Strategische Fahndung
Handwerker-Fahrzeug werden im Kreis aufgebrochen

- Foto: Polizei des Rhein-Erft-Kreises
Rhein-Erft-Kreis (vd). In der Nacht von Donnerstag auf Freitag, 22./23. Mai, beteiligte die Polizei des Rhein-Erft-Kreises kurz vor dem Ablauf einer besonderen Aktion Medienvertreter, um auf einen wenig erfreulichen Trend hinzuweisen – und auf das, was man diesem entgegensetzt. Alleine in dieser Nacht kontrollierten Polizistinnen und Polizisten „über 300 Fahrzeuge und mehr als 400 Personen“, so die Angaben der Polizei.
Seit dem 1. Mai läuft eine so genannte „strategische Fahndung“, angeordnet von Landrat Frank Rock in seiner Funktion als Behördenleiter. Fast den gesamten Monat lang wurde an allen Tagen der Woche zwischen 20 Uhr und 6 Uhr intensiv kontrolliert. Hintergrund dieser Maßnahmen sind äußerst ärgerliche Entwicklungen: „Im ersten Quartal dieses Jahres ist die Anzahl der Diebstähle aus Transportern von Handwerksbetrieben im Rhein-Erft-Kreis signifikant angestiegen“, erklärt die Polizei. Insgesamt waren es rund 200 Taten, bei etwa einem Drittel blieb es bei Versuchen. Von Anfang April bis Mitte Mai seien rund 150 weitere Taten hinzugekommen. „Um diesem negativen Trend und den damit verbundenen hohen wirtschaftlichen Folgen für die Betroffenen entgegenzutreten, wurde die strategische Fahndung angeordnet“, fasst die Polizei zusammen.
"Hoher wirtschaftlicher Schaden"
Landrat Frank Rock: „Mir ist es wichtig, dass die Menschen im Rhein-Erft-Kreis sicher leben. Daher habe ich die Aktion angeordnet, um die hohe Anzahl von Diebstählen aus Handwerkerfahrzeugen zu reduzieren. Polizistinnen und Polizisten kontrollieren im Rahmen der strategischen Fahndung Personen- und Fahrzeuge und treffen im Bedarfsfall konsequent weitere Maßnahmen. Damit soll den Fallzahlen entschlossen entgegengetreten werden, denn in den meisten Fällen sind Diebstähle aus Handwerkerfahrzeugen mit einem hohen wirtschaftlichen Schaden für die Betroffenen verbunden.“
Und die Maßnahme zeigte Wirkung, so eine erste Zwischenbilanz der Polizei: „Laut derzeitigem Sachstand ist die Anzahl der Eigentumsdelikte an Handwerkerfahrzeugen im Mai, in Vergleich zu den Vormonaten, rückläufig. Dennoch sind die Einsatzkräfte weiterhin sensibilisiert und arbeiten daran, hilfreiche Hinweise zu erlangen und Tatverdächtige zu ermitteln“, betont die Polizei.
Nachts aktiv, vor allem in Kerpen, Hürth und Bergheim
„Hotspots“ bei den „Diebstählen aus Handwerkerfahrzeugen“ waren von Jahresbeginn bis Mitte Mai vor allem Kerpen (über 70), Hürth (über 50) und Bergheim (über 50). Am „sichersten“ waren Fahrzeuge in Brühl (weniger als 10). „Der überwiegende Teil der Taten geschah zur Nachtzeit. Nach derzeitigem Ermittlungsstand griffen Täter erkennbare Firmenfahrzeuge an, brachen sie auf und entwendeten hochwertige Werkzeuge und -maschinen“, fassen die Polizeibeamten zusammen.
Um das Eigentum der Bürgerinnen und Bürger zu schützen und die Kriminalität hinsichtlich der Diebstähle aus Handwerkerfahrzeugen zu bekämpfen, war die Polizei Rhein-Erft-Kreis verstärkt im Einsatz, um Straftaten zu verhindern und kriminelle Strukturen aufzudecken und zu bekämpfen. Die erhöhte polizeiliche Präsenz und das konsequente Einschreiten scheinen ihre Wirkung im Monat Mai nicht verfehlt zu haben. Die Polizeikräfte durften „im Rahmen der strategischen Fahndung anlasslos verdächtige Fahrzeuge kontrollieren und diese sowie mitgeführte Gegenstände in Augenschein nehmen.“ Dafür durften Personen im öffentlichen Verkehrsraum angehalten, befragt und ihre Identität festgestellt werden. Für den Fall, dass sich Verdachtsmomente ergaben, konnten weitere polizeiliche Maßnahmen erfolgen, beispielsweise Durchsuchungen der Personen oder der Fahrzeuge.
Analyse läuft - auch hinsichtlich weiterer Maßnahmen
Um möglichen Diebesbanden erst gar nicht die Chance auf „reiche Beute“ zu ermöglichen, rät die Polizei Handwerkern: „Lassen Sie keine Gegenstände in Fahrzeugen liegen. Räumen Sie wertvolle Gegenstände beim Verlassen und Parken aus dem Fahrzeug. Denn Täter wägen ab, ob sich ein Aufbruch oder das Einschlagen einer Scheibe ‚lohnt‘ und machen sich ein Bild von der zu erwartenden Beute.“ Darüber hinaus bittet die Polizei die Öffentlichkeit um Wachsamkeit: „Informieren Sie bei verdächtigen Beobachtungen die Polizei unter der Notrufnummer 110. Die Einsatzkräfte werden dann die erforderlichen Maßnahmen einleiten und Hinweisen konsequent und umgehend nachgehen“, verspricht die Polizei.
Eine detaillierte Analyse der strategischen Fahndung läuft. Landrat Frank Rock und die Polizei des Rhein-Erft-Kreises wollen dabei auch künftige Maßnahmen in den Blick nehmen.
Redakteur/in:Düster Volker aus Erftstadt |
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