NABU
Große Zählung der Piepmätze

Marion Zöller vom NABU Euskirchen wirbt für die Teilnahme an der Winterzählung. | Foto: NABU / Günter Lessenich
  • Marion Zöller vom NABU Euskirchen wirbt für die Teilnahme an der Winterzählung.
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Kreis Euskirchen - (bp). Vom 4. bis 6. Januar findet zum neunten Mal die bundesweite
„Stunde der Wintervögel“ statt. Der Naturschutzbund Deutschland
(NABU) und der Landesbund für Vogelschutz (LBV) rufen Naturfreunde
auf, eine Stunde lang die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf
dem Balkon oder im Park zu zählen und dem NABU zu melden.

„Gezählt werden soll ausschließlich im Siedlungsbereich, also
nicht im Wald oder im freien Feld. Bei der letzten Auflage im Januar
2018 beteiligten sich bundesweit mehr als 136.000 Naturfreunde an der
Stunde der Wintervögel“, erklärt Marion Zöller, Vorstandsmitglied
beim NABU Euskirchen. Im Kreis Euskirchen hatten 592 Naturfreunde rund
19.000 Vögel gezählt.

Wer bereits in den Vorjahren mitgemacht habe, dürfe gerne wieder
dabei sein und ruhig auch noch ein paar Verwandte, Bekannte oder
Nachbarn zur Teilnahme ermuntern. Zöller: „Je mehr Menschen bei
dieser Forschung von und für jedermann ihre Beobachtungen
zusammentragen, desto aussagekräftiger sind die Ergebnisse. Die so
gesammelten Daten werden über mehrere Jahre verglichen. So können
neue Erkenntnisse zur Entwicklung einzelner Vogelarten gewonnen
werden.“

Im Mittelpunkt der Aktion stehen vertraute und oft weit verbreitete
Vogelarten wie Meisen, Finken, Rotkehlchen & Co. Aber wo genau kommen
sie vor? Wo sind sie häufig und wo selten geworden? Wie wirkt sich
der Klimawandel auf die Wintervögel aus? „Je genauer wir über
solche Fragen Bescheid wissen, desto besser können wir uns für den
Schutz der Vögel einsetzen“, betont Marion Zöller.

Geht es bei der Schwesteraktion „Stunde der Gartenvögel“ im Mai
um die in Deutschland brütenden Arten, stehen im Januar jene
Piepmätze im Blickpunkt, die auch bei Schnee und Kälte bei uns
ausharren. Neben den sogenannten Standvögeln, die das ganze Jahr hier
bleiben, lassen sich zusätzlich Gastvögel beobachten, die im Winter
aus noch kälteren Regionen im Norden und Osten nach Mitteleuropa
ziehen.

Bei Nahrungsengpässen tauchen in manchen Wintern in riesiger Zahl
auch Invasionsvögel wie Seidenschwanz, Erlenzeisig und Bergfink auf.
Anderseits werden immer mehr traditionelle Zugvögel gemeldet, die
sich offenbar wegen der milderen Winter den Zug in den Süden sparen.
„Diese Beobachtungen haben wir in den letzten Jahren schon
gemacht“, erläutert Zöller. So werden etwa die Mönchsgrasmücke,
der Zilpzalp oder der Hausrotschwanz gelegentlich im Kreis Euskirchen
gesichtet.

Ob sich im winterlichen Garten Vögel sehen lassen, hängt von vielem
ab. Neben einem geeigneten Unterschlupf suchen die Vögel vor allem
nach Nahrung. Finden sie im Wald und in der freien Landschaft
genügend, machen sie sich im Garten rar. So war es im vorvorigen
Winter - die Waldbäume trugen reichlich Früchte und prompt gingen in
Dörfern und Städten die Vogelbesuche stark zurück. Im vorigen
Winter schlug das Pendel wieder zurück. Beeren, Bucheckern und
Eicheln waren Mangelware, also wurden Gartensträucher und
Futterstellen gut frequentiert.

Ziel der Aktion ist nicht, möglichst viele Vögel zu beobachten,
sondern ein realistisches, über die Jahre vergleichbares Bild zu
erhalten. Gezählt werden kann zu einer beliebigen Tageszeit. Dabei
wird von jeder Art die höchste Zahl von Vögeln notiert, die sich
während der Stunde gleichzeitig beobachten ließ. Das vermeidet
Doppelzählungen. „Dabei zählen auch Vögel, die sich im Garten
nicht niederlassen, sondern ihn nur überfliegen“, so Marion
Zöller.

Zur Unterstützung stehen unter
www.nabu-euskirchen.de
eine Zählhilfe und Porträts der häufigsten Vogelarten zur
Verfügung. Eine besondere Qualifikation - außer Freude und Interesse
an der Vogelwelt - ist nicht nötig. Die Teilnahme an der „Stunde
der Wintervögel“ lohnt sich auf jeden Fall. Zu gewinnen gibt es
unter anderem ein Fernglas im Wert von 1100 Euro, Futtersäulen und
Vogelbücher.

Die Beobachtungen können telefonisch - unter der kostenlosen
Telefonnummer  0800-1157115 am 5. und 6. Januar von 10 Uhr bis 18 Uhr
oder unter
www.nabu-euskirchen.de
gemeldet werden. Der Meldebogen kann aber auch bis zum 15. Januar 2019
per Post an den NABU, Stunde der Wintervögel, 10469 Berlin, geschickt
werden.

Zum Mitmachen aufgerufen sind aber natürlich nicht nur Freiwillige
im Kreis Euskirchen, sondern im gesamten Bundesgebiet. Weitere Infos
gibt es unter
www.nabu.de

 

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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