Untere Naturschutzbehörde
Beim Bärlauch gilt die Handstraußregel

Wenn in diesen Tagen die Sonne scheint, liegt ein zarter, würziger Duft in der Luft - unverkennbar Bärlauch. Leider strömen dann auch vermehrt kommerzielle Sammler in die Eifelwälder, um die Pflanzen illegalerweise in großem Stil abzuernten. | Foto: Wikimedia Commons
  • Wenn in diesen Tagen die Sonne scheint, liegt ein zarter, würziger Duft in der Luft - unverkennbar Bärlauch. Leider strömen dann auch vermehrt kommerzielle Sammler in die Eifelwälder, um die Pflanzen illegalerweise in großem Stil abzuernten.
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Kreis Euskirchen - (bp). Ein Meer aus grünem Bärlauch bedeckt derzeit in vielen
lichten Laubwäldern den Boden und verströmt einen für viele
unwiderstehlichen Geruch nach Knoblauch. Da bekommt man Appetit, und
so mancher Wanderer sammelt die Pflanzen für die heimische Küche, um
Salat, Dips, Kräuterbutter oder Rührei zu würzen. Allerdings sind
einige Bärlauchbestände mitunter schon stark in Mitleidenschaft
gezogen, so dass die Untere Naturschutzbehörde (UNB) des Kreises
Euskirchen zu einem verantwortungsvollen Umgang mit den Pflanzen
aufruft.

Regelmäßig gehen im Kreishaus Meldungen ein, dass säckeweise
Bärlauch abtransportiert werde, obwohl eine gewerbliche Entnahme
strengstens verboten ist. Hohe Preise auf den Wochenmärkten der
großen Städte machen diese illegale Entnahme aber offensichtlich
attraktiv. „Darüber hinaus ist es generell in Naturschutzgebieten
verboten, Pflanzen zu entnehmen - welche auch immer“, sagt
UNB-Mitarbeiter Jannik Fuest. Naturschutzgebiete seien in der Regel
ausgeschildert.

Darüber hinaus könne man sich aber auch auf der Homepage des Kreises
Euskirchen informieren, wo alle Naturschutzgebiete auf Karten
verzeichnet seien. „Außerhalb von Naturschutzgebieten gilt die
sogenannte Handstraußregel“, so Jannik Fuest. „Das bedeutet:
Kleine Mengen dürfen für den Eigengebrauch geerntet werden.“

Die Untere Naturschutzbehörde bittet dabei um Beachtung folgender
Punkte:

- Nur die Blätter entfernen und Zwiebeln im Boden lassen

- Blätter abschneiden, damit die Wurzeln nicht geschädigt werden

- Nur in großen Beständen sammeln, weil die Pflanzen sich nur
langsam ausbreiten

- Mindestens zwei Drittel des Bestands stehen lassen, damit die
Pflanzen zur Blüte kommen, Samen produzieren und sich im nächsten
Jahr erholen können

- Immer daran denken, dass auch andere einen Strauß „ernten“
wollen

- Keine anderen Pflanzen schädigen

- Leise verhalten, um die Tierwelt nicht zu stören

Grundsätzlich sollte Bärlauch nur von kundigen Naturfreunden
gesammelt werden, da die Pflanze mit hochgiftigen Maiglöckchen und
der Herbstzeitlosen verwechselt werden kann.

Alternativ lässt sich Bärlauch nach Auskunft der UNB im Übrigen
auch hervorragend im eigenen Garten oder als Kübelpflanze
kultivieren. Sowohl Bärlauchzwiebeln als auch Pflanzen oder Samen
können im Gartencenter gekauft oder im Internet bestellt werden.

Weitere Infos und Karten:
www.kreis-euskirchen.de/umwelt/natur_und_landschaftsschutz/landschaftsplanung.php

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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