Ermittlungen dauern an
Mordfall „Claudia Ruf“: „Wir werden niemals aufgeben“

- Die Mordkommission bittet weiterhin um Hinweise im Mordfall „Claudia Ruf“. Hierzu gibt es ein Hinweistelefon.
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Region - Wer ermordete vor 24 Jahren die damals elfjährige Claudia Ruf aus
Grevenbroich Hemmerden? Die Leiche des Mädchens war in
Oberwichterich, nahe Zülpich, gefunden worden.
Gut ein Jahr nach Beginn der eng mit der Mönchengladbacher
Staatsanwaltschaft abgestimmten Arbeit der Mordkommission „Claudia
Ruf“ dauern die Ermittlungen weiter an:
(red). Bislang wurden 2.250 DNA-Spuren über die Wissenschaftler des
LKA NRW abgeglichen - der mutmaßliche Täter konnte über diesen
Abgleich noch nicht identifiziert werden. Von den aktuell über die
Staatsanwaltschaft initiierten Rechtshilfeersuchen laufen derzeit noch
zu 15 Spuren, die bis in die USA führen, die Ermittlungen. „Fünf
Rechtshilfeersuchen führten bislang bereits zu einem Ausschluss der
überprüften Personen“, erklärt MK-Leiter Reinhold Jordan hierzu.
Von den 15 Personen, die einen freiwilligen DNA-Test verweigerten,
sind zwischenzeitlich 11 über entsprechende richterliche Beschlüsse
überprüft und ausgeschlossen worden. Vier weitere Fälle befinden
sich hierzu aktuell noch in der Prüfung.
Zu 25 Personen stehen die Fahnder der Mordkommission aktuell noch in
Kontakt - die Ermittlungen, zu denen auch die Abgabe einer DNA-Probe
gehört, sind in diesen Fällen noch nicht abgeschlossen.
Besonders schwierig gestalten sich oftmals die Ermittlungen im
Zusammenhang mit bereits verstorbenen Personen.
Hier sind die letzten Wohn- und Aufenthaltsorte und auch mögliche
Angehörige in vielen Fällen aktuell nicht ermittelbar. So
registriert die Mordkommission hierzu rund 40 Verstorbene, zu deren
Personen derzeit kein verwertbarer Ermittlungsansatz vorliegt.
Zu den schwierigeren Ermittlungen gehören auch rund 80 Personen, zu
denen noch kein Aufenthaltsort im In- und Ausland recherchierbar ist.
MK-Leiter Reinhold Jordan resümiert die Ermittlungen nach rund einem
Jahr: „Wir werden niemals aufgeben und selbstverständlich weiter
ermitteln. Nachdem wir nunmehr rund 2.400 Männer, welche in
Grevenbroich-Hemmerden amtlich gemeldet oder einen direkten Bezug
dorthin hatten, überprüft haben, können wir nicht ausschließen,
dass sich darüber hinaus noch Männer unangemeldet , vielleicht in
einer Partnerschaft oder sonstigen Beziehung in Hemmerden gelebt oder
sich aufgehalten haben. Vielleicht wurde eine Garage, ein Hof oder ein
Wohnwagen durch Ortsfremde vorübergehend angemietet oder zu Arbeiten
genutzt. Deshalb richten wir nochmals den Appell an alle Bürgerinnen
und Bürger von Hemmerden: Melden sie uns diese Personen, auch wenn
sie vielleicht im November 2019 gedacht haben, diese Information sei
für die Polizei nicht relevant. Unser Ziel bleibt, möglichst alle
Personen mit dem von uns dargestellten Bezug nach Hemmerden zu
ermitteln und zu überprüfen.“
Die Mordkommission, die sich weiterhin aus Ermittlern der Polizei aus
Bonn und Neuss zusammensetzt, weist hierzu auch noch einmal auf das
weiterhin aufgeschaltete Hinweistelefon mit der Rufnummer (02131) 300
25252 hin.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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