80. Geburtstag von Willi Hoffsümmer
Pastor, Autor, Prediger, ein echter Seelsorger

Das hätte er sich nicht träumen lassen, dass Heiligabend keine Gottesdienste in „seiner“ Kirche gefeiert werden können. | Foto: Düster
  • Das hätte er sich nicht träumen lassen, dass Heiligabend keine Gottesdienste in „seiner“ Kirche gefeiert werden können.
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Erftstadt - Am 2. Mai wird Willi Hoffsümmer 80 Jahre alt. Der Pastor, der nun
schon bald 14 Jahre in Bliesheim die Pfarre St. Lambertus betreut,
kann auf ­eine bewegte Zeit zurückblicken - von Amtsmüdigkeit keine
Spur:

Kirchenvorstand und Pfarr­gemeinderat von St. Lambertus gratulierten
„ihrem“ Pastor mit einer Sonderausgabe des „Et Bliesheimer
Blättche“, das er ins Leben gerufen hat – wie vieles andere mehr
in der Gemeinde. Ausgetretene Pfade zu verlassen, auch einmal neue und
unbequeme Wege zu gehen, das liegt Hoffsümmer im Blut. So übernahm
er jüngst in Corona-Zeiten mit seiner Gemeinde eine Vorreiterrolle
und führte - unter Berücksichtigung der geltenden ­Regeln – 2020
die Kinder der Pfarre als einer der ersten überhaupt zur Kommunion.
Und als der Lockdown auch die Gottesdienste zum Weihnachtsfest in der
Pfarreiengemeinschaft unmöglich machte, setzte er mit ­einem
Gottesdienst-Video Heiligabend ein Zeichen, das vielen Trost spendete
- bis in die USA hinein. Auch den youtube-Kanal der
Pfarreiengemeinschaft „füttert“ er regelmäßig mit seinen viel
beachteten Predigten.

Mehr durch Zufall in Richtung Priesteramt

Dabei hat der in Köln geborene und in Alt-Hürth aufgewachsene
Hoffsümmer mehr aus Zufall, denn aus Überzeugung seine Laufbahn
begonnen. Er folgte seinem Vetter nach Euskirchen ins
Franziskus-Studienheim, „weil ich ihn nicht missen wollte. Dorthin
durfte man aber nur mit Priesterwunsch.“ Während sein Vetter
Franziskaner wurde, entschied sich Hoffsümmer für „den
Weltpriester. Nach Studien in Bonn, Freiburg und Köln ging es nach
meiner Weihe durch Kardinal Josef Frings 1967 in meine erste
Kaplanstelle nach Düsseldorf“, erinnert sich Hoffsümmer. 1971 ging
es weiter, „in die Satellitenstadt Düsseldorf-Garath: Hier waren
zwei Drittel der Bevölkerung Kinder und Jugendliche.

"Über Fußball kann man manchmal mehr missionieren als übers
Predigen"

Wenn ich mich freitags mit einem Fußball auf den Pausenhof der Schule
stellte, spielten im Nu 60 Kinder mit“, sagt der glühende FC-Fan
und ergänzt: „Über Fußball kann man manchmal mehr missionieren
als über das Predigen.“ Eine weitere Leidenschaft ist das
Schreiben. 1976 schrieb er sein erstes Buch, in dem er anschaulich
darlegte, was in einer sozialschwachen Struktur mit christlichem Eifer
und verständlichen Bildern und Symbolen alles möglich ist. Viele
weitere Werke folgten. Bis heute sind es 138, teils mit
internationalem Erfolg: „Über 30 meiner Bücher wurden allein ins
Polnische übersetzt.“

Von Paffendorf aus ins ZDF gepredigt - jetzt "Pensionspriester" in
Bliesheim

1979 ging es „endlich“ für Hoffsümmer in eine Landgemeinde,
„nach Bergheim-Paffendorf und Zieverich, 1995 kam noch Glesch hinzu.
28 Jahre durfte ich dort arbeiten.“ Dabei gab es bundesweit
beachtete „Highlights“ - im Fernsehen. Zwischen 1985 und 1992
wurden acht Gottesdienste aus Bergheim im ZDF übertragen. Mit 66
Jahren war dann als „Pensionspriester“ keineswegs Schluss,
vielmehr stand in Bliesheim ein Neuanfang auf dem Plan. Auch hier
versuchte er nicht nur die „Alten“, sondern auch den Nachwuchs zu
begeistern. Mehr als 50 Ministranten zeugen in Bliesheim vom Erfolg
seines Wirkens. Und das soll, wenn es nach der Pfarre und Hoffsümmer
selbst geht, auch über sein 55-jähriges Priesterjubiläum im Januar
hinaus gehen: Es gilt seine Aussage vom 70. Geburtstag: „Ich mache
weiter, bis mich die Würmer zerfressen.“

Redakteur/in:

Düster Volker aus Erftstadt

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