Gute Nachrichten
Landrat und Polizei präsentieren die Kriminalstatistik 2018

Abteilungsleiter Günter Brodeßer, Landrat Sebastian Schuster, Ralf Dittrich (Leiter der Direktion Kriminalistik) und Pressesprecher Burkhard Rick (v.li.) sind mit den Zahlen von 2018 sehr zufrieden). | Foto: Woiciech
  • Abteilungsleiter Günter Brodeßer, Landrat Sebastian Schuster, Ralf Dittrich (Leiter der Direktion Kriminalistik) und Pressesprecher Burkhard Rick (v.li.) sind mit den Zahlen von 2018 sehr zufrieden).
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Rhein-Sieg-Kreis - Gute Nachrichten brachte Landrat Sebastian Schuster im Hinblick auf
die polizeiliche Kriminalstatistik 2018 für den Rhein-Sieg-Kreis zum
Pressetermin mit. „Die Zahl der Straftaten ist auf einem erfreulich
niedrigen Niveau“, erklärte er. Von den 20.265 bekannt gewordenen
Fällen konnten 11.599 aufgeklärt werden. Auch wenn es gegenüber dem
Vorjahr zu einer leichten Steigerung von 1,03 Prozent bei den
Straftaten kam, erreicht die Aufklärungsquote von 57,24 Prozent den
besten Wert seit zehn Jahren.

Außerdem liegt der Kreis 2018 bei einer Häufigkeitszahl von 5.477,
die im Vergleich mit der des Landes NRW und des Bezirks Köln
niedriger ausfällt. „Diese zeigt die Wahrscheinlichkeit auf, Opfer
einer Straftat zu werden, gemessen an 100.000 Einwohnern“,
erläuterte Günter Brodeßer, Abteilungsleiter der Polizei. Im
Wesentlichen gestaltet sich die Kriminalitätsstruktur in der Region
stabil. Die Verteilung der Deliktbereiche bleibt im Grunde gleich,
rund 60 Prozent machen den Bereich Betrug und Diebstahl aus. Einer der
stetigen Behördenschwerpunkte war die Bekämpfung des
Wohnungseinbruchsdiebstahls, was sich im letzten Jahr sichtbar
ausgezahlt hat. Zu 2017 ist die Zahl massiv gesunken. Verzeichnete man
2017 circa 901 Fälle, tauchen 2018 nur 592 auf. Bei diesem Rückgang
von 34,30 Prozent greift eine zunehmende Aufklärungsquote von 17,91
Prozent. Damit ist diese so hoch wie noch nie, gerechnet auf den
Zeitraum der letzten fünf Jahre. „2014 waren es gut doppelt so
viele Wohnungseinbrüche“, fasste Günter Brodeßer zusammen. Die
Gewaltkriminalität pendelte sich 2018 ebenfalls auf gleichem Niveau
ein, trotz eines minimalen Anstiegs auf 649 Vorkommnisse, die in der
Gesamtkriminalität mit nur 3,02 Prozent zu Buche schlagen und somit
zu 2017 um 0,07 Prozent leicht schrumpfen.

Auch die Diebstahldelikte befinden sich mit 7.230 Meldungen auf dem
niedrigsten Wert seit fünf Jahren. Allerdings sind die
Widerstandsüberschreitungen gegen Polizeibeamte erneut um sechs
Fälle angewachsen. Ferner lässt sich verstärkt erkennen, dass
bundesweit immer wieder Beamte bei der Ausübung ihres Dienstes
attackiert werden.

Ein weiteres Feld, das in Zukunft vermutlich vermehrt auftritt,
schaffen neben der Internetkriminalität sogenannte „Straftaten zum
Nachteil älterer Menschen durch überregional agierende Täter“.
Unter diesem Sammelbegriff fallen etwa Betrugsversuche wie der
berüchtigte Enkeltrick, bei dem die Täter eine Notlage vortäuschen,
um den meist älteren Menschen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Das
geschieht oft über das Telefon, wo im Gespräch ergänzende
Informationen zu Lebensumständen und finanzielle Situation entlockt
werden. Auffällig ist obendrein, dass sich die Verbrecher nicht
selten als Amtsträger, wie Polizeibeamte oder Notare, ausgeben. Sie
behaupten, dass der Bürger wahrscheinlich einem Einbruch zum Opfer
fällt und treten als Beschützer auf. So erschleichen sie sich das
Vertrauen der Betroffenen und überreden sie, Geld oder Schmuck einem
„falschen Kollegen“ zur Aufbewahrung auszuhändigen. Auf diese
Weise wurden bereits etliche Menschen zum Teil um ihr gesamtes
Vermögen gebracht. Aus Angst oder Scham wenden sich die Geschädigten
nicht sofort an die Polizei, oft auch, weil ihnen dann die Zuversicht
fehlt. Doch um diesen meist überregional agierenden Tätern das
Handwerk zu legen, sollte hier keiner zögern. Mittlerweile sind
ebenso Trickdiebstähle und -betrügereien, ob an der Wohnungstüre
oder auf der Straße, bekannt, doch entwickeln die Straftäter stets
neue Methoden. Vieles läuft über Call-Center im Ausland,
beispielsweise Telefonanrufe mit „Gewinnversprechen“, ebenso wird
mittels fingierter „Internet-Supporte“ versucht, Bankverbindungen
und Passwörter zu erschleichen, indem man einen Virus-Befall
vortäuscht. Hier ist erhöhte Wachsamkeit gefragt und ein Bereich,
bei dem die Polizei auch in Zukunft genauer hinsehen wird. Die gesamte
Kriminalstatistik 2018 ist im Internet über
rhein-sieg-kreis.polizei.nrw/artikel/polizeiliche-kriminalstatistik-2
einzusehen.

- Dirk Woiciech

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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