Mit alten Handys helfen
Wohnhilfen sammeln ausrangierte Handys und geben sie weiter

Ausrangierte, aber funktionsfähige Smartphones nicht entsorgen, sondern für Bedürftige zur Verfügung stellen. | Foto: Serkan Gürlek
  • Ausrangierte, aber funktionsfähige Smartphones nicht entsorgen, sondern für Bedürftige zur Verfügung stellen.
  • Foto: Serkan Gürlek
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Oberberg - Die digitalisierte Kommunikation bringt viele Chancen mit sich, das
hat auch die Pandemie gezeigt. Wir sind vernetzt, können uns auf
kurzem Wege austauschen und unterstützen. Menschen, die wohnungslos
sind oder von Wohnungslosigkeit bedroht, haben oft nicht die digitale
Ausstattung und sind dementsprechend nicht online unterwegs.

Das Digitalisierungsprojekt der Wohnhilfen Oberberg der Diakonie
Michaelshoven möchte Rahmenbedingungen für einen Zugang zur
digitalen Welt für von Wohnungslosigkeit bedroht und betroffener
Menschen schaffen.

Um eine digitale Teilhabe zu schaffen, haben die Wohnhilfen Oberberg
im November vergangenen Jahres ihr Digitalisierungsprojekt gestartet.
Es beinhaltete nicht nur einen öffentlichen Aufruf um die notwendigen
Endgeräte, wie internetfähige Smartphones oder Tablets, zu erhalten,
sondern auch die notwendigen Strukturen aufzubauen, damit wohnungslose
Menschen so schnell wie möglich digital kommunizieren können.

„Wir haben zu Beginn der Pandemie festgestellt, wie rasant sich die
Kommunikation in die digitale Welt verschoben hat. Da wurde uns klar,
wie wichtig dieses Digitalprojekt sein wird, um Menschen auf der
Straße nicht sozial auszugrenzen aufgrund fehlender Ausstattung“,
sagt Susanne Hahmann, Geschäftsbereichsleiterin Wohnhilfen Oberberg.

Infrastruktur-Aufbau

Über die Stiftung der Diakonie Michaelshoven wurde ein Förderantrag
bei der Stiftung Wohlfahrtspflege NRW gestellt, der eine fünfstellige
Summe für das geplante Projekt bewilligte. „Es ging dabei um mehr,
als ein internetfähiges Smartphone an einen bedürftigen Menschen zu
verteilen, die wir dank eines Aufrufs gemeinsam mit unserem
Förderverein Segenborn von der Bevölkerung gespendet bekommen
haben“, sagt Susanne Hahmann.

Es ging konkret um den Aufbau einer Infrastruktur, die die
Bereitstellung von kostenlosen WLan-Hotspots gewährleistete, die
Vermittlung von Wissen für die eigenen Mitarbeitenden wie auch für
die Hilfesuchenden. Die gespendeten Endgeräte mussten aufgearbeitet
werden, mit notwendigen Programmen ausgestattet sein. „Außerdem
haben wir eine wissenschaftliche Begleitung und Auswertung des ganzen
Digitalprojekts, damit diese Erfahrungen dem Hilfesystem über unsere
Grenzen hinweg auch zugänglich gemacht werden“, sagt Susanne
Hahmann.

Die Mitarbeitenden der Wohnhilfen Oberberg befassen sich mit der
Materie der Digitalisierung. Fabian Endes, Studierender der
Informatik, bereitet die gespendeten Smartphones auf, repariert sie
bei Bedarf und gibt sie dann hilfesuchenden Menschen aus. Bei Bedarf
schult er auch im Umgang mit den Geräten und wir man sich im Netz
bewegen kann.

Handyspenden

Handyspenden werden auch weiterhin angenommen, denn der Bedarf ist
größer als erwartet. Wo die Handys abgegeben werden können,
erfährt man unter www.diakonie-michaelshoven.de oder bei den
Wohnhilfen Oberberg Nord in Wipperfürth, Hochstraße 14, 0 22 67/6 55
77 50; Wohnhilfen Oberberg Mitte in Gummersbach, Karlstraße 1, 0 22
61/96 90 60; Wohnhilfen Oberberg Süd in Waldbröl, Pulvermühle 1, 0
22 95/9 18 00, oder Brölbahnstraße 1-5, 0 22 91/80 85 00.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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