im Zug zu tragen und möglichst
Abstand zu Mitreisenden zu halten.

Partikel, die die Klimaanlage erreichen, werden dort zum Teil im
Filtersystem abgeschieden. Der hohe Anteil Frischluft, mit dem die
Klimaanlage arbeitet, verdünnt die Konzentration der Aerosole
deutlich. In einem ICE wird die Luft durchschnittlich alle sieben
Minuten vollständig erneuert. Das heißt, dass die Klimaanlage bei
der Verbreitung der Aerosole im Fahrgastraum faktisch keine Rolle
spielt.

Verteilung durch Spurengas nachgebildet und vermessen

Bei den Untersuchungen wurde unter anderem die Atmung eines Fahrgastes
mit und ohne Mund-Nase-Bedeckung simuliert. Die Verbreitung von
Tröpfchen und Aerosolen wurde mittels Verteilung von künstlichem
Speichel und Spurengas nachgebildet und vermessen. Sich bewegende
Personen wurden zur Vereinfachung der Untersuchungen nicht
berücksichtigt. Für eine virologische Bewertung möglicher
Infektionsrisiken ist weitere wissenschaftliche Forschungsarbeit
nötig.

Die Messungen fanden im „Demonstratorfahrzeug für Innovationen im
Reisendenkomfort und Klimatisierung“ (DIRK) statt, einem Mittelwagen
eines ICE 2. Das DLR-Institut für Aerodynamik und Strömungstechnik
in Göttingen brachte dafür verschiedene hochwertige aerodynamische
Messtechniken in die Untersuchungen ein. Durchgeführt wurden die
Versuche in der Klimakammer der DB Systemtechnik in Minden, der
„Mindener Einrichtung für die klimatechnische Untersuchung an
Eisenbahnfahrzeugen“ (MEikE).

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RAG - Redaktion

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