Archäologietour Oberberg
Verborgene Denkmäler am Sonntag, 20. Oktober, erkunden

- Lindlar-Scheel: Hoch aufragende Mauerreste eines Turmes der Burg Neuenberg.
- Foto: M. Zanjani/LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland
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Oberberg - Mit der Archäologietour Oberberg veranstaltet das LVR-Amt für
Bodendenkmalpflege im Rheinland zum dritten Mal eine Tour ins
Rechtsrheinische - dieses Mal mit Unterstützung durch das Kulturamt
des Oberbergischen Kreises, den Naturpark Bergisches Land, die
Biologische Station Oberberg und das Team der Aggertalhöhle
Ründeroth.
Führungen
Am Sonntag, 20. Oktober, stehen von 10 bis 18 Uhr Fachleute aus
Paläontologie und Archäologie an fünf Bodendenk-
mälern im Oberbergischen bereit, um Wissenswertes zu berichten und
Führungen anzubieten.
Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
„Die Archäologietour Oberberg illustriert anhand fünf sehenswerter
Bodendenkmäler die reichhaltige Geschichte des Bergischen Landes“,
so der Leiter des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege, Dr. Erich
Claßen. „Besonders hervorzuheben ist die Ausgrabung an der beinahe
vergessenen Burgruine Bellinghausen, die bereits 1929 erstmals
erforscht wurde. Da die Dokumentation und Funde der Altgrabung leider
verschollen sind, erhoffen wir uns von den derzeitigen Maßnahmen neue
Erkenntnisse zu Alter, Bauweise und den exakten Maßen des
Gemäuers“.
Die Denkmäler
Für die Archäologietour Oberberg wurden folgende Stationen
ausgewählt: Engelskirchen/Much-Heckhaus: Nahe Much-Heckhaus baute man
in der Grube „Silberkaule“ vom Mittelalter bis in die Neuzeit Blei
ab. Neben Pingen und Schmelzplätzen ist auch eine große
Bergknappensiedlung des 13. Jahrhunderts bekannt. Für Kinder bietet
die Biologische Station ein naturkundliches Mitmachprogramm
an.Ründeroth: Vor rund 390 Millionen Jahren bildeten im frühen
Mitteldevon die ersten Korallen/SchwammRiffe massive und mächtige
Kalksteinlager. Vor etlichen Tausend Jahren, also viel später, bahnte
sich Wasser seinen Weg durch den Berg und es entstanden Höhlen. In
der Aggertalhöhle kann man unterirdisch einen alten Riffkörper
bewundern, den hier nur vergleichsweise wenige Tropfsteine
überdecken. Vor Ort wird über Höhlenbildung, Geologie und Fossilien
informiert.Wiehl-Niederbellinghausen:Nach ersten Ausgrabungen 1929
findet erstmals wieder eine archäologische Untersuchung am Stammsitz
derer zu Bellinghausen statt. Die ehemalige Wasserburg ist oberirdisch
vollständig abgebrochen, im Boden sind aber noch Teile von
Befestigung und Gebäuden erhalten. Archäologen informieren am
Ausgrabungsschnitt über die neuen Ergebnisse und erläutern die
frisch freigelegten Fundamente.NümbrechtMarienberghausen: Im
Mittelalter verband die sogenannte Brüderstraße die Städte Köln
und Siegen. Geschützt im Wald, haben sich bei Marienberghausen
Hohlwege als Überreste dieser Straße erhalten, die eine lange
Nutzung als Route für Pilgerreisen, Handel oder den Transport von
Bergbauerzeugnissen belegen. Die Themenbereiche Verkehr und Transport
im Mittelalter und der frühen Neuzeit stehen an dieser Station im
Mittelpunkt.Lindlar-Scheel: Die Höhenburg Neuenberg ist mit hoch
aufragenden Mauerresten auf einer Anhöhe tief im Wald ein
idealtypischer Vertreter einer Burgruine. Überreste zweier Rundtürme
und eine bis zu acht Meter hohe Mauer machen die ursprünglichen
Dimensionen der Anlage erfahrbar.
Für Menschen mit eingeschränkter Mobilität sind einige Stationen
unter Umständen nur eingeschränkt zugänglich. Geschlossene,
rutschfeste Schuhe sind für alle Teilnehmer unbedingt erforderlich.
Die Archäologietour Oberberg erhält finanzielle Unterstützung durch
das Denkmalförderprogramm des Landes NRW.
Weitere Informationen: www.archaeologietourbergischesland.lvr.de oder
Tel. 0 22 06/9 03 00.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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