Bachemer Brünnchen
„Verwahrlostes Kleinod“ in Eigenleistung gerettet

Helmut Tybislawski, Wilfred Schmitz, Michael Schmitz und Egon Heeg vor dem neu verlegten und restaurierten „Brünnchen“ am Mahlweiher in Bachem. | Foto: Marianne Heeg
  • Helmut Tybislawski, Wilfred Schmitz, Michael Schmitz und Egon Heeg vor dem neu verlegten und restaurierten „Brünnchen“ am Mahlweiher in Bachem.
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Bachem - (red) Ein Team aus tatkräftigen, ehrenamtlichen Helfern hat dem
Frechener Denkmalbeauftragten Egon Heeg, dabei geholfen, dass
„Bachemer Brünnchen“ zu retten.

Es ist wohl eine der idyllischsten Ecken im Frechener Stadtgebiet, das
Gebiet zwischen der Kirche St. Mauritius, Burg Bachem und dem Feldhof
in Bachem. Im Mittelpunkt dieses Fleckchen Erde steht die
Wimmaruskapelle. Daneben lag bisher ein erdgefüllter Steinring mit
einer Steinbank. Es ist der historische Brunnenring des einstigen
„Wimmaruspütz“, der uralten Quellfassung des Bachemer Baches.

Dies ist schon der dritte Standort dieses Brunnenringes
einschließlich der neuen Kapelle, nachdem der Quelle des Bachemer
Baches vom Braunkohlenbergbau im Jahre 1902 über Nacht das Wasser
entzogen wurde.

Doch genau dieser Mittelpunkt des romantischen Fleckchens Erde war
seit Jahren gefährdet und vernachlässigt. Zu Recht klagten alte
Bachemer über die Verwahrlosung und den Vandalismus im
Brünnchenbereich.

Die einzige Aufgabe des Brunnenringes schien nur noch zu sein, als
Abfallkorb oder als Feuerstelle für Lagerfeuer zu dienen.

Das lag aber hauptsächlich daran, dass man seine eigentliche Funktion
als Wassersammelbecken nicht mehr kannte oder erkennen konnte.

Deshalb hatte Egon Heeg schon 2002 im „Mauritius“, der Zeitschrift
der Bachemer Schützenbruderschaft, seinen Appell „Das
Wimmarusbrünnchen … Ein verwahrlostes Kleinod muss gerettet
werden“ geschrieben. Dessen Ziel war, einige Mitstreiter zu finden,
um das Brünnchen so zu restaurieren, dass dessen vor über hundert
Jahren verlorene Funktion wieder sichtbar würde.

Da dieser erste Appell aber kein konkretes Ergebnis brachte, schrieb
Heeg im Sommer 2017 einen weiteren Aufsatz zur Geschichte von
Brünnchen und Kapelle. Diesmal hatte er Erfolg.

Er fand begeisterte und engagierte Mitstreiter zur Realisierung dieser
Idee sprichwörtlich im Umfeld des Bachemer Mahlweihers: bei Freunden
und Mitgliedern des Vereins zur Erhaltung des Mahlweihers in Bachem
e.V..: Helmut Tybislawski, Wilfred Schmitz und Michael Schmitz.

Nachdem das Einverständnis des Grundstückseigentümers, des
Freiherrn von Fürstenberg, eingeholt war, konnte das Projekt in
Angriff genommen werden: Die Einzelteile des Brunnenringes wurden
zunächst gehoben, gesäubert und gelagert. Man einigte sich dann auf
einen günstigeren und attraktiveren Standort am Weiher. Danach wurden
mehrere Pläne zur Wiedererrichtung eines wasserführenden Brunnens
entworfen und schließlich der geeignetste realisiert. Das geschah
ausschließlich durch Finanzierung und Eigentätigkeit seitens der
Gruppe.

„Auf diese Weise ist endlich, nach über hundert Jahren, das
Bachemer Brünnchen so

restauriert worden, dass es nun seinem historischen Namen
„Wimmaruspütz“ wieder gerecht wird: Ein Brunnenbecken
(„Pütz“) mit zufließendem Wasser“, freut sich Egon Heeg.

Aus Sicherheitsgründen ist auch eine eiserne abschließbare
Brunnenabdeckung (ein Gitter) vorgesehen. Sie wird ebenfalls in
Eigenherstellung verwirklicht.

Damit in Zukunft der Wanderer auch die historischen Zusammenhänge
erfährt, ist eine Erläuterungstafel geplant, die im Rahmen der
Initiative „Informationstafeln für Frechen“ der „Freunde und
Förderer des Stadtarchivs“ entstehen soll.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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