FDP-Kandidatenkür.
Christian Pohlmann möchte nach Berlin

Mit diesem mehrseitigen Manusskript hatte sich Christian Pohlmann zuletzt bei seinen Parteifreunden um einen Posten beworben. Nach freundlichen Hinweisen von Basis wollte er das so nicht noch einmal tun. Stattdessen eine "sehr persönliche Rede" halten. | Foto: dru
  • Mit diesem mehrseitigen Manusskript hatte sich Christian Pohlmann zuletzt bei seinen Parteifreunden um einen Posten beworben. Nach freundlichen Hinweisen von Basis wollte er das so nicht noch einmal tun. Stattdessen eine "sehr persönliche Rede" halten.
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RHEIN-ERFT-KREIS. Selbst bei seinen Parteifreunden in der FDP gilt
Christian Pohlmann als ein wenig spröde. So hatten Liberale, die es
gut meinem mit dem 33-jährigen Kerpener, ihm geraten, seine
Bewerbungsrede für die Nomminierung als Bundestagskandidat „etwas
persönlicher“ zu gestalten.  Richtig gut hat das nicht
funktioniert: 22 Ja-Stimmen, 7 Nein-Stimmen und 5 Enthaltungen - nach
parteiinterne Arithmetik 75 Prozent der Stimmen - sind bei einer Wahl
ohne Gegenkandidaten kein Grund zum Jubeln. Er sei mit dem Ergebnis
zufrieden, meinte Pohlmann nach der Wahl. Die Pulheimer um den
ehemaligen Kandidaten Dr. Martin Wortmann, hätten ihm wohl ihre
Stimme versagt, so seien Vermutung.
Zuvor hatte sich Pohlmann den FDP-Mitgliedern als Kämpfer
vorgestellt. Er treibe Kraftsport und habe früher einmal American
Football gespielt. Kämpferisch sei er aber auch während des Studiums
gewesen, habe immerhin als einer der wenigen Kommilitonen im
Arabisch-Seminar bis zum Schluss durchgehalten: „Ich spreche
Arabisch, bin aber kein Islamist.“ Ein Pointe, die nicht wirklich
gut ankam an diesem Samstagvormittag im großen Sitzungssaal des
Bergheimer Kreishauses. Als „Funker Pohlmann“ hatte der
Hochschuldozent die Bundesrepublik berklagt, um von der Wehrpflicht
befreit zu werden. Mit Erfolg, Pohlmann konnte sein bereits begonnenes
Studium beenden: „Die Dienstpflicht treibt mich an.“
Sollte Pohlmann tatsächlich den Sprung nach Berlin schaffen, wird er
sein Mandat im Kreistag abgeben. Hier ist er aktuell Vorsitzender der
FDP-Fraktion.  Auf Nachfrage erklärte Christian Pohlmann: „Mehr
Überwachung durch den Staat als vermeindlichen Schutz vor
Trerrorismus ist falsch. Wir müssen statt dessen unsere freiheitlich
demokratische Gesellschaft leben.“

 

- Ulf-Stefan Dahmen

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RAG - Redaktion

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