Faktor A - Business Talk
„Calli“ holt ganz weit aus

Business Talk im Christlichen Jugenddorf: (v.r.) Moderatorin Kati Ulrich im Gespräch mit Rainer Imkamp von der Bundesagentur für Arbeit und Reiner Calmund. | Foto: Lars Kindermann
  • Business Talk im Christlichen Jugenddorf: (v.r.) Moderatorin Kati Ulrich im Gespräch mit Rainer Imkamp von der Bundesagentur für Arbeit und Reiner Calmund.
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Bachem - (lk) Merke: Wer Reiner „Calli“ Calmund für einen Impulsvortrag
bucht, der braucht kein Improvisationstheater, um die Gäste
aufzulockern.

Die Agentur für Arbeit Brühl hatte ins Christliche Jugenddorf nach
Bachem zum „Business Talk – Faktor A“ eingeladen und den
ehemaligen Fußballfunktionär und TV-Fußballexperten Reiner Calmund
für einen Impulsvortrag zu den Themen „Braunkohleabbau in der
Region“ und „mit Energie in die Zukunft“ gewonnen.

Und der schwergewichtige Entertainer holte dafür weit aus:
Unterhaltsam und emotional berichtete er von seiner Kindheit, dem
frühen Tod seines Vaters und dem Aufwachsen in Brühl und Frechen.
Zum Gedenken an seinen – in der Fremdenlegion gefallenen Vater –
hatte er sich als kleiner Junge einen weißen Anzug „wie Papa“
gewünscht.

Calmund: „Ein weißer Anzug in unserer Region? Den musste meine
Mutter manchmal dreimal waschen. Je nachdem wie der Wind stand, war
der durch den Kohlestaub schwarz, bevor er von der Wäscheleine
kam.“

Die in Verruf geratene Braunkohle sei ein wesentlicher Bestandteil des
deutschen Wirtschaftswunders gewesen und habe in der Region viele
Arbeitsplätze geschaffen.

Eine eigene RWE-Karriere als Ingenieur war Calmund nicht vergönnt.
„Beim Einstellungstest zur Ausbildung zum Elektriker stellte sich
heraus, dass ich Farbenblind bin“, erinnerte sich der Gastredner.
Sein Ausblick in die wirtschaftliche Zukunft der Region fiel auch
nicht sehr farbenfroh aus: „Die Zukunft hat bereits begonnen,
Künstliche Intelligenz ist auf dem Vormarsch, da können wir uns
nicht verweigern. Während in der Politik über 5 G gesprochen wird,
haben wir noch nicht mal flächendeckend Handyempfang. Auf der Fahrt
hierher habe ich ein Telefoninterview gegeben. Dabei ist die
Verbindung zwölfmal abgebrochen. Sowas darf es nicht geben!“Die
gelungene Mischung aus Charme, Witz, Ernsthaftigkeit und Empörung
lockerte das Publikum aus Wirtschaft und Politik mehr auf, als der
bemühte Einstieg in den Business Talk durch zwei Impro-Künstler.

Auch im anschließenden Podiumsgespräch mit Ralf Sterck, Chef der
Zukunftsagentur Rheinisches Revier, Landrat Michael Kreuzberg,
Christian Schönefeld, Vorsitzende der Geschäftsführung der
Regionaldirektion NRW und Rainer Imkamp von der Agentur für Arbeit,
brachte sich Calmund immer wieder ein.

Ziel der Veranstaltung war es, die durch den anstehenden
Strukturwandel entstehenden Möglichkeiten herauszuarbeiten, damit
frühzeitig die richtigen Maßnahmen zur erfolgreichen Transformation
der Region ergriffen werden können. „Wenn das gelingt, dann kann
die Transformation gelingen“, ist die Agentur für Arbeit
überzeugt.

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RAG - Redaktion

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