Blutwürste im Test
Metzgermeister mit Pokalen für ihre Wurstkreationen ausgezeichnet

- Das Who is Who der deutschen Blutwurstherstellung (v.l.): Werner und Jan-Marius Müller (Sieger der Kategorie „Spitzen-Rezeptur), Marc Odenkirchen (Sieger mit der „Kölschen Flönz“), Walter Heinen (Sieger in der Kategorie „Einfach-Rezeptur) mit dem Präsidenten des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks und der Handwerkskammer zu Köln, Hans Peter Wollseifer.
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KÖLN - (sw). Bei dieser Preisverleihung waren Vegetarier fehl am Platz. Die
Fleischer-Innung Köln zeichnete die besten Blutwürste Deutschlands
aus.
Insgesamt wurden 210 Würste eingesendet, die von einer Jury bewertet
wurden. Die besten Würste ihrer jeweiligen Kategorien erhielten
Urkunden, die Metzgermeister der Siegerwürste prämierte der
Präsident des Zentralverbandes Deutsches Handwerk und Präsident der
Handwerkskammer zu Köln Hans Peter Wollseifer persönlich mit
Siegerpokalen.
Der Unterschied zwischen den verschiedenen Qualitätsstufen liegt in
der Zusammensetzung. In eine Rot- oder Blutwurst der
„Einfach-Rezeptur“ gehören Fleisch oder Speck und
Blutschwartenmasse. In Würsten der „Mittleren Rezeptur“ können
sowohl Fleisch als auch Speck verarbeitet werden und um zerkleinerte
Innereien, Leber und Herz und Schweineschulter und –backen erweitert
werden. Die „Spitzen-Rezeptur“ enthält überwiegend sehnenarmes
Fleisch und entschwarteten Speck, jedoch keine Innereien, bis auf
Leber und kann mit der Zugabe von Zunge zur Zungenwurst werden.
Genauso machten es auch die Sieger dieser Katergorie. Jan-Marius und
Vater Herbert Müller aus Bochum Wattenscheid wollten sich kurz vor
der Übergabe der Familienmetzgerei an den Sohn noch einmal gemeinsam
einem Wettbewerb stellen und gewannen prompt.
Für ihre Gutsleberrotwurst hatte sich die Metzgerei Fleischwaren
Morawitzky aus Pulheim entschieden, die jedoch nicht bei der
Pokalübergabe anwesend sein konnte, sie gewann in der Kategorie
„Mittlere Rezeptur“.
Für ihre einfache Blutwurst wurde die Kölner Metzgerei von Walter
Heinen ausgezeichnet, der auch Obermeister der Fleischer-Innung Köln
ist. Damit man bei dieser Auszeichnung jedoch nicht vom „Kölschen
Klüngel“ munkelt, betonte Wollseifer bei der Pokalübergabe, dass
alle Beiträge anonymisiert waren und niemand der Jury wusste, wessen
Wurst jeweils begutachtet wurde.
In der vierten prämierten Kategorie, der „Kölschen Flönz“
siegte die Metzgerei von Marc Odenkirchen aus Köln. Flönz ist eine
eingetragene Marke der Schutzgemeinschaft Kölner Wurstspezialitäten
e.V. und darf nach den Richtlinien nur in Köln und den rheinnahen
Nachbarstädten hergestellt werden. Zu ihren Zutaten gehören
Speckschwarten, Schweinefleisch, Schweinekopffleisch und Schweineblut.
Wie die anderen ausgezeichneten Metzgermeister legt auch Odenkirchen
besonders großen Wert auf hohe Qualität.
Sowohl Wollseifer als auch der Geschäftsführer der Fleischer-Innung
Artur Tybussek beklagten den steten Rückgang an Metzgereibetrieben.
Mit Image-Kampagnen versucht die Handwerkskammer seit einigen Jahren
bereits, junge Leute wieder für das Handwerk zu gewinnen. „Immerhin
konnten wir in diesem Jahr einen wenn auch kleinen Erfolg verbuchen.
Die Anzahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge ist um ein Prozent
angestiegen, dennoch ist noch Luft nach oben“ so Wollseifer.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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