Benefizspiel für "Helden des Alltags"
Aus dem Kreis in den Profi-Football

Beim American Football geht es meist rau zu. Gerade bei Profis gebe es laut Jan Harms meist „keine Zeit zu überlegen“.  | Foto: Rocco Bartsch/pp/Agentur ProfiPress
  • Beim American Football geht es meist rau zu. Gerade bei Profis gebe es laut Jan Harms meist „keine Zeit zu überlegen“.
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Jan Harms (24), Alexander Frisch (21) und sein Bruder André Frisch (26) aus Mechernich haben es weit gebracht: die Drei spielen professionelles American Football bei den „Cologne Centurions“ in der „European League of Football“ (ELF) - der „Champions League“ des American Football in Europa. Ihre Gegner kommen aus Barcelona oder Paris.

Region (lk). Jan ist „Defensive Liner“, Alexander „Quarterback“ und André „Running Back“. Nebenbei sind sie auch bei den „Euskirchen Lions“ aktiv und spielen in der Landesliga NRW. Hier ist Alexander Frisch Trainer für die „Offense“ (Angriff). Aljoscha Hohner trainiert indes die „Defense“ (Verteidigung) und übernimmt weitere Aufgaben des „Headcoaches“.

Bis die Football-Saison in der ELF vorbei ist, müssen die Euskirchener noch auf André Frisch und Jan Harms im Feld verzichten. Denn erst dann dürfen sie laut Regelwerk des „American Football Verband Deutschland“ (AFVD) wieder in einem anderen Team mitspielen.

Alexander Frisch, eigentlich Student, ist an diesem Samstag allerdings schon wieder im als Trainer im Einsatz. Denn die „Lions“ spielen am 19. August gegen die „Brilon Lumberjacks“. Das wird aber kein normales Spiel, denn an diesem Tag dreht sich auf dem Kunstrasenplatz in Stotzheim alles um „Helden des Alltags“.

Die Euskirchener betonen: „Wir ziehen unsere Helme vor den wahren Helden unseres Landes! Bei unserem nächsten Heimspiel möchten wir danke sagen: Den mutigen Mitgliedern der Feuerwehr, der Polizei, des THW, der Bundeswehr, allen Ehrenamtlern und allen Pflegekräften, die Tag für Tag unermüdlich ihre Dienste für unsere Sicherheit und Gesundheit leisten. Ihr seid die wahren Champions, die für unsere Gemeinschaft da sind!“

Mit Dienstausweis ist der Eintritt frei. Wer möchte, kann gerne in Dienstkleidung erscheinen. Einlass ist ab 14 Uhr, „Kickoff“ um 15 Uhr. Der reguläre Eintrittspreis beläuft sich ab 14 Jahren auf vier Euro. Um das Spiel herum ist ein großes Rahmenprogramm geplant. Die Feuerwehr ist mit einem Einsatzwagen vertreten. Kinderprogramm bieten die Johanniter mit einem Spielewagen an, außerdem können die Kids sich auf einer Hüpfburg austoben. Vor und nach dem Spiel tritt die Euskirchener Punkrock-Band „LAUTSTÆRKE“ auf. Die Cheerleader der „Lions“ sorgen darüber hinaus für Stimmung. Auch der Euskirchener Bürgermeister Sacha Reichelt wird vor Ort sein.

Jan Harms wird voraussichtlich ab der zweiten Halbzeit dabei sein, um seinen Heimatverein von der Seitenlinie zu unterstützen. Denn hier hatte der Chemielaborant seine Football-Karriere Anfang 2020 begonnen. Der 24-Jährige wohnt in Kommern, hatte vorher Fußball beim „SV Weyer“ gespielt.

Es ist seine dritte Saison. „Dank Corona und der Flut konnten wir aber erst im vergangenen Jahr wieder regulär trainieren. Es war sozusagen die erste »richtige Saison« für mich.“

Da er mit André Frisch, der mittlerweile als Pilot arbeitet, eine Stufe des GAT Mechernich besuchte und André die Euskirchener mit seinem Bruder Alexander etwas mittrainiert hatte, sei aufgefallen, „dass ich doch ganz gut in dem bin, was ich tue“, so Harms. Und so luden sie ihn nach Köln ein, um sich einmal ein Training der „Centurions“ anzuschauen.

Er war begeistert. Als ihm Sportdirektor David Drane noch am selben Tag einlud am Training des Teams teilzunehmen, nahm alles seinen Lauf.

Früher hatte Jan Harms den Sport noch mit seinem Bruder Hendrik im Fernsehen verfolgt. Heute steht er mit Vollprofis auf dem Feld, auch wenn er derzeit noch nicht eingesetzt wurde. Das nächste Spiel findet in Paris statt - gegen Prag.

„Ich habe natürlich noch viel zu lernen“, so Harms: „Zum Beispiel ist der Game-Speed ganz anders. Da bleibt keine Zeit zu überlegen. Das kann man nur in den Situationen selber trainieren, um stetig besser zu werden.“

Auf die Idee eines solchen Spiels für Alltaghelden kam man schon im vergangenen Jahr. Nach der Flutkatastrophe 2021 war der Platz des Vereins zerstört worden, viele der Spieler seien selbst betroffen gewesen. Da waren die Helden da und halfen, nun wolle man ihnen etwas zurückgeben. Ganz nach amerikanischem Vorbild, dass sich „Salute to service“ nennt und sich meist an Soldaten richtet.

Redakteur/in:

Lars Kindermann aus Rhein-Erft

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