„Weißes Gold“
Das Salz in der Suppe

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Salz ist ein lebenswichtiger Stoff, den unser Körper täglich
benötigt. Es regelt unter anderem den Flüssigkeits- und
Mineralhaushalt des Körpers. Heutzutage haben wir weltweit so riesige
Salzvorkommen, dass wir uns keine Sorgen darüber machen müssen, dass
dieser Rohstoff einmal knapp wird, wie dies bei Wasser oder Rohöl der
Fall ist. Doch früher war Salz noch etwas ganz Besonderes und wurde
daher auch „weißes Gold" genannt.

Schon Griechen und Römer legten Salzgärten an

Heutzutage wird Salz mit den modernsten Verfahren aus Salzbergwerken
oder aus dem Meer gewonnen. Dies geschieht teilweise mit
computergesteuerten Bohrungen in vielen Teilen der Welt. Doch das war
natürlich nicht immer so und daher war Salz früher ein sehr
kostbares Gut, das nicht nur zum Würzen oder Konservieren von
Lebensmitteln genutzt, sondern mit dem auch ein reger Handel betrieben
wurde.

Schon die Griechen und Römer legten so genannte Salzgärten an, in
denen Meerwasser verdunstete und so das wertwolle Salz übrig blieb.
Salz war so gefragt, dass Kaufleute aus aller Herren Länder ans Meer
reisten, um ihre mitgebrachten Güter gegen Salz zu tauschen. So
wurden viele Straßen zwischen bedeutenden Städten nur zum Zwecke des
Salzhandels gebaut.

Eine der wichtigsten Straßen war die „Via Salaria" (Salzstraße) in
Italien, die vom Hafen Ostia ins Landesinnere nach Rom führte.
Früher erhielten die römischen Legionäre sogar meist einen Teil
ihres Lohns in Form von Salz. Diese Salzration nannte man
„salarium". Daraus entstand später das Wort „Salär" für Lohn
und Gehalt, das man auch im englischen Wort „salary" heute noch
wiederfindet.

Im Mittelalter blieb das Salz ein wichtiges Gut

Obwohl die Menschen bezüglich der Salzgewinnung immer erfinderischer
wurden, blieb Salz auch im Mittelalter noch ein wertvolles Gut, das
sogar zu kriegerischen Auseinandersetzungen führte. So besagt eine
Legende, dass Herzog Heinrich der Löwe im Jahre 1156 nachts eine
Brücke in der Nähe von Freising zerstören ließ, damit das Salz,
das aus Reichenhall Richtung Augsburg transportiert wurde, nun über
eine Brücke in seiner Stadt – nämlich dem heutigen München –
transportiert wurde. Damit konnte er Zoll kassieren und der Stadt so
zu Reichtum verhelfen.

Apropos Reichenhall. Viele Städte, die früher entweder Salzvorkommen
hatten oder für den Salzhandel wichtig waren, können wir noch heute
am Namen erkennen. So zum Beispiel Salzburg, Salzgitter, Bad Salzuflen
oder auch Bad Reichenhall und Halle, denn „hall" ist das keltische
Wort für „Salz".

Durch Fortschritt und Technik ist das ehemalige Luxusgut zu einem
Rohstoff geworden, der heutzutage günstig zu bekommen ist. Forscher
können jetzt schon sagen, dass die Salzvorkommen der Erde niemals
erschöpft sein werden. Es soll unter Tage sogar Salzvorräte für
über 400.000 Jahre geben. Und das ist auch gut so, denn – wie
bereits erwähnt – könnten wir Menschen und natürlich auch die
Tiere ohne Salz nicht überleben.

Salz ist zwar wichtig, aber nur in Maßen zu genießen

Salz ist zwar sehr wichtig für den Wasser- und Nährstoffhaushalt,
aber nur in Maßen! Also Vorsicht! Nicht, dass ihr jetzt denkt,
Salzstangen, gesalzene Cracker und Chips wären gesund. Das ist leider
nicht der Fall, denn zu viel Salz ist gar nicht gesund, ganz im
Gegenteil. Die richtige Menge, die man pro Tag zu sich nehmen darf,
ist also wichtig. Diese hängt natürlich von vielen verschiedenen
Faktoren, wie Alter, Gewicht, Krankheiten und sportlichen Aktivitäten
ab. Ein Sportler, der viel schwitzt, benötigt natürlich mehr Salz,
als jemand, der sich kaum bewegt.

Durch die normale Ernährung nimmt man im Grunde genommen schon genug
Salz zu sich, so dass durch das abendliche Salzgebäck vor dem
Fernseher die empfohlene Tagesmenge von ca. 6 Gramm meist
überschritten wird. Ich wollte euch aber jetzt nicht den Tag bzw.
„Fernsehabend versalzen", wo man doch gerne mal Chips oder Cracker
nascht und auch der oft in ganz anderen Zusammenhängen gerne zitierte
Spruch vom „Salz in der Suppe" macht deutlich, wie wichtig Salz
andererseits auch ist.

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Brot und Salz zum Einzug

Es gibt noch viele andere Redewendungen mit dem „Begriff Salz", aber
auch einen sehr bekannten, schönen Brauch: Wenn jemand in ein neues
Zuhause einzieht, schenkt man ihm Brot und Salz zum Einzug. Dies soll
ihm Glück und Wohlstand bescheren. An diesem alten Brauch wird erneut
deutlich, wie wertvoll früher Brot aber auch insbesondere Salz für
die Menschen war. Passend dazu hier noch ein schöner, wenn auch etwas
altmodischer Spruch zum Einzug: „Das Brot, es gehe niemals aus und
das Salz, es würze jeden Schmaus." Und wenn es heute heißt
„gesalzene Preise", dann wisst ihr jetzt woher dieser Begriff
kommt…

 

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Durch Fortschritt und Technik ist das ehemalige Luxusgut zu einem Rohstoff geworden, der heutzutage günstig zu bekommen ist.
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