Eigenes Auto für die "Löschzwerge"
NRW-Innenminister übergibt Fahrzeug an Nachwuchs

Im Beisein von Sven Daum, Babsi Wehr und Hermann Greven (im Hintergrund) übergab NRW-Innenminister Herbert Reul (Mitte) die Fahrzeugschlüssel an die Löschzwerge. | Foto: Gabi Knops-Feiler
  • Im Beisein von Sven Daum, Babsi Wehr und Hermann Greven (im Hintergrund) übergab NRW-Innenminister Herbert Reul (Mitte) die Fahrzeugschlüssel an die Löschzwerge.
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Leverkusen - Die Freiwillige Feuerwehr hat große Nachwuchsprobleme. Auch
deshalb ist die Installation einer Kinderfeuerwehr – in Leverkusen
bekannt als die „Löschzwerge“ – für Kinder zwischen sechs und
zwölf Jahren so wichtig.

Babsi Wehr und Sven Daum haben die „Löschzwerge“ vor zwei Jahren
gegründet und betreuen ihre 20 kleinen Schützlinge seither mit viel
Herzblut. In den wöchentlichen Gruppenstunden lernen die
„Löschzwerge“ – die sich großer Beliebtheit erfreuen –
neuerdings nicht nur spielerisch, wie sie einen Notruf absetzen
können oder was sie tun müssen, wenn es brennt. Sondern die kleinen
Feuerwehrfrauen und -Männer haben jetzt sogar ihr „eigenes“
Fahrzeug.

Eigentlich ist es ein ganz „normales“ Mannschaftstransportfahrzeug
(MTF) für die Feuerwehr. Aber für die „Löschzwerge“ ist es
speziell mit Kindersitzen ausgerüstet und auch sonst vom Feinsten,
unter anderem ausgestattet mit USB-Steckern zum Laden von Handys. Vor
kurzem überreichte Innenminister Herbert Reul höchst persönlich den
Schlüssel an Babsi Wehr. Sein Ministerium hat das 86.000 Euro teure
Fahrzeug als neuen „Antrieb“ für den Feuerwehr-Nachwuchs zum
überwiegenden Teil finanziert.

„Der Feuerwehr-Nachwuchs wird damit mobiler, zum Beispiel, wenn es
zu gemeinsamen Übungen und Ausflügen geht“, erklärte der
Innenminister. Klappt alles, wie vorgesehen, dann unternehmen die
Kinder mit ihrem neuen Auto einen ersten kleinen Ausflug zum neuen
Spielplatz in den Neuland-Park.

„Kinderfeuerwehren brauchen ein eigenes Auto, worauf sie stolz sein
und um das sie sich kümmern können“, fuhr Reul fort und riet den
Kindern augenzwinkernd, fein auf das Fahrzeug aufzupassen. „Kein
Kaugummi unter die Sitze kleben“, scherzte Feuerwehrchef Hermann
Greven bei der Gelegenheit. Außerdem räumte er auf Nachfrage ein,
anfangs skeptisch gewesen zu sein. „Keine Frage, jetzt bin ich
überzeugt und Feuer und Flamme für die ‚Löschzwerge‘”,
betonte der Branddirektor. Sogar so sehr, dass zurzeit geplant ist,
eine weitere Kinderfeuerwehr einzurichten, aller Voraussicht nach in
Steinbüchel. Die Umsetzung ist bislang lediglich daran gescheitert,
dass noch keine geeigneten Betreuer gefunden worden sind.

Oberbürgermeister Uwe Richrath sprach den beiden
„Löschzwerge“-Betreuern ebenso seinen Dank aus wie dem
Innenminister. Dieser wiederum bezeichnete die Kinderfeuerwehren als
„riesige Erfolgsgeschichte“, mit deren Hilfe es hoffentlich
gelingen könne, den Nachwuchs schon in jungen Jahren für den
Feuerwehrberuf zu begeistern. Mit viel Glück blieben einige von ihnen
dabei und wechselten nahtlos in die Jugendfeuerwehr. Mit diesem
Konzept möglichst viele Kinder zu gewinnen, sei überdies „eine der
intelligentesten Lösungen“.

Insgesamt gibt es 84.000 Helfer bei der Freiwilligen Feuerwehr in NRW.
Viele von ihnen werden in den nächsten Jahren aus Altersgründen
ausscheiden. Die Kinderfeuerwehren verzeichnen aktuell mehr als 1.000
Mitglieder.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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