Neue Betrugsmasche
„Papa, ich habe jemanden tot gefahren!“

Mit einem Schockanruf und einer Sicherheitsleistung in Höhe von 30.000 Euro verunsicherte ein angeblicher Staatsanwalt ein Ehepaar aus Königsdorf.  | Foto: Symbolbild/pixabay
  • Mit einem Schockanruf und einer Sicherheitsleistung in Höhe von 30.000 Euro verunsicherte ein angeblicher Staatsanwalt ein Ehepaar aus Königsdorf.
  • Foto: Symbolbild/pixabay

Ein besonders perfider Betrugsversuch konnte vergangene Woche, dank eines aufmerksamen Mitarbeiters der Kreissparkasse Köln in Frechen-Königsdorf, verhindert werden.

Frechen. Der Bankanstellte wurde hellhörig als ein älteres Ehepaar in ihrer Filiale 30.000 Euro in bar abheben wollte. Sie verwies die Kunden an die KSK-Hauptfiliale in der Frechener Fußgängerzone, rief dort an und äußerte ihren Verdacht, dass das Ehepaar eventuell unter Druck gesetzt würde.

In der Hauptstraße setzte sich die Bankleitung mit den Kunden zusammen und konfrontierte sie direkt mit dem Verdacht der Mitarbeiterin. Nach anfänglichem Zögern erklärte das Ehepaar, dass es das Geld als „Sicherheitsleistung“ für ihren Sohn benötige. Dieser sollte sich angeblich in Untersuchungshaft befinden.

Kurz zuvor hatte das Ehepaar einen Anruf erhalten. Eine Stimme, ähnlich der ihres Sohnes, hatte panisch und unter Tränen gesagt: „Papa, Du musst mir ganz dringend helfen. Ich habe jemanden tot gefahren!“ Anschließend übernahm ein angeblicher Mitarbeiter der zuständigen Staatsanwaltschaft das Gespräch. Er forderte die Eltern auf, eine Sicherheitsleistung in Höhe von 30.000 Euro, vor dem Amtsgericht Kerpen, an einen seiner Mitarbeiter zu übergeben. Das Ganze müsse aber diskret behandelt werden, sie dürften mit niemandem über diese Regelung sprechen. Um sicherzugehen, dass sie dies wirklich nicht täten, sollten sie das Telefonat nicht beenden und sofort zur Bank gehen.

Die Bankleitung beruhigte die besorgten Eltern und stellte klar, dass die Behörden niemanden so unter Druck setzen würden und dass sie Opfer eines Betrugsversuches geworden seien. Das Telefonat wurde, wahrscheinlich während des Gespräches in der Bank, von Seiten der Betrüger beendet.

„Die Betrugsversuche am Telefon, per WhatsApp, E-Mail und SMS haben in letzter Zeit stark zugenommen“, sagt KSK-Regionaldirektor Marc-Steffen Bonte. Er bittet Betroffene, extrem vorsichtig zu sein und keine persönlichen Daten oder Bargeld herauszugeben, ohne im Vorfeld mit der eigenen Bank oder den zuständigen Behörden gesprochen zu haben.

Redakteur/in:

Lars Kindermann aus Rhein-Erft

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

21 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.