Poller Marktplatz: Jetzt redet der Bürgerverein
Angstraum statt Spielplatz

Spielplatz und Fahrradständer können von Kindern im Prinzip nicht genutzt werden. | Foto: Büge

Wie lange soll das noch so weitergehen? Das fragen sich die Poller schon seit Jahren, wenn sie sich den hiesigen Markt- und den dazugehörigen Spielplatz ansehen. Über dessen desolaten Zustand berichtete „EXPRESS - Die Woche“ in der vergangenen Woche. Denn diese Orte sind für viele Frauen, Kinder und Senioren im Veedel längst zu einem Angstraum geworden, nicht nur nachts.

von Alexander Büge

Poll. Der Anblick des Spielplatzes ist jedenfalls bedenklich. Im Sand befinden sich leere Hasch-Tütchen, jede Menge Zigarettenstummel und Bierdeckel, im Gebüsch daneben zahlreiche leere Wodka- und Bierflaschen. „Man sollte darüber nachdenken, den Spielplatz abzusperren“, sagt Dr. Simon Bujanowski, der SPD-Fraktionsvorsitzende in der Bezirksvertretung Porz. „Spielen kann dort jedenfalls kein Kind mehr.“

Allerdings ist der Spielplatz nicht das einzige Problem vor Ort. Denn auch am überdachten Fahrradständer sowie den Bänken auf dem Marktplatz fühlen sich zahlreiche Einwohner nicht sicher. „Sehr viele Poller Familien schreiben uns als Bürgerverein immer wieder an. Sie möchten ihre Fahrräder und Roller abstellen, trauen sich dort aber kaum hin, da der Bereich schon ab Mittags von Menschen belegt ist, die sich am Fahrradständer hinsetzen“, schildert Ute Ahn, die Vorsitzende des Bürgervereins Köln-Poll. „Senioren fürchten sich zudem, sich auf die Bänke am Marktplatz zu setzen. Für einige von ihnen ist der Marktplatz tatsächlich ein Angstraum, und das schon seit Jahren.“

Getan hat sich zuletzt dennoch wenig. Und dabei bleibt es vorerst auch, da ein von der SPD eingereichter Antrag für einen Umbau des Poller Marktplatzes bei der letzten Sitzung der Porzer Bezirksvertretung abgelehnt wurde. „Poll ist der stiefmütterlichste Stadtteil in ganz Köln“, sagt Ahn. Man gehöre zwar zu Porz, liege aber geografisch viel näher an Deutz. „Seit 2015 habe ich den Marktplatz nun schon drei Mal mit Verantwortlichen der Stadt und Vertretern der Bezirksvertretung begangen“, erinnert sich Ahn. „Dabei stand im Fokus, dass sich die Poller Bürger einen vernünftigen Marktplatz wünschen. Geändert wurde bis heute allerdings nichts.“

Eine Lösung für die Situation zu schaffen, sei zwar nicht einfach, aber unbedingt nötig. Wie Bujanowski sei auch sie der Meinung, dass der Marktplatz möglichst jetzt und im Zuge der dort ohnehin stattfindenden Bauarbeiten umgestaltet werde müsse. „Nach dem Abriss des Poller Hauses und den neuen Gebäuden, die dort jetzt entstehen, wäre das ein guter Zeitpunkt“, sagt Ahn. Was man noch tun könne, um einen zeitnahen Umbau doch noch zu initiieren, sei schwer zu sagen. Eigentlich sei das Problem ja offensichtlich, und das seit Jahren.

Redakteur/in:

EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln

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