Bündnis für die Felder
Kritik an Felderbebauung in Brück, Rath und Neubrück

Felder einer Größenordnung von 24 Hektar sollen zwischen Brück, Rath und Neubrück bebaut werden. Zu diesem Zweck hat der Stadtentwicklungsausschuss Ende September einen Bebauungsplan erstellen lassen. Eine Entscheidung, die nun massiv kritisiert wird. Konkret soll vor Ort zwischen Rather See, Rather Ortsrand und südlich über die Rösrather Straße hinaus eine Wohnbebauung entstehen, flankiert von einer Schule und Sportplätzen. Für die Bebauungsplanung stimmten CDU, SPD, FDP und VOLT. Grüne und Linke wandten sich gegen diese Pläne.

Die Bürgerinitiative „Bündnis für die Felder“ hält diesen Beschluss für falsch. Dadurch würde die Stadt eine Kaltluftschneise vernichten, die für ganz Köln wertvoll sei. Zudem versiegele man durch die Umsetzung Fläche, vertreibe Tiere und schränke die Naherholung ein. „Wir halten den Beschluss für falsch“, sagt Bündnissprecher Peter Jüde, „Linke, GUT, Klimafreunde und Grüne hatten vorgeschlagen, Sportplätze und eine Schule südlich der Rösrather Straße zu bauen. Das hätte die Felder freigehalten und wäre ein Kompromiss gewesen.“

Sowohl in Brück als auch in Rath würden bereits Wohnungen geplant. Warum nun ausgerechnet in direkter Nachbarschaft zusätzlich landwirtschaftliche Fläche für Wohnungsbau verbraucht werden müsse, sei für die Bürgerinitiative unverständlich – zumal am Rather See kein sozialer Wohnungsbau entstehen werde. Somit sei der Ausschuss-Beschluss eine umweltpolitische Fehlentscheidung. Weiter heißt es: „Das Bündnis für die Felder hält es für katastrophal, dass einige Parteien immer noch nicht begriffen haben: Klima- und Landschaftsschutz sind keine Larifari-Themen, sondern existenziell für die ganze Stadt. Es ist unverständlich, warum SPD und CDU nicht wenigstens den vorgeschlagenen Kompromiss mitgetragen haben.“

Die Bürgerinitiative Bündnis für die Felder besteht mittlerweile seit dem Frühjahr 2022. „Dieses Areal ist für viele im Veedel ein Naherholungsgebiet“, betonte Susanne Paul vom Bündnis bereits damals. Zudem würde mit der Bebauung der Lebensraum für unzählige Tiere, von Feldlerchen bis zum Feldhasen, zerstört. „Das ist nicht kompensierbar“, sagt Holger Sticht. Interessant in diesem Zusammenhang: Auf dem Baugelände sollen der RSV Rath/Heumar, der TC Königsforst und der TC Rath neue Vereinsgelände erhalten. Doch auch eine solche Entwicklung sieht das Bündnis kritisch: „Wir brauchen die Vereine dort, wo sie jetzt sind. Sie müssen in der Ortsmitte bleiben, da sie hier für alle optimal erreichbar sind“, sagt Sticht.

So oder so: Die Bürgerinitiative „Bündnis für die Felder“ will den Planungsprozess weiter kritisch begleiten. Denn sie habe sich zum Ziel gesetzt, sich vor Ort für Klima- und Landschaftsschutz sowie Biodiversität und Naherholung einzusetzen. Diesem Vorhaben werde man auch zukünftig stets nachgehen.

Redakteur/in:

EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln

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