Die Geschichte des Tees
„Abwarten und Tee trinken“
Insbesondere in den kalten Herbst- und Wintertagen ist wieder
Teezeit oder wie die Engländer sagen Tea Time. Schon seit
Jahrtausenden wird auf der ganzen Welt viel Tee getrunken. Nach Wasser
steht Tee sogar an zweiter Stelle derjenigen Getränke, die weltweit
am häufigsten getrunken werden. Da gibt es bekanntlich nicht nur den
schwarzen und grünen Tee, sondern über 3000 verschiedene Sorten.
Doch habt ihr euch schon einmal gefragt, wo die Geschichte des Tees
eigentlich begann?
Ursprung des Tees in Asien
Um die Geschichte des Tees ranken sich etliche Sagen. Einer alten
chinesischen Legende zufolge soll im Jahre 2737 vor Christus der
damalige Kaiser Shen Nung auf einer seiner Reisen Wasser aus einem
Fluss abgekocht haben. Zufällig sollen dabei ein paar Blätter ins
heiße Wasser gefallen sein. Wie durch ein Wunder verfärbte sich das
Wasser und duftete angenehm. Der Kaiser sah sich um und entdeckte
einen Teestrauch, von dem die heruntergefallenen Blätter stammten. Ob
dort die Geschichte des Tees tatsächlich seinen Ursprung hatte,
werden wir wohl nie erfahren. Doch wir wissen, dass der Tee
ursprünglich aus Asien stammt.
Auch heute noch befinden sich die größten Teeplantagen in China,
Indien, Sri Lanka oder Indonesien, denn die Teepflanze benötigt viel
Sonne und ein tropisches Klima. Doch auch Afrika hat große Plantagen
und liefert seit langer Zeit ebenfalls große Mengen Tee in die ganze
Welt. Nach Europa kam der Tee aber erst Mitte des 17. Jahrhunderts
durch die Niederländer, denn das heutige Indonesien war damals eine
niederländische Kolonie. Der lange Weg mit dem Schiff von Indonesien
nach Europa dauerte allerdings mindestens sechs Monate. Zu dieser Zeit
kam der Tee auch nach Deutschland. In Ostfriesland (Info: Dies ist
eine Region im Nordwesten Deutschlands) bildete sich eine richtige
Teekultur und der so genannte „Ostfriesentee" wird auch heute noch
gerne mit Sahne und Kandiszucker getrunken.
Weltmeister im Teetrinken: die Ostfriesen
Obwohl in asiatischen und afrikanischen Ländern erheblich viel mehr
Tee als beispielsweise bei uns in Deutschland getrunken wird, trinken
die Ostfriesen weltweit den meisten Tee, nämlich fast 300 Liter pro
Person pro Jahr. Die restlichen Deutschen liegen im Vergleich bei nur
25 bis 30 Litern und trinken eher Kaffee (150 Liter). Die Engländer
sind natürlich auch für ihre Liebe zum Tee bekannt.
Zunächst wurde Tee in Europa nur vom Adel getrunken und galt als
edles Getränk. Es entstanden „Teegesellschaften", die sich in
„Teehäusern" zum gemeinsamen Teetrinken trafen. In England gibt es
auch heutzutage noch Teehäuser, hier bei uns – wo der Kaffee im
Vordergrund steht – haben sich dann eher die Cafés, früher
Kaffeehäuser genannt, durchgesetzt. Früher wurde fast nur schwarzer
und grüner Tee getrunken. Diese beiden Sorten werden auch
tatsächlich aus dem Teestrauch hergestellt. Doch mittlerweile gibt es
mehrere tausend Teesorten mit Früchte- oder Kräutergeschmack bis hin
zu Eistee. Genau genommen sind dies aber nur teeähnliche Getränke,
da sie nicht aus der Teepflanze, sondern beispielsweise aus
getrockneter Minze hergestellt werden. Viele Teeliebhaber bevorzugen
losen Tee, wenn es aber einmal schnell gehen soll, gibt es die
praktischen Teebeutel.
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Erfindung des Teebeutels
Hierzu noch eine lustige Geschichte: Im Jahre 1908 verschickte ein
amerikanischer Teehändler Teeproben an seine Kunden. Dazu hatte er
Teeportionen in kleine Seidenbeutel abgefüllt. Die Kunden tauchten
diese Beutel in kochendes Wasser, weil sie dachten, der Händler
hätte dies so vorgesehen. Und so war der Teebeutel, sozusagen aus
einem Missverständnis heraus, erfunden. Die Herstellung von Tee ist
sehr aufwendig und erfolgt in mehreren Schritten, die je nach
Teesorten unterschiedlich sind. Diese Schritte sind Pflücken, Welken,
Rollen, Oxidieren, Trocknen, Sortieren und Verpacken. Wenn ihr euch im
Detail dafür interessiert, könnt ihr die Teeherstellung im Internet,
z.B. bei Wikipedia, genau nachlesen. Oder vielleicht doch erst mal
„Abwarten und Tee trinken"… denn jetzt ist wieder „tea time"…
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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