Die Folgen der Dürre
Landwirte in der Region haben mit zu wenig Regen zu kämpfen

Christoph Könen, Theo Brauweiler, Holger Hürten, Rainer Buhrandt und Dr. Martin Schilling (v.li.) wollen der Dürre Paroli bieten. | Foto: Woiciech
  • Christoph Könen, Theo Brauweiler, Holger Hürten, Rainer Buhrandt und Dr. Martin Schilling (v.li.) wollen der Dürre Paroli bieten.
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Rhein-Sieg-Kreis - Eigentlich kennen die Landwirte die Natur und die Wettergegebenheiten
und können mit veränderten Situationen umgehen. So rangen sie
bereits in den letzten Jahren stets mit Problemen, die von ihnen nicht
selbst verschuldet waren und manchem die Existenz bedrohte. Von den
niedrigen Milchpreisen bis zum Hochwasser entstanden immer wieder
Hindernisse, denen sie begegnen mussten. Jetzt kämpfen die Landwirte
im Rhein-Sieg-Kreis gegen die anhaltende Dürreperiode. „Die
Niederschlagsmengen der Region sind in diesem Jahr bisher um rund 40
Prozent niedriger ausgefallen als im Durchschnitt der letzten Jahre.
Wenngleich unsere Region damit noch sehr gut dasteht, sind die
Ernteerträge, wie zum Beispiel bei Getreide und Raps, deutlich
rückläufig“, erläuterte Christoph Könen, Kreisverbandsdirektor
des Rheinischen Landwirtschaftsverbandes. „Für alle sichtbar ist
der fehlende Grasaufwuchs von den Weiden, und damit fehlt das
Winterfutter für die Viehbauern“, ergänzte Theo Brauweiler, erster
Vorsitzender der Kreisbauernschaft. An etlichen Orten ist sogar das
Untergras total verbrannt, eine Notsituation, die es in der Form noch
nie gegeben hat. Der Wassermangel wirkt sich ganz aktuell ebenfalls
bei der Maiskolbenbildung aus. Insbesondere Körnermais und
Kraftfutter dürften damit deutlich knapper ausfallen und obendrein
den Einkauf erheblich verteuern. In der Vergangenheit sind
verschiedene Bauern ohnehin schon gebeutelt und hatten kaum
Gelegenheit, Reserven zu bilden. Im Kreis gibt es rund 1.000
landwirtschaftliche Betriebe mit etwa 45.000 Hektar Ackerland,
darunter 200 milcherzeugende Höfe mit etwa 14.000 Milchkühen. Die
Anzahl der Rinder und Mutterkühe wird auf rund 80.000 geschätzt.
Also müssen die Landwirte sich auf die kommenden Verhältnisse
einstellen, da Wetterphänomene wie später Frost und immense Hitze in
Zukunft verstärkt auftreten können. Getreidezüchtungen, die eine
frühe Ernte ermöglichen, oder trockenresistent sind, sowie der Anbau
von Zwischenfrüchten, bieten gute Wege. In Meckenheim und Wachtberg
sind etwa Frostschutzbecken geplant. Diverse Bauern erwägen eventuell
Umstrukturierungen und stellen Betriebszweige ein beziehungsweise
entwickeln neue. Doch solche Investitionen kosten Geld. Aufgrund
dessen empfiehlt es sich, einen Termin mit dem Bankberater zu machen
und die Liquidität zu prüfen. „Wir denken nachhaltig in
Generationen und arbeiten auch für unsere Kinder“, sind sich Theo
Brauweiler und Christoph Könen einig.

- Dirk Woiciech

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