Verlassene Orte
„Metamorphosen unserer Zeit" im ehemaligen Brauereikeller

Kai-Patric Fricke stellt gemeinsam mit den übrigen Mitgliedern des Künstlerkollektivs „fineart365“ Fotografien, die ungewöhnliche Orte in über 20 verschiedenen Ländern zeigen, aus. | Foto: Flick
  • Kai-Patric Fricke stellt gemeinsam mit den übrigen Mitgliedern des Künstlerkollektivs „fineart365“ Fotografien, die ungewöhnliche Orte in über 20 verschiedenen Ländern zeigen, aus.
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Zündorf - (sf) Kai-Patric Fricke reist sehr viel. Dabei haben es dem
29-Jährigen nicht nur die bekanntesten Urlaubsziele angetan: „Ich
suche besondere Orte in außergewöhnlichen Ländern, über die man
nicht so oft spricht und die nicht von vielen Touristen bereist
werden“, sagt Fricke. In knapp 50 Ländern ist er schon gewesen und
hat immer eine Kamera dabei gehabt, denn der junge Fotograf ist immer
auf der Suche nach dem perfekten Motiv an längst verlassenen,
abgelegenen Orten. Vor zwei Jahren hat er sich mit anderen Fotografen,
die das gleiche Ziel verfolgen, zu dem Künstlerkollektiv
„fineART365“ zusammengeschlossen. Unter dem Titel „Metamorphosen
unserer Zeit“ zeigen die fünf Fotografen derzeit im ehemaligen
Brauereikeller der Getränkefirma Walther eine Auswahl ihrer auf
Reisen entstandenen Fotografien. Wer sich auf einen Streifzug durch
die Ausstellung in dem alten Gewölbekeller begibt, entdeckt
großformatige Fotografien aus über 20 Ländern vom Kaukasus über
Italien und Frankreich bis Island. „Jedes Land hat seinen eigenen
Reiz“, sagt Fricke.

Mit 16 Jahren hatte er sich sein erstes Navi geholt, es an sein
Fahrrad montiert und ist gleich losgeradelt. Vom damaligen Wohnort
Oberhausen fuhr der Teenager damals zur Alten Zeche Osterfeld. Das
verlassene Gebäude hatte ihn stark beeindruckt. In den folgenden
Jahren hat sich Fricke in ganz Deutschland und später auch europaweit
für das perfekte Motiv auf die Suche nach verlassenen Bauten begeben.
Dabei kommt es ihm und seinen Mitstreitern insbesondere darauf an, den
Prozess einzufangen, wenn sich die Natur ihren Raum zurückerobert.

Die Fotografien des Künstlerkollektivs „fineart365“ verleihen
einem alten Wasserwerk in Krefeld, einem VW Käfer im Dickicht der
Schwäbischen Alb oder auch alten Katakomben in Frankreich und Italien
einen ganz neuen, zuvor unentdeckten Charme. „Wir möchten das Flair
dieser besonderen Orte rüberbringen“, erklärt Fricke. Eine alte
Sporthalle in Tschernobyl, eine alte Kirche in Mazedonien oder eine
abgelegene Kirchenruine in Armenien zählen zu den Motiven.

In Italien entdeckte das Künstlerkollektiv ein altes Schloss aus dem
9. Jahrhundert, das seit 1955 leer steht: „Als wir dort vorbeikamen,
stand die Tür offen und wir sind einfach reingegangen“, berichtet
Fricke. Als er wieder rauskam, hatte er mit dem beeindruckenden Saal
des Schlosses das perfekte Fotomotiv entdeckt. Nachdem die
großformatigen Fotografien verlassener und außergewöhnlicher Orte
rund um den Globus bereits in anderen Städten gezeigt wurden, ist die
Ausstellung jetzt im ehemaligen Brauereikeller (Hauptstraße 174)
angekommen. Es ist das erste Mal, dass der Brauereikeller für eine
Ausstellung zur Verfügung gestellt wurde, nachdem er vor wenigen
Jahren von Bauschutt aus dem Zweiten Weltkrieg befreit wurde.
Besichtigt werden kann die Ausstellung am 30. Juni und am 1. Juli
jeweils von 12 bis 20 Uhr.

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RAG - Redaktion

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