Russen-Flieger darf nicht abheben
Dieses Park-Ticket wird richtig teuer

Gestrandet: Die russische Frachtmaschine parkt immer noch auf dem Rollfeld am Kölner Flughafen.  | Foto: Schmülgen
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Wieder in die Luft steigen darf die russische Frachtmaschine nicht, der Luftraum ist für sie gesperrt. So tickt nun die Parkuhr auf dem Rollfeld des Kölner Flughafens und kostet rund 165 Euro, am Tag!

von Serkan Gürlek

Köln. Mit Beginn des Krieges in der Ukraine wurde auch der europäische Luftraum für russische Flugzeuge gesperrt. So strandeten etliche Maschinen russischer Airlines auf Flughäfen in Europa. Auch am Kölner Airport steht seit dem 26. Februar 2022 die Frachtmaschine der ATRAN - Aviatrans Cargo Airlines. Der Flieger steht mit abgedeckten Triebwerken auf einer abgelegenen Parkposition auf dem Rollfeld und kostet täglich rund 165 Euro. Doch vor einem möglichen Abflug, sollte der Luftraum wieder geöffnet werden, müsste der Pilot mehr als 90 000 Euro in den „Parkscheinautomaten“ einwerfen, bevor er abheben dürfte.
Doch nach einer solch langen Zeit darf sich die Airline auch auf weitere Kosten freuen, die die lange Standzeit mit sich bringt. Um die Boeing 737-400 F aus dem Tiefschlaf zu holen, müssen die Techniker erst einmal alle Abdeckungen und Klebebänder, die der Versiegelung dienten, entfernen und die Systeme gründlich checken. Zudem müssen zahlreiche Bauteile geschmiert und gefettet werden. Auch der Kraftstoff in den Tanks muss im Labor untersucht werden. Experten gehen davon aus, dass rund 120 Arbeitsstunden nötig sind, um die Boeing in einen flugfähigen Zustand zu versetzen. Zahlreiche Bauteile müssen geschmiert und gefettet werden. Zudem seien viele Inspektionen und Tests nötig.
Besonders gefährdet ist die Pitot-Sonde, denn hier nisten sich gerne Insekten ein und können nicht ohne Weiteres entdeckt werden. Diese Staudrucksonde dient der Erfassung der Fluggeschwindigkeit und ist von elementarer Bedeutung während eines Fluges.
Schon während der Corona-Pandemie hatte die europäische Luftfahrtbehörde EASA zu besonderer Sorgfalt gemahnt, da viele stillgelegte Flugzeuge nach ihrer Reaktivierung Startversuche aufgrund von technischen Problemen, besonders mit der Pitot-Sonde, abbrechen mussten.

Redakteur/in:

EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln

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