Kirchen versuchen über die schwere Zeit zu helfen
Kirchen wollen mit unterschiedli ...

Auch jetzt ist die Kirche St. Joseph in Thomasberg täglich geöffnet für alle, die dort ein persönliches Gebet sprechen wollen. | Foto: Gast
  • Auch jetzt ist die Kirche St. Joseph in Thomasberg täglich geöffnet für alle, die dort ein persönliches Gebet sprechen wollen.
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Rhein-Sieg-Kreis - Keine öffentlichen Gottesdienste, keine Trauungen oder Kindtaufen,
Kommunionunterricht und Messdienerstunde fallen aus, die Pfarrbüros
sind nur noch per Telefon oder E-Mail erreichbar…

Der Corona-Virus lähmt auch das kirchliche Leben in der Region.
„Wir gestalten jetzt Kirche so, dass Sozialkontakte gegen Null
gefahren werden – das trifft mich in meinem Selbstverständnis als
Seelsorger zutiefst – aber in Verantwortung vor der Gesellschaft
sind diese Maßnahmen unumgänglich“, erklärt der leitende Pfarrer
im Seelsorgebereich Neunkirchen-Seelscheid.

Im Erzbistum Köln gibt es die Möglichkeit Gottesdienstübertragungen
etwa über DOMRADIO.DE in Fernsehen, Radio oder Internet zu verfolgen.

Im Seelsorgebereich Königswinter am Ölberg wird am Samstagabend in
einer der eigenen Kirchen eine Messfeier aufgezeichnet, die ab Sonntag
per Video über die Internetseiten zur Verfügung steht.

Auch in Much wird sonntags eine Messfeier aus dem Seelsorgebereich im
Internet übertragen.

Andere Pfarreien denken über ähnliche Angebote nach.

Bis Gründonnerstag laden bistumsweit an jedem Abend um 19.30 Uhr die
Kirchenglocken dazu ein, sich in den heimischen vier Wänden zum
gemeinsamen Gebet zu verbinden.

In Niederkassel geht das monatliche Friedensgebet trotz Corona weiter,
allerdings zuhause. Die Texte dazu werden auf der Homepage
www.kknn.org eingestellt und auf Facebook wie auf Youtube live
gestreamt oder als Video eingestellt.

In Neunkirchen, Seelscheid und Hermerath werden die Kirchen an den
Wochenenden jeweils eine Stunde zu den Gottesdienstzeiten geöffnet,
um den Gläubigen die Möglichkeit zu geben, dort eine Kerze zu
entzünden und zu beten. Einer der Seelsorger ist anwesend und hat ein
offenes Ohr für Sorgen und Nöte oder eine Beichte.

Langweilig wird es für die Seelsorger keinesfalls. Diakon Udo Casel
in Thomasberg etwa hat alle Hände voll zu tun mit der
Öffentlichkeitsarbeit und Organisation der Aktion „Einkaufsservice
in schwierigen Zeiten“; zudem mussten die Eltern der Kommunionkinder
über die Verlegung der Erstkommunion informiert werden. Die
gemeinsame Erstkommunion wurde abgesagt.

Manche Pfarreien bieten individuelle Lösungen an. Trauerfeiern finden
zurzeit nur auf dem Friedhof im engsten Kreis statt.

Doch überall haben sich Gruppen wie etwa die Messdiener
zusammengefunden, die Senioren oder Angehörige anderer Risikogruppen
mit Einkäufen oder auf andere Weise unterstützen wollen.

In Much wurde zudem ein ökumenisches Sorgentelefon eingerichtet. Auch
wenn die Seelsorger zurzeit keine Hausbesuche machen dürfen, so sind
sie doch fast immer telefonisch zum Gespräch bereit. Sollte sich
einmal nur der Anrufbeantworter melden, rufen sie zeitnah zurück.
Beistand sowie Krankensalbung für Schwerkranke und Sterbende erfolgen
in der bisher gewohnten Weise.

Und wenn zurzeit auch keine öffentlichen Messen möglich sind, so
feiern die Priester doch privat Messen, bei denen sie gerne die
Anliegen der Gläubigen mit ins Gebet schließen. So wird die
Gemeinschaft lebendig gehalten. Keiner soll vergessen werden.

- Christa Gast

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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