Wildschweine verursachen massive Schäden
Untere Jagdbehörde setzt auf Absprachen

Gesprächsteilnehmer mit Blick auf eine von Wildschweinen geschädigte Wiesenfläche. | Foto: Rheinisch-Bergischer Kreis
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Rheinisch-Bergischer Kreis - Der Schwarzwildbestand im Rheinisch-Bergischen Kreis nimmt weiter zu
und verursacht regional massive Schäden auf Weiden und Wiesen.
Derzeit lassen sich besonders in der Gemeinde Odenthal aber auch in
den nördlichen Bereichen der Stadt Bergisch Gladbach von
Wildschweinen „umgepflügte“ Wiesen und Weiden beobachten.

Das hat zur Folge, dass diese Flächen anschließend von den
Landwirten wieder aufwändig hergestellt würden müssen, damit sie im
Frühsommer Futtermittel, wie Grassilage und Heu, in guter Qualität
gewinnen können.

Momentan kommt es aber häufig vor, dass die Tiere die Wiesen erneut
auf den Kopf stellen, sobald die Schäden beseitigt sind. Um auf diese
Thematik entsprechend reagieren zu können, hatte die Untere
Jagdbehörde jetzt betroffene Jagdpächter und Landwirte zu einer
Besprechung eingeladen.

Weitere Fachleute, wie der Berufsjäger Peter Markett, als Leiter
eines vom Landwirtschaftsministerium geförderten Projekts
„Beratender Berufsjäger NRW“, der Vorsitzende der
Kreisbauernschaft Peter Lautz, der Kreislandwirt Lothar Stinn, der
Kreisjagdberater Wolfgang Müller und der Vorsitzende des
Kreisjagdbeirats Karl-Hubert Hagen brachten sich ebenfalls in die
Diskussion ein.

Zur Erarbeitung von erfolgversprechenden Abwehrmaßnahmen hat man sich
dabei auf eine intensive Zusammenarbeit verständigt. Oberstes Ziel
ist der Rückgang der Wildschäden auf Weiden und Wiesen. „Nur
der intensive Austausch und das gegenseitige Verständnis kann uns
voranbringen“,
betonte Dietmar Kremer von der Unteren
Jagdbehörde.

Enger Austausch, verlängerte Jagdzeit und
Vertreibungsstrategien

Häufig sind es Kleinigkeiten, die einen Beitrag zur Vermeidung der
Schäden leisten können, wie beispielsweise eine direkte
Kontaktaufnahme mit den Jägern oder Landwirten des Nachbarreviers, um
festzustellen, welchen Umfang die Schäden haben.

Unverhofft einsetzende Radiomusik oder Lichtblitze zur Vertreibung der
Tiere können ebenso dazu gehören wie das kurzfristige Aufstellen von
Leitersitzen an den von Wildschweinen durchwühlten Wiesen, um eine
gezielte Bejagung zu ermöglichen. Ziel ist es, die Population zu
verringern, denn mit einer hohen Anzahl der Tiere sind auch Gefahren,
wie der Ausbruch von Krankheiten verbunden.

„Ich hoffe, dass es nicht zu einem Ausbruch der Europäischen
oder auch Afrikanischen Schweinepest kommt“,
so Kreisveterinär
Dr. Thomas Mönig, „daher ist es wichtig, dass sich die
Schwarzwildpopulation wieder auf einem deutlich niedrigeren Niveau
einpendelt.“
Laut Berufsjäger Peter Markett muss aus diesem
Grund jede Gelegenheit genutzt werden, Frischlinge zu schießen.
Ergänzend kommt auch eine verlängerte Jagdzeit für mehr als
einjährige Wildschweine in Betracht.

Großes Nahrungsangebot mit Ursache für Anstieg der
Population

Als eine Ursache für den Anstieg des Schwarzwildbestandes werden die
großen Mengen an pflanzlicher Kost, wie Eicheln und Bucheckern,
angesehen, die in sog. Mastjahren den Tisch für die Tiere im Herbst
reichlich decken. In der Folge suchen die Wildschweine nach
eiweißreicher tierischer Nahrung, wie Regenwürmer und Käferlarven,
auf den Wiesen.

Hinzu kommen geänderte Strukturen in der Feldbewirtschaftung, wie
beispielsweise größere Maisfelder sowie auch neu entstandene
Rückzugsorte in den Wäldern, die durch eine geänderte naturnahe
Waldbewirtschaftung entstehen. Daher gestaltet sich auch die Jagd auf
die anpassungsfähigen Tiere zunehmend schwieriger.

Gesprächsteilnehmer mit Blick auf eine von Wildschweinen geschädigte Wiesenfläche. | Foto: Rheinisch-Bergischer Kreis
Frische von Wildschweinen verursachte Wühlschäden. | Foto: Rheinisch-Bergischer Kreis
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