Gemeinsam ein Zeichen setzen
Gegen Rassismus und religiös motivierten Extremismus

Professor Dr. Kemal Bezay (2.v.li.), Bürgermeister Klaus Schumacher, Serdar Akin, Beigeordneter Ali Doğan, Dr. Mark Terkessidis (v.re.) und Thomas Heppener (Referatsleiter des Bundesfamilienministeriums, 5.v.re) mit weiteren Projektbeteiligten. | Foto: Stadt Sankt Augustin
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  • Professor Dr. Kemal Bezay (2.v.li.), Bürgermeister Klaus Schumacher, Serdar Akin, Beigeordneter Ali Doğan, Dr. Mark Terkessidis (v.re.) und Thomas Heppener (Referatsleiter des Bundesfamilienministeriums, 5.v.re) mit weiteren Projektbeteiligten.
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Sankt Augustin - „Aus Interessiertem an dem Projekt sollen Macher werden“. Mit
diesen Worten führte Serdar Akin in die Auftaktveranstaltung des
Gemeinschaftsprojekts „8sam! - gegen Rassismus und religiös
motivierten Extremismus“ ein, das von der Stadt Sankt Augustin
gemeinsam mit dem Verein „Hotti“ ins Leben gerufen wurde.
Gefördert wird es durch das Bundesfamilienministerium im Rahmen des
Programms „Demokratie leben!“.

Die Stadt Sankt Augustin gehört damit zu fast 300 Landkreisen und
Kommunen, die eine solche kommunale Partnerschaft für Demokratie
etabliert haben. Man wolle mit dem Projekt eine neue Sichtweise
eröffnen und Farbe bekennen, beschreibt Bürgermeister Klaus
Schumacher den Entschluss, ein solches Projekt zu starten. Thomas
Heppener, zuständiger Referatsleiter im Bundesfamilienministerium,
führt weiter aus: „Diese lokalen Partnerschaften sind für den
Erhalt unserer Demokratie enorm wichtig“. Deutschlandweit seien die
Herausforderungen, auf die die Kommunen im Konflikt mit Gegnern der
freiheitlich-demokratischen Grundordnung stießen, verschieden. Nur
durch lokale Projekte könne eine effektive Lösung gefunden werden.

Ins Leben gerufen wurde das Projekt, um einen kollegialen Austausch
zwischen den verschiedenen Institutionen der Stadt zu ermöglichen und
sich so geeint gegen Rassismus, Rechtsextremismus und religiös
motivierten Extremismus zu stellen. Es sei wichtig, dass man
anerkenne, dass es auch in unserer Gesellschaft und in unserer Stadt
Rassisten und Extremisten gebe, sagt Beigeordneter Ali Doğan. Nur so
könne man dagegen vorgehen. Um eine solche Zusammenarbeit zu
gewährleisten, sollen sogenannte „Tandem-Projekte“ gebildet
werden. Hierbei sollen sich zwei verschiedene Institutionen
zusammentun, um gemeinsam ein Projekt zu erarbeiten und so einen
Austausch zu schaffen. Daneben sollen präventive Strategien
entwickelt werden. Ziel von „8sam!“ sei es darüber hinaus, ein
Zusammenleben ohne die Angst, verschieden zu sein, zu gewährleisten,
führt Heppener weiter aus.

Eingebunden ist der Start des neuen Gemeinschaftsprojekts in eine
generelle Umstrukturierung der Kinder- und Jugendarbeit in Sankt
Augustin. Deshalb war es den Verantwortlichen auch besonders wichtig,
Kinder und Jugendliche an dem Projekt aktiv zu beteiligen und in den
Fokus zu rücken. Das Projekt schaffe Raum dazu, Kinder und
Jugendliche vor der Radikalisierung abzuholen, so Doğan.

Die Auftaktveranstaltung war in zwei große Blöcke unterteilt. Den
Anfang machten Bürgermeister Klaus Schumacher, der Beigeordnete Ali
Doğan und Thomas Heppener, die sich in einem Grußwort an die
Versammelten wandten. Um tiefer in die Materie rund um Rassismus und
Extremismus eingeführt zu werden, hielten Dr. Mark Terkessidis und
Professor Dr. Kemal Bozay Vorträge, die zum Nachdenken über das
eigene Verhalten anregten. Terkessidis gab zu bedenken, dass Rassismus
niemals ein individuelles Problem sei, sondern eins, das in der
Struktur der Gesellschaft verankert sei und nur durch die Gesellschaft
selber überwunden werden könne. Anfangen solle dabei ein jeder bei
sich, indem er über die eigene Denkweise reflektiere. Der zweite
Block spannte das Publikum im Rahmen eines World-Cafés in die
Veranstaltung ein. In Kleingruppen wurde unter Anleitung zu
verschiedenen Fragestellungen rund um die Themenbereiche Rassismus und
religiös motivierter Extremismus gearbeitet. Diese Interaktivität
gewährleistete, dass jeder etwas beisteuern konnte und die ersten
Kontakte für eine mögliche Zusammenarbeit geknüpft wurden.

„Man wolle gegen jedwede Art von Rassismus und Extremismus
vorgehen“, fasste Doğan das Projekt zusammen. Schumacher ergänzte:
„Unsere Gesellschaft, wie wir sie kennen, kann nicht überleben,
wenn wir uns nicht aktiv gegen Rassismus, Antisemitismus und
Demokratiefeindlichkeit wehren“.

- Bianca Gaebel

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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