Erftkreiszyklus
Tolle Kammerkonzerte zum 30. Geburtstag

Jana Bouskova ist unumstritten die Grande Dame der Harfe.    Foto: Vojtech
  • Jana Bouskova ist unumstritten die Grande Dame der Harfe. Foto: Vojtech
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Rhein-Erft-Kreis (hs). „ - Es gibt ein Jubiläum zu feiern – der Erftkreiszyklus startet in
seine 30. Saison. Die Mitglieder des Hürther Musikseminars konnten
bereits seit Weihnachten ihre Karten bestellen. Jetzt startet der
offizielle Vorverkauf.

Wir freuen uns, Musiker zu begrüßen, die dem Erftkreiszyklus über
Jahre verbunden sind wie die Pianistin Ragna Schirmer, die Harfenistin
Jana Boskuva, die Gitarristen Markus Reinhardt oder Christian Gruber
und natürlich Ralph Manno. Duos in den unterschiedlichsten
Besetzungen erklingen im Jubiläumsreigen und in drei Konzerten reicht
die Besetzung sogar bis zum Oktett“, freut sich Hans-Josef Lang,
Vorsitzender des Hürther Musikseminars.

„Vier plus eins“ heißt es zum Auftakt der Konzertreihe am
Sonntag, 15. April, um 17 Uhr auf Burg Konradsheim. Streichquartett
plus Harfe ist eine eher seltene Kombination im Konzertleben. Schade,
denn es gibt mit den Quintetten von André Caplet und Claude Debussy
wunderbare Werke. Die belgische Harfenistin Agnès Clément ist nach
ihrem aufsehenerregendem ersten Preis beim ARD Wettbewerb 2016 neben
ihrer Orchestertätigkeit vor allem nun solistisch unterwegs und hat
sich für ihr Debüt beim Erftkreiszyklus das englische Doric string
quartet eingeladen.

Mit Frauenpower geht es weiter am Sonntag, 29. April, um 17 Uhr auf
Schloss Paffendorf: Harriet Krijgh ist die Newcomerin in der Riege der
Cellisten – sie ist ein Ausnahmetalent. Neben ihren großen
Engagements mit Orchestern wie London Philharmonics, Boston Symphonic
Orchestra oder Copenhagen Philharmonics gilt ihre Liebe aber der
Kammermusik. In Holland leitet sie ihr eigenes Kammermusikfestival.
Beim Erftkreiszyklus gastiert sie mit ihrer „Hauspianistin“ Magda
Amara mit einer Beethoven Sonate, Schostakowitsch und Bartoks
mitreißenden „Rumänischen Volkstänzen“.

Streicher im Doppelpack gibt es Samstag, 26. Mai, um 18 Uhr auf Burg
Bergerhausen: Zweimal vier ergibt acht: auf dem Programm Felix
Mendelssohn-Bartholdys Jugendkomposition (er schrieb seinen
kammermusikalischen Geniestreich mit 17 Jahren) sein Oktett in Es-Dur
op. 20. Das Mandelring Quartett präsentiert sich in der ersten
Hälfte ganz klassisch mit einem Haydn Quartett, das junge
österreichische Minetti Quartett stellt seine Qualitäten mit dem
Impressionisten Debussy unter Beweis. Für das Mendelsohn Oktett
verschmelzen beide Quartett zu einem Orchester in „Taschenformat“,
denn Mendelssohn selbst schreibt in seiner Komposition „Dies Oktett
muß von allen Instrumenten im Style eines symphonischen
Orchesterwerks gespielt werden“.

Ein Kontrastprogramm erwartet die Zuhörer am nächsten Tag um 17 Uhr
auf Burg Bergerhausen. Markus Reinhardt gastiert mit seinem Ensemble
im Erftkreiszyklus und lässt Zigeunermusik (so nennt er es selbst)
lebendig werden. Violine, Gitarren und Kontrabass spielen sich die
musikalischen Bälle zu.

„Zwei Bayern im Rheinland“ gibt es Sonntag, 10. Juni, um 17 Uhr
auf dem Rittergut Haus Orr: Dieses Programm konnten sich nur zwei
bayrische Musiker ausdenken. Die Kombination Gitarre Akkordeon ist
schon nicht alltäglich, dazu noch Vivaldi und Bayerische Gstanzl in
einem Programm zu präsentieren, das ist mutig. Maria Reiter spielt im
Wiener Burgtheater genauso wie in der ägyptischen Tempelanalage des
MOMA, sie ist ein echter musikalischer Tausendsassa. Der Gitarrist
Christian Gruber, sonst meist mit seinem Kollegen Peter Maklar im Duo
unterwegs, muss sich gegen ein vielstimmiges Instrument behaupten. Der
Konzertabend wird spannend.

