Untersuchung des Erftverbandes
Diclofenac am häufigsten nachgewiesen

- Norbert Engelhardt, Dr. Bernd Bucher und Luise Bollig beantworteten auf dem Jahrespressetreff aktuelle Fragen zur Arbeit des Erftverbandes.
- Foto: Hanno Kühn
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Region (red). Ein aufwändiges Untersuchungsprogramm
„Spurenstoffagenda Erft“ zeigt, dass vor allem der als Schmerz-
und Rheumamittel bekannte Wirkstoff Diclofenac aus den kommunalen
Abwasseranlagen in die Gewässer gelangt.
Die ebenfalls in der Studie des Erftverbandes untersuchten
Leitparameter Carbamazepin (Schmerzmittel), Clarithromycin und
Sulfamethoxazol (Antibiotika), Sotalol und Metoprolol (Betablocker)
sowie Benzotriazol (Korrosionsschutz) blieben dagegen unauffällig.
Die Studie zeigt auch, dass sich die Konzentration von Diclofenac bis
zur Erftmündung um maximal 70 Prozent reduzieren lässt, wenn alle
zehn untersuchten Kläranlagen mit einer sogenannten vierten
Reinigungsstufe nachgerüstet werden und mindestens 80 Prozent der
Spurenstoffe zurückhalten beziehungsweise abbauen können.
Insgesamt untersuchte der Erftverband 150 Stoffe - Arzneimittel,
Röntgenkontrastmittel, Pestizide sowie deren Abbauprodukte - auf ihre
Konzentration im gereinigten Abwasser sowie im Gewässer sowohl vor
als auch hinter den Abläufen der Kläranlagen
Grevenbroich-Wevelinghoven, Grevenbroich-Noithausen, Bedburg-Kaster,
Bergheim-Kenten, Erftstadt Köttingen, Weilerswist,
Rheinbach-Flerzheim, Rheinbach, Euskirchen Kessenich und Bad
Münstereifel-Kirspenich.
Weitere Wasserproben entnahm der Erftverband aus Swist, Veybach,
Rotbach, Neffelbach, Finkelbach, Gillbach und Norf.
Ziel der Studie war es zunächst, die Belastung der Gewässer durch
Spurenstoffe und den Einfluss der Kläranlagen im Hinblick auf die
Spurenstoffe zu ermitteln. Es zeigt sich, dass Spurenstoffe unter
anderem über das gereinigte Abwasser oder über
Mischwasserentlastungen aus dem Kanalnetz in die Gewässer eingetragen
werden. Ob und wie sich diese Einleitungen auf die Gewässerlebewelt
auswirken, ist derzeit noch Bestandteil von Untersuchungen des
Erftverbandes.
Auf Grundlage dieser weiterführenden Untersuchungen entscheidet der
Erftverband über das weitere Vorgehen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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