Weltkriegsbombe im Garten gefunden

Blindgänger entschärft

Kierdorf (usd). Am frühen Nachmittag ist gestern (Montag) in Erftstadt-Kierdorf auf einem Privatgrundstück an der Beethovenstraße / Ecke Schildgensacker eine 250 Kilogramm schwere, amerikanische Weltkriegsbombe entdeckt worden. Der Blindgänger lag lediglich in einer Tiefe von rund 1,10 Metern. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst entschied, die Bombe noch am selben Abend zu entschärfen. Dafür wurde ein Sperrkreis mit einem Radius von 400 Metern eingerichtet. Rund 1.200 Anwohnerinnen und Anwohner waren betroffen.

Evakuierung im Eiltempo

Die Feuerwehr Erftstadt, unterstützt von Ordnungsamt, Polizei und Rettungsdienst, startete gegen Abend die Evakuierungsmaßnahmen. Zwei sogenannte Klingelgänge wurden durchgeführt, um sicherzustellen, dass alle Häuser und Wohnungen im Sperrbereich geräumt wurden. Parallel sperrten Einsatzkräfte sämtliche Zufahrten ab. Bis 20 Uhr waren bereits zehn Transporte von hilfsbedürftigen Personen organisiert, neun weitere folgten im Anschluss. Unter den Evakuierten befand sich auch ein 102-jähriger Bürger.

Als zentrale Anlaufstelle diente die Schützenhalle St. Hubertus an der Dechant-Nöthen-Straße. Dort hielten sich zeitweise rund 200 Menschen auf. Verpflegung wurde bereitgestellt, in einer Turnhalle provisorische Betten aufgebaut. Bürgermeisterin Carolin Weitzel verschaffte sich vor Ort ein Bild von der Lage und bedankte sich ausdrücklich bei den Einsatzkräften.

Luftraum gesperrt

Für den Zeitraum der Evakuierung kam es zu erheblichen Verkehrsbehinderungen im Bereich Kierdorf. Auch der ÖPNV war betroffen, Buslinien wurden weiträumig umgeleitet. Die nahegelegene L495 sowie die Autobahn A1 blieben dagegen frei. Zusätzlich sperrte die zuständige Stelle den Luftraum über dem Evakuierungsgebiet bis zu einer Höhe von 1.000 Metern.Entschärfung nach PlanNachdem das Ordnungsamt zusammen mit Polizei und Feuerwehr die vollständige Räumung bestätigt hatte, gab Jörg Breetzmann, Erster Beigeordneter und Leiter des Stabes außergewöhnliche Ereignisse, um 21.15 Uhr die Freigabe für die Entschärfung. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst begann anschließend mit der Arbeit an den zwei Zündern. Um 21.50 Uhr folgte die erlösende Meldung: Die Bombe war erfolgreich entschärft.

Aufatmen bei allen Beteiligten

Kurz nach Abschluss der Arbeiten konnten die Sperrungen aufgehoben und die Betroffenen zurück in ihre Wohnungen gelassen werden. Bürgermeisterin Carolin Weitzel erklärte erleichtert: „Wir sind froh, dass die Evakuierungsmaßnahmen und die Entschärfung erfolgreich nach Plan verlaufen sind. Mein Dank gilt allen, die so engagiert im Einsatz waren.“

Damit endete ein mehrstündiger Großeinsatz, der Erftstadt für einen Abend in Atem gehalten hatte – glücklicherweise ohne Zwischenfälle.