Mit einem tschechischen Programm kommt die Harfenistin Jana Bouskova
zu ihrem Jubiläumskonzert in den Erftkreis am Freitag, 28. September,
um 18 Uhr auf Burg Gleuel. Sie ist unumstritten die Grande Dame der
Harfe. Sommer-Impressionen von Josef Suk und die Amerikanische Suite
von Antonin Dvorak beides bearbeitet für Harfe solo hat sich Jana
Bouskova ausgewählt. Bei einem tschechischen Programm darf natürlich
Bedrich Semtana nicht fehlen. Dem Begründer der tschechischen
Nationalmusik ist die zweite Konzerthälfte gewidmet unter anderem mit
einer Eigenbearbeitung seiner Sinfonischen Dichtung „Mein
Vaterland“.

Gitarre im Doppelpack gibt es Samstag, 29. September, um 18 Uhr
ebenfalls auf Burg Gleuel: Zum dritten Mal gastieren die Katona Twins
beim Erftkreiszyklus. Sie sind gewohnt in großen Sälen zu spielen
und gehören zu den erfolgreichsten Gitarrenduos weltweit. Im intimen
Rahmen von Burg Gleuel kann man sie hautnah erleben. Die musikalischen
Pole des Programms sind Johann Sebastian Bach und Django Reinhardt.

Sonntag, 7. Oktober, um 17 Uhr wird es richtig spannend in der Abtei
Brauweiler, wenn sich die Pianistin Ragna Schirmer – Deutschlands
zurzeit beste Pianistin – und Christian Brückner zu einem
musikalisch-literarischen Abend zusammenfinden. Solowerke von Bach und
Händel erklingen in einem als Melodram angelegten Konzert zur
Lebensbeichte von John Taylor, einem zur seiner Zeit Medicus à la
Mode, der als Augenarzt nicht nur positiv berühmt war.

Die Geigerin Tanja Becker-Bender gehört zu den gefragten Solistinnen
im internationalen Konzertleben und sucht sich immer wieder besondere
Kammermusikpartner. Mit dem ungarischen Pianisten Peter Nagy verbindet
sie eine Seelenverwandtschaft. Beide spielen Kammermusik mit
emotionaler Tiefe, technischer Virtuosität und musikalischer
Brillanz, so wird Beethoven „Kreutzer Sonate“ zu einem Fest. Zu
erleben ist das Duo am Samstag, 13. Oktober, um 18 Uhr auf Schloss
Gracht.

Geflügelte Töne: Sergei Nakariakov gehört zu den Superstars unter
den Trompetern und spielt auf der einen Seite Solokonzerte von Vivaldi
oder Telemann auf der anderen Seite Konzert mit dem Jazztrompeter Till
Brönner. In der Remise von Schloss Lörsfeld gastiert er mit seiner
Duopartnerin Maria Meerovitch und einem ausgefallenen Programm, das
Opernbearbeitungen von Tschaikowksy, Klavierwerke von Schubert und
Rachmaninov und Kompositionen von Gia Kancheli verbindet. Sonntag, 4.
November, um 17 Uhr, Schlos Lörsfeld.

Es ist ein Marathon für die Musiker: Franz Schuberts großartiges
Oktett dauert fast 60 Minuten und Schubert selbst hat dazu in einem
Brief geschrieben, „Ich sehe es als Vorstufe zur großen
Sinfonie“. Der Klarinettist Ralph Manno hat sich für dieses
„Herzensstück“ gute Kammermusikfreunde eingeladen: das Schumann
Quartett, den niederländischen Fagottisten Bram van Sambeek, den 1.
Hornisten der Bamberger Symphoniker Christop Eß und den jungen
Bassisten Lars Radloff. Sie sind zu Gast auf Burg Konradsheim am
Sonntag, 25. November, um 17 Uhr

Ein Chanson—Kammermusikabend der goldenen 20er Jahre erwartet die
Zuhörer Sonntag, 2. Dezember, um 17 Uhr auf Schloss Bedburg. Der
russische Sänger und Schauspieler Vladimir Korneev zieht alle in
seinen Bann. Im Konzert mischen sich leidenschaftliche, freche und
melancholische Chansons mit Klassikeinlagen zwischen Jazz und
Filmmusik zu einer inspirierenden Musikcollage. Ein exquisites
Kammermusikensemble mit Violine, Viola, Violoncello, Flöte,
Klarinette und Vibraphon breitet den musikalischen Teppich aus.

Karten können angefordert werden beim Hürther Muiskseminar, Am
Bachemer Pfädchen 16, 50354 Hürth, Telefon 022059057312,
huerth-musik@t-online.de. www.erftkreiszyklus.de

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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