RWE Pressefrühstück
Kraftwerksblöcke im Dornröschenschlaf

- Vorstandsvorsitzender Matthias Hartung und Braunkohlevorstand Dr. Lars Kulik standen Rede und Antwort.
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Bergheim-Paffendorf. Die Braunkohleförderung in den drei Tagebauen
des Rheinischen Reviers lag im ersten Halbjahr 2017 mit 47 Millionen
Tonnen etwa drei Millionen Tonnen über dem Vorjahresniveau. Der
Rohkohleeinsatz in den Veredlungsbetrieben verzeichnete mit rund 5, 4
Millionen Tonnen ein leichtes Plus. Zu Beginn des Jahres schlossen 113
junge Leute an einen der zehn Standorte der RWE-Generation ihre
Ausbildung erfolgreich ab. Fast alle Absolventen erhielten einen auf
ein Jahr befristeten Arbeitsvertrag.
Es ging allerdings nicht nur um Zahlen und Fakten beim von RWE Power
initiierten Pressefrühstück auf Schloss Paffendorf. Vielmehr suchten
Vorstandsvorsitzender Matthias Hartung und Braunkohlevorstand Dr. Lars
Kulik den Dialog mit der Presse über aktuelle, regionale Themen, die
die Menschen im Rheinischen Braunkohlerevier in diesen stürmischen
Zeiten bewegen. „Die Situation der Kraftwerke bleibt
herausfordernd“, formulierte es Hartung positiv, den Blick auf den
aktuellen Großhandelspreis für Strom gerichtet.
RWE sei auf einem guten Weg. „Wir stehen für Sicherheit und
Energieversorgung, und zwar in einem sich immer weiter verändernden
System“. So ist wohl auch der Leitspruch „Zukunft.Sicher.Machen“
zu verstehen, denn RWE will weiterhin starker Partner der Region
bleiben. Wichtiges Qualitätskriterium ist dabei die Optimierung der
Effizienz und Flexibilität der Anlagen. Anfang Oktober 2017 gehen mit
den Blöcken P und Q des Kraftwerks Frimmersdorf die ersten
RWE-Blöcke in Sicherheitsbereitschaft. Die Anlagen werden dabei in
einen Dornröschenschlaf gelegt und rasten, rosten aber nicht, um dann
bei erhöhtem Bedarf - allerdigs ohne den obligatorischen Kuss des
Prinzen - wieder aufgeweckt zu werden. „Gerade die Energiewelt der
Zukunft braucht Versorgungssicherheit“, so Hartung. Die
Sicherheitsbereitschaft sei Teil des Co2 Reduktionsplanes in der
Braunkohle.
Der Standort Niederaußem entwickelt sich weiter als Zukunftsstandort
für innovative, internationale Forschungs-Projekte, auch was neue,
alternative Nutzungsmöglichkeiten der Braunkohle anbetrifft. Anderes
Thema ist die landschaftliche Rekultivierung. In Hambach erfolgt jetzt
„der Start nach Fahrplan“ mit Löss aus dem Tagebau Garzweiler
für 1000 Hektar landwirtschaftliche Fläche. Eine Maßnahme mit einem
Investitionsvolumen von 40 Millionen Euro.
Gut im Fahrplan liegt auch die Umsiedlung Manheims. „Hier haben wir
schon 90 Prozent Einigung“, erzählt Kulik. RWE werde auch zu seiner
Verantwortung stehen, was den zukünftigen Rückbau der Landschaft
anbetrifft, versicherten Hartung und Kulik. „Wir wissen, welche
Kosten auf uns zukommen“, so Hartung. Die Planung eines Tagebaus
beeinhalte auch die Planung eines Tagebaus nach der Auskohlung. Dafür
würden Gutachen erstellt und entsprechend hohe finanzielle Rücklagen
mit eingerechnet.
- Hanno Kühn
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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