Legenden der oberbergischen Rennszene
Die Nümbrechter Rolf & Jörg Steinhausen

Rolf Steinhausen drehte im vorigen Jahr auf seiner alten Maschine ein paar Runden beim Sidecar-Festival in Oschersleben. | Foto: Lea Steinhausen
  • Rolf Steinhausen drehte im vorigen Jahr auf seiner alten Maschine ein paar Runden beim Sidecar-Festival in Oschersleben.
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Oberberg - Im gleichen Jahr als der Oberbergische Kreis 1975 die heutige Struktur
erhielt, feierte die Rennfahrerlegende Rolf Steinhausen seinen ersten
WM Sieg in der Seitenwagenklasse. Nach dem ersten WM Titel im Jahr
1975 errang der Oberberger auch im darauffolgenden Jahr den
Weltmeisterpokal. 1979 wurde er Vize Weltmeister.

Als Deutscher Meister stand Rolf Steinhausen zweimal ganz oben auf dem
Treppchen und die berüchtigte Isle of Man gewann er gleich viermal.
Ganz vom Motorsport lassen kann der 1943 in Nümbrecht geborