Ausstellung der Preisträger
Surreales und Illusionswelten

"Marianne + Wilhelm" aus 2018. | Foto: Fabian Friese Copyright
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„IDYLL. Isabell Kamp / Fabian Friese“ im Max Ernst Museum Brühl des LVR ab dem 14. Mai - Samstag um 19 Uhr Vernissage bei freiem Eintritt - Sonntag, 14. Mai freier Eintritt ins Museum 

Brühl. Atmosphärische Installationen, Körpergebilde aus Keramik und traumartige Bühnenbilder: Unter dem Titel IDYLL widmet das Max Ernst Museum Brühl des LVR der Luise-Straus-Preisträgerin des LVR, Isabell Kamp (*1980 in Bonn) und dem Max Ernst-Stipendiaten der Stadt Brühl, Fabian Friese (*1994 in Leverkusen) eine große Ausstellung. Während Isabell Kamp mit ihren surrealen Skulpturen und Objekten das Medium der Keramik zeitgenössisch interpretiert und um Materialien wie Holz, Metall, Seil, Stoff oder Alltagsgegenstände ergänzt, erschafft Fabian Friese in seinen Installationen mit Lichtspielen, Pflanzen und verfremdetem Mobiliar stimmungsvolle Illusionswelten.

Sowohl Isabell Kamp als auch Fabian Friese zeigen neue, teils eigens für diese Ausstellung produzierte Arbeiten: Fabian Friese nutzt für seine Arbeit Hollywood Tour ein leuchtendes Tor (eine Reproduktion einer ehemaligen Attraktion im Freizeitpark Phantasialand) als Eingang in eine neue Welt: Mittels einer Virtual Reality-Anwendung, dramatischer Beleuchtung und Wagners Tannhäuser-Musik lässt er eine künstliche Grotte zur Zeit des Märchenkönigs Ludwig II. entstehen. Isabell Kamp zeigt zum ersten Mal ihre Skulptur Inmost, für die sie realistisch modellierte Körperteile aus Keramik und zusammengenähtem Stoff mit zweckentfremdeten Alltagsgegenständen kombiniert: Aus dem surrealen Torso mit drei Tentakelarmen aus Stoff tritt durch eine Trichterform eine fremdartige Masse, was vielseitige Eindrücke und Assoziationen hervorruft.

Madeleine Frey, Direktorin des Max Ernst Museums Brühl des LVR, erklärt die vielen Besonderheiten des Preisträger*innen-Formats: „Ich freue mich sehr über das gelungene Ausstellungsexperiment, Isabell Kamp als Luise-Straus-Preisträgerin des LVR und Fabian Friese, den Preisträger des Max Ernst-Stipendiums der Stadt Brühl, gemeinsam im Luise-Straus-Saal zu präsentieren: Zwei Kunstschaffende sind in unterschiedlichen Lebens- und Karrierephasen aufeinandergetroffen, und eine gemeinsame Ausstellung ist mit stimmigem Konzept entstanden, die individuellen Raum für die einzelnen Künstler*innen gibt und doch Bezüge herstellt.“

Frey weist zudem auf die erste öffentliche Eröffnung im Max Ernst Museum hin und erklärt den Luise-Straus-Preis des LVR (Landschaftsverband Rheinland) zu einem bahnbrechenden Förderpreis für Künstlerinnen: Die im Rhein-Sieg-Kreis lebende und arbeitende Isabell Kamp sei bereits am Weltfrauentag mit diesem Preis geehrt und damit bestärkt worden, ihren eigenen Weg im Kunstbetrieb weiter zu gehen.

Der Preis erinnere an die Kunsthistorikerin und Journalistin Dr. Luise Straus (1893–1944), die erste Ehefrau von Max Ernst. Sie leitete als eine der ersten Frauen ein Museum, hielt an ihrem Beruf trotz widriger ökonomischer Umstände fest und prägte die Kulturszene Kölns. Aufgrund ihrer jüdischen Herkunft wurde sie 1944 in Ausschwitz ermordet.

Brühls Bürgermeister Dieter Freytag erläutert die Hintergründe für den jährlich ausgelobten Kunstpreis der Stadt, der im Max Ernst Museum Brühl des LVR regelmäßig ausgestellt wird: „Das Max Ernst-Stipendium der Stadt Brühl blickt auf nunmehr 53 Jahre engagierte Kunstförderung zurück. Max Ernst selbst hat es als Nachwuchsförderpreis verstanden wissen wollen. So fühlt sich die Stadt Brühl seit der ersten Verleihung im Jahr 1971, die im Beisein des Künstlers stattfand, diesem Geist und dem hohen Anspruch gerne verpflichtet.“

Die Entscheidung der Jury des Max Ernst-Stipendiums der Stadt Brühl für den in Köln lebenden und arbeitenden Künstler Fabian Friese sei einstimmig ausgefallen. Der Bürgermeister weist nochmals auf die Verleihung des Max Ernst-Stipendiums im Rahmen der Ausstellungseröffnung hin. Anlässlich des 80. Geburtstags von Max Ernst sei das Stipendium von der Stadt Brühl selbst zur Förderung junger Nachwuchskünstler und Künstlerinnen ins Leben gerufen worden.

Clara Märtterer, Kuratorin der Ausstellung, betont die ungewöhnlichen Welten und utopischen Traumlandschaften, die Isabell Kamp und Fabian Friese mit ihren Arbeiten entstehen lassen: „Die Ausstellung zeigt auf vielfältige Weise, mit Zitaten aus der Architektur- und Kunstgeschichte und einer bühnenhaften Dramaturgie die Suche nach der Vermittlung von Gefühlen und erlebten Geschichten: Zerbrechliche Keramik dient Isabell Kamp als Ausdrucksmittel, während Fabian Friese Illusionswelten inszeniert: In jedem Raumabschnitt entsteht so eine ganz eigene Atmosphäre, die Besuchenden werden in eine andere örtliche oder zeitliche Umgebung entführt.“

Die Öffnungszeiten, Eintrittspreise und das Rahmenprogramm zur Ausstellung: www.maxernstmuseum.lvr.de

Redakteur/in:

Montserrat Manke

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