Naturschäden
Unbekannte haben rund 150 frisch gepflanzte Bäume abgeknickt

- Über die angerichteten Schäden informiert sich Stefan Walterscheid von der Hennefer Forstbetriebsgemeinschaft vor Ort.
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Rhein-Sieg-Kreis -
Der Erholungsdruck auf die Natur im Land an Rhein und Sieg wird immer
größer. Denn in diesen Corona-Zeiten und mit den ersten
Frühlingstemperaturen streifen immer mehr Spaziergänger und
Erholungssuchende durch Wälder und Felder. Leider halten sich viele
von ihnen aber nicht an die Regeln und verursachen so erhebliche
Störungen. Manchmal werden sogar erhebliche Schäden angerichtet wie
zum Beispiel in Hennef.
Im Wald der Hennefer Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) waren unbekannte
Rowdies zu Gange und beschädigten neu angepflanzte Kulturen. Dort
haben viele Waldbesitzer nach den durch Borkenkäfer und Dürre
bedingten Kahlschlägen damit begonnen, die freien Flächen wieder
aufzuforsten. Das geschieht auch im westlichen Bereich der Nutscheid
bei Bödingen, wo viele der 100 Mitglieder der FBG wieder neue
Bäumchen anpflanzen. Unbekannte Täter knickten die Spitzen von rund
150 frisch gepflanzten Kirschbäumchen ab. Merkwürdigerweise wurden
nur Kischbäumchen und keine der anderen angepflanzten Bäumchen wie
Eichen, Buchen oder Lärchen beschädigt. „Da hat wohl jemand was
gegen Kirschen im Wald“, meint der Vorsitzende der
Forstbetriebsgemeinschaft, Stefan Walterscheid, der von einem
Sachschaden von rund 450 Euro ausgeht.
Bisher haben die Mitglieder der FBG auf ihrer rund 50 Hektar großen
Waldfläche schon rund 4.000 Bäumchen angepflanzt. Weitere 6.000
sollten folgen, auch Douglasien, Küstentannen und weitere Lärchen.
Walterscheid hält es für ausgeschlossen, dass die Schäden durch
Wildtiere wie Rehe oder Wildschweine angerichtet wurden. Also müssen
Unbekannte die Bäumchen umgeknickt haben.
Leider ist diese Meldung aus Bödingen kein Einzelfall. Auch in der
Sitzung des Beirates bei der Unteren Landschaftsbehörde wurde das
Fehlverhalten von Besuchern und Spaziergängern kritisiert. Wie Dr.
Michael Pacyna (Landesgemeinschaft für Naturschutz und Umwelt) und
Georg Freiherr von Loe (Rheinischer Landwirtschaftsverband)
berichteten, springen immer häufiger nicht angeleinte Hunde durch
Felder und Wälder, Waldbesucher streifen querfeldein, auch
Mountainbiker fahren durch Kulturen, anstatt auf den Wegen zu bleiben.
Sogar Hütten werden im Wald gebaut. Im Kottenforst zum Beispiel habe
sich die Besucherzahl fast verdreifacht. Von Loe appellierte deshalb
an die Bevölkerung, ruhige Bereiche im Wald zu schonen.
Beiratsvorsitzender Dr. Norbert Möhlenbruch (Landesjagdverband)
äußerte die Hoffnung, dass die zwei zusätzlichen neuen Mitarbeiter
beim Naturschutzamt helfen können, draußen für mehr Ordnung zu
sorgen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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