Fahrradzone
Fahrradzonen-Test in der Frechener Innenstadt

Nicht alle sind begeistert von der neuen Fahrradzone und dem Verkehrsversuch der Stadt Frechen.  | Foto: Stadt Frechen
  • Nicht alle sind begeistert von der neuen Fahrradzone und dem Verkehrsversuch der Stadt Frechen.
  • Foto: Stadt Frechen

„Chaos auf der Hüchelner Straße“, meldete vergangenen Freitag ein Anwohner der Redaktion. Der Grund: Die Stadt hatte am Morgen Einbahnstraßenschilder aufgestellt und so mit ihrer zweijährigen Erprobungsphase einer Fahrradzone in der Innenstadt begonnen.

„Ich persönlich finde die Idee ja super, aber die Autofahrer wissen nicht, welche Schilder gelten und welche nicht. An den Schildern fehlt auch die Info ab wann sie gültig sind“, wundert sich der Betroffene. Beim Ordnungsamt habe man von nichts gewusst, eine Information der Anwohner im Vorfeld sei ausgeblieben.

„Die Einführung einer Fahrradzone in der nördlichen Innenstadt von Frechen hat zu erheblichen Irritationen bei den Anwohnenden sowie Verkehrsteilnehmenden geführt. Die Stadt Frechen bedauert die verspätete und unzureichende Information“, erklärt die Stadtverwaltung. Man entschuldige sich bei den Anwohners, ansässigen Unternehmen sowie dem katholischen Kindergarten St. Audomar für die Unannehmlichkeiten.
Die Beschilderung durch ein Verkehrsbüro sei am Freitagvormittag, 24. März, ohne Ankündigung an die Stadt, erfolgt. „Üblicherweise wird der Termin einige Tage im Vorfeld mitgeteilt, so dass ausreichend Zeit der Information bleibt“, erklärt die Stadtverwaltung. Bei der Kontrolle sei zudem festgestellt worden, dass einige Verkehrsschilder und Absperrbaken von der ausführenden Firma vergessen wurden.

„Daher wurde seitens der Stadt die Nachbesserungen mit dem örtlichen Bereitschaftsdienst vorgenommen“, so die Stadt weiter. Sollten in den betroffenen Straßen noch Fahrzeuge entgegen der Regelungen der Straßenverkehrsordnung geparkt sein, würden in der Übergangsphase von Seiten der Ordnungsbehörde ausschließlich gelbe Hinweiskarten verteilt. Von einem Verwarngeld würde vorerst abgesehen.
Kaum ein Blick in eine klimafreundlichere Zukunft kommt ohne ihn aus: den Radverkehr. Denn wie soll sich der Mensch klimaneutral fortbewegen, wenn nicht zu Fuß oder eben mit dem Fahrrad.

Bund, Land und Kommunen wollen daher den Radverkehr attraktiver gestalten. In Frechen geht das, nach Einschätzung von Stadtverwaltung und einer politischen Mehrheit im Stadtrat, nur mit Verbesserungen in der Verkehrsführung und –regelung.
Um den „Radverkehr in der Fläche zu fördern“ und „dem wachsenden Anteil an Radfahrenden gerecht zu werden“, wurden probeweise in der Frechener Innenstadt sogenannte Fahrradstraßen eingerichtet.
„Mit dem Anspruch, möglichst keine Parkplätze wegzunehmen und trotz dichter Wohnbebauung eine freundlichere Lösung für alle Verkehrsteilnehmenden zu erzielen, ist es unerlässlich, die Straßen als Einbahnstraßen auszuweisen“ erläutert die Stadtverwaltung.

Während eines zweijährigen Verkehrsversuchs werden somit die Hüchelner Straße, die Bartmannstraße, die Alte Straße, die Keimesstraße, die Hasenweide, die Klarengrundstraße und die Josefstraße zu einer Fahrradzone. Kritiker des Versuchs merken an, dass nicht die Innenstadt, sondern die Fahrt in die Innenstadt fahrradfreundlicher werden muss und nennen als Beispiel die Fahrt aus den Ortsteilen Grube Carl, Benzelrath, Gefrath oder Habbelrath über die Dürener Straße in Richtung Innenstadt.

Die Stadtverwaltung möchte, im Rahmen des Probebetriebes, wichtige Erkenntnisse mit Hilfe von Verkehrszählungen, einer Vor-Ort-Befragung und einer Online-Befragung sammeln und auswerten. Im Anschluss soll abschließend entschieden werden, ob der Versuch positiv und als dauerhafte Maßnahme umgesetzt werden soll.

Redakteur/in:

Lars Kindermann aus Rhein-Erft

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