25. Stadt- und Brunnenfest
Petrus hatte es zu gut gemeint

In einem Aufzug wie beim ersten Mechernicher Stadtfest 2015 näherten sich die Offiziellen und Fahnenabordnungen der Vereine dem offiziellen Auftakt der Feierlichkeiten um 11 Uhr vor dem Rathaus.  | Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress
  • In einem Aufzug wie beim ersten Mechernicher Stadtfest 2015 näherten sich die Offiziellen und Fahnenabordnungen der Vereine dem offiziellen Auftakt der Feierlichkeiten um 11 Uhr vor dem Rathaus.
  • Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Mechernich (lk). „Ich habe die Sonne Afrikas mitgebracht“ verkündete Pfarrer Dr. Innocent Dim (71) aus Nigeria, der eigens zum 25. Brunnenfest an seine alte Wirkungsstätte am Bleiberg zurückgekehrt war, um mit den Mechernichern in einem Feldgottesdienst auf dem Bleibergplatz kommunale „Goldhochzeit“ zu feiern.

„Es wäre jetzt aber auch gut“, scherzte Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, „wenn Du nach der Sonne jetzt bald die Regenzeit nach Europa schicken würdest…“ Auch der Humor kam nicht zu kurz beim Brunnen- /Stadtfest 2022. „Es war ein voller Erfolg“, resümierte am Ende Kämmerer und Dezernent Ralf Claßen, der die Feierlichkeiten mit einem Orgateam aus Verwaltungsmitarbeitern, Vereins- und Firmenvertretern über ein halbes Jahr lang vorbereitet hatte.Merhere tausend Menschen kamen am Sonntag zu den Informationsständen, Programmbühnen, Firmen- und Vereinsinformationen, die auf vier Plätzen und in der Bahn-, Berg- und Weierstraße aufgebaut worden waren. Dabei war es nach übereinstimmender Aussage der Festbesucher „eigentlich viel zu heiß, um zum Feiern“.Aber der Einfluss des Brunnenfestmachers Heinz Schmitz auf die Großwetterlage war eher gering. Das räumte der von Moderator Michael Sander zum „Uwe Seeler des Brunnenfestes“ ernannte Vize-Bürgermeister auch selbst ein: „Er hat es in 25 Jahren wettermäßig immer mit dem Brunnenfest gut gemeint, aber diesmal hat Petrus es übertrieben.“

Nach einem gemeinsamen Marsch mit Fahnenabordnungen der Vereine aus dem Stadtgebiet vom Nyonsplatz vor das Rathaus eröffnete Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick das 25. Brunnenfest, das diesmal auch als Stadtfest zum 50jährigen Jahrestag der Verschmelzung von 44 Orten in zwei Großgemeinden zu einer Kommune gefeiert wurde.

Auch Vize-Bürgermeister Pascal Lautheaume aus Nyons und die Bürgermeister Jacek Pauli vertretende Schuldirektorin Ewa Pastwa aus Skarzewy entboten den Bürgern von Mechernich die Grüße der Freunde aus Frankreich und Polen.

„Es war nicht gerade eine Liebeshochzeit, eher eine Vernunftehe“, was die drei Jahre zuvor in den Kreisen Euskirchen und Schleiden gebildeten Großgemeinden Veytal (Kommern) und Mechernich 1972 zu einem einzigen Kommunalgebilde zusammenführte, sagte Mechernichs Bürgermeister.

Und doch sei zusammengekommen, was aufgrund gleicher Wirtschaftsgeschichte, Kultur und Mentalität zusammengehöre, so Dr. Schick.

Damals hätten sich die aufgrund der Fusion mehr oder weniger freudlosen Nachbarn nicht einmal die Zeit zum Feiern genommen, so der Verwaltungschef. Es sei also anlässlich der kommunalen „Goldhochzeit“ allmählich an der Zeit, „Polterabend“ und „Hochzeitsfeierlichkeiten“ nachzuholen, was mit einem zweitägigen Festmarathon am Samstag in Kommern und Sonntag in Mechernich gründlich getan wurde.

Heute zählt die Jubiläumskommune fast 29 000 Einwohner und ist damit die zweitgrößte – und die zentralste - im Kreis Euskirchen.

Eine Vielzahl von Vereinen und Institutionen präsentierte sich bei der Veranstaltung. Mit dabei waren unter anderem der Weiße Ring, der Kinderschutzbund, die DLRG, die Dorfgemeinschaften Vussem und Lückerath, aber auch der Mechernicher Tierschutzverein. Das Rote Kreuz wachte über Sicherheit und Gesundheit der Stadtfestbesucher. Große Präsenz zeigte einmal mehr die Freiwillige Feuerwehr.

Am Nachmittag verlieh Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick Dr. Marianne Bauerschmitz, der Vorsitzenden der Schwangerschafts-Konfliktberatung donum vitae e.V. mit Hauptsitz in Mechernich, die Ehrenamtskarte des Kreises, mit dabei auch Tamara Empt und Stefanie Kolzen von der Kreisverwaltung Euskirchen.

Einen symbolischen Scheck über 300 Euro überreichten Karl Theißen und Volker Nüßmann an die Mechernicher Tafel. Es handelte sich um den Reinerlös des unlängst gemeinsam gefeierten Sommerfestes, bei dem 50 Jahre Prinzengarde, 40 Jahre Bigband der Prinzengarde und 20 Jahre Mechernicher Tafel begangen worden waren.

Eine viel beklatschte Modenschau fand in der Bahnstraße statt, auf deren Trottoir man mit rotem Teppich einen Catwalk ausgelegt hatte. Ebenfalls auf dem Handwerkermarkt in der Bahnstraße konnte man sich eine neue Frisur machen lassen.

Die Karnevalsgesellschaft „Äerzebällech“ aus Glehn kreuzte mit einem Piratenschiff in der Mechernicher City auf und warb energisch für den rheinischen Fasteleer.

Redakteur/in:

Lars Kindermann aus Rhein-Erft

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