Sturm „Friederike“
Auch die Feuerwehr Bergisch Gladbach hat viel Arbeit

Foto: Feuerwehr Bergisch Gladbach
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„Friederike“ beschert auch der Feuerwehr Bergisch Gladbach
viel Arbeit -
170 Einsatzstellen alleine im Stadtgebiet von
Bergisch Gladbach -
Keine Verletzten zu beklagen – teils hohe
Sachschäden

BERGISCH GLADBACH - Um 10.12 Uhr erreichte der erste Notruf aus
Bergisch Gladbach die Feuer- und Rettungsleitstelle des
Rheinisch-Bergischen Kreises und die ersten Einsatzkräfte machten
sich auf den Weg ins Stadtgebiet.

Aufgrund der umfangreichen und frühzeitigen Warnungen des Deutschen
Wetterdienstes wurde durch die Feuerwehr Bergisch Gladbach schnell
eine Feuerwehr-Einsatzleitung gebildet, um die Vielzahl der Einsätze
strukturiert und nach Priorität abzuarbeiten. Während des gesamtes
Tages wurden zur Unterstützung der Einsatzleitung zeitweise bis
zu vier Sichter als Erkunder parallel im Stadtgebiet eingesetzt, die
einen zielgerichteten Einsatz der Fahrzeuge und Geräte der
Feuerwehreinheiten ermöglichten.

Die Hauptaufgabe der Feuerwehr bestand in der Beseitigung von
Gefahrenstellen durch umgestürzte Bäume auf Fahrbahnen, Häuser,
Fahrzeuge. Weiterhin mussten u.a. auch lose Dachteile gesichert
werden. In mehreren Stadtteilen kam es zu heruntergerissenen
Stromleitungen, die in einigen Fällen auch durch Funkenflug Bäume in
Brand gesetzt haben.

Bis gegen 20 Uhr wurden der Feuerwehr Bergisch Gladbach 170
Einsatzstellen gemeldet und abgearbeitet. Einige Einsatzstellen werden
in den nächsten Tagen von StadtGrün, den Forstbetrieben und
Privatunternehmen abgearbeitet werden müssen.

Im Einsatz waren rund 100 Einsatzkräfte der Feuerwehr Bergisch
Gladbach mit allen ehrenamtlichen Einheiten aus dem Stadtgebiet. Die
hauptamtlichen Kräfte sicherten vornehmlich den Brandschutz und
nahmen in diesem Rahmen ebenfalls einige Einsätze wahr. Zur
Unterstützung wurden Einsatzkräfte des THW Ortsverbandes Bergisch
Gladbach der Einsatzleitung der Feuerwehr Bergisch Gladbach
unterstellt.

Durch umgestürzte Bäume kam es im gesamten Stadtgebiet immer wieder
zu Vollsperrungen von Hauptverkehrsstraßen. Diese Einsätze wurden
mit hoher Priorität abgearbeitet und so ist der Feuerwehr Bergisch
Gladbach gelungen, zum Abend hin alle Hauptverkehrsstraßen im
Stadtgebiet wieder für den Verkehr freizugeben.

Der Bahnverkehr der S-Bahn Linie 11 wurde eingestellt. Der
Straßenbahnverkehr der Linie 1 der Kölner-Verkehrs Betriebe ist
aufgrund mehrerer umgestürzter Bäume aktuell nur bis Refrath
möglich.

Ein besonderer Einsatz beschäftige am späten Abend Feuerwehr, THW
und den Entstördienst der RheinEnergie AG. Die Ortschaft Hohn im
Stadtteil Moitzfeld war durch einen großen, schräg über die
Fahrbahn stehenden Baum nur noch mit großem Umweg für Anwohner,
Rettungsdienst und Feuerwehr zu erreichen.

Weiterhin wurde durch mehrere umgestürzte Bäume die Stromversorgung
von rund 20 Gebäuden unterbrochen. Erst gegen 20 Uhr konnten sich die
Einsatzkräfte gemeinsam ein Bild von der Lage vor Ort machen und es
wurde beschlossen, trotz des erhöhten Risikos bei Dunkelheit den
schräg stehenden Baum zu entfernen. Mit dem Bergungsräumgerät des
THW Bergisch Gladbach gelang es, den Baum ohne weitere Schäden
umzuziehen und im Anschluss mit Kettensägen zu zerkleinern.

Dies ermöglichte nun dem Entstördienst der RheinEnergie eine
Netzersatzanlage des THW in das Stromnetz einzuspeisen. Somit gelang
es, dass die Bewohner der Ortschaft Hohn wieder uneingeschränkt
erreichbar waren und wieder Strom in ihren Häusern hatten. Lediglich
die Telefonleitung konnte nicht gerettet werden.

Bemerkenswert ist hier die perfekte Zusammenarbeit zwischen THW,
RheinEnergie und Feuerwehr. Im Einsatz waren der
Einsatzführungsdienst (B-Dienst 2) der Feuerwehr, die 1. und 2.
Bergungsgruppe und die Fachgruppe Räumen des THW Bergisch Gladbach
mit 12 Einsatzkräften, die Fachgruppe Elektroversorgung des THW
Hückeswagen mit zehn Einsatzkräften und vier Mitarbeiter des
Entstördienstes der RheinEnergie AG.

Wir sind sehr froh, dass es im Stadtgebiet von Bergisch Gladbach
lediglich zu Sachschäden gekommen ist. Es gab glücklicherweise keine
Verletzten.

Mit großer Bestürzung und Trauer müssen wir zur Kenntnis nehmen,
dass bedingt durch das Orkantief „Friederike“ zwei Einsatzkräfte
anderer Feuerwehren aus NRW und Thüringen im Einsatz tödlich
verletzt wurden. Ein weiterer Kollege wurde schwer verletzt. Wir sind
in Gedanken bei den Angehörigen und Kameraden der getöteten und
verletzten Kollegen.

Für das viele Lob und den Dank aus der Bevölkerung, welches uns
insbesondere per Facebook erreicht hat, bedanken wir uns sehr. An
einigen Einsatzstellen wurden unsere Einsatzkräfte bestens von den
Bürgerinnen und Bürgern mit kalten und warmen Getränken versorgt.
Hierfür ebenfalls herzlichen Dank.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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