Vorlesewettbewerb
Hochburg der Leseratten

Julian bereitet sich intensiv auf den Wettbewerb vor. Hier übt er mit Vorlesecoach Karl Hempel in der Öffentlichen Bücherei St Martin.  | Foto: Rheinbach liest
  • Julian bereitet sich intensiv auf den Wettbewerb vor. Hier übt er mit Vorlesecoach Karl Hempel in der Öffentlichen Bücherei St Martin.
  • Foto: Rheinbach liest

Der Bezirksentscheid des Bundesweiten Vorlesewettbewerbs findet am 28. April in Rheinbach statt.

Region (red). Als frisch gekürter Kreissieger (Rhein-Sieg I) mit dabei ist der 12-jährige Julian Unruh vom Städtischen Gymnasium.

Die Mädchen und Jungen kommen aus Aachen, Düren, dem Erftkreis, Euskirchen, dem Rein-Sieg-Kreis und Bonn. Als Stadt- und Kreissieger haben sie sich qualifiziert in einer Disziplin, die alles andere als selbstverständlich ist: Gutes Vorlesen! Für den Bezirksentscheid des deutschlandweiten Wettbewerbs werden alle Talente „noch eine Schippe“ drauflegen. Zwei von ihnen werden nämlich zum NRW-Entscheid weitergeleitet – eine reizvolle Aussicht!

Intensive Vorbereitung

Auch der SGR-Sechstsklässler Julian Unruh bereitet sich intensiv vor und wird dabei unter anderem von verschiedenen Rheinbacher Vorlesecoaches unterstützt. Julian ist „Stammkunde“ in der Öffentlichen Bücherei in Rheinbach und versorgt sich hier regelmäßig mit neuem Lesestoff. Und der Vielleser hatte nun die Qual der Wahl! Über viele Wochen waren nach einer umfangreichen Sichtung immer noch sechs Bücher auf Julians „Shortlist“. In allen hat er bereits mindestens eine geeignete Textstelle gefunden. Diese sollte nach Reglement etwa drei Minuten lang sein. Vor allem aber muss sie die Zuhörer mitreißen - humorvoll, lebendig oder berührend sein. Mit allen Büchern übt Julian gut gestaltetes Vorlesen: Tempo, Pausensetzung, Betonung, Dynamik, Stimmeinsatz, Artikulation, Emotion. All diese Aspekte müssen so austariert werden, dass am Ende ein leicht klingender und doch eindrucksvoller Lesevortrag steht. Solch breit angelegtes Üben wird Julian auch in der zweiten Disziplin helfen, dem Fremdtextlesen. Die Jury bewertet nämlich in einer zweiten Runde die Fähigkeit, gut gestaltetes Vorlesen auch intuitiv und ohne Vorbereitung abrufen zu können.


Rheinbacher Lesekompetenez


Wie kommt es, dass immer wieder Kreis- und Bezirksentscheide des renommierten Wettbewerbs, 2022 sogar einmal der NRW-Entscheid, ausgerechnet in Rheinbach ausgetragen werden?

Die Stiftung Buchkultur des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, die den Wettbewerb mit seiner 65-jährigen Geschichte Jahr für Jahr initiiert, kommt stets gerne auf die hiesige Buchhandlung Kayser und die unentbehrlichen „Verbündeten“ zu, die das heißen: Öffentliche Bücherei St. Martin und Rheinbach Liest. In Rheinbach hat man sich nämlich ein beachtliches Know-How angeeignet. Eine liebevolle und professionelle Durchführung des Vorlesespektakels mit vielen ehrenamtlichen Helfern vor überdurchschnittlich viel Publikum ist somit gewährleistet.

Zur Wahrheit gehört aber auch: Andere potentielle Veranstalter, insbesondere größere Buchhandlungen, scheuen den Aufwand und die Kosten. Die Rheinbacher aber schaffen es, und zwar mit vereinten Kräften und guten Beziehungen zu Enthusiasten, die ihre Ausrüstung und/oder ihre Zeit zur Verfügung stellen. Die Moderation liegt diesmal in den Händen von Billy Moh, musikalischer Gast ist die Singer-Songwriterin Annalena Sybon aus Düsseldorf. „Wir wollen den Rheinbacher Kindern ein solches Ereignis vor der eigenen Haustür ermöglichen. Lesen, Vorlesen und Bücher sind uns einfach wichtig“, erklärt Janina Glöden von der Buchhandlung Kayser stellvertretend für alle.

Julian, der in Swisttal wohnt, freut sich jedenfalls über sein Heimspiel in der Lesestadt Rheinbach und viele Besucherinnen und Besucher, die ihn und die anderen Kinder am Sonntag, 28. April ab 15 Uhr bis etwa 18 Uhr, unterstützen. Der Eintritt ins Pfarrzentrum am Lindenplatz über der Rheinbacher Bücherei ist frei.

Redakteur/in:

Ulf-Stefan Dahmen

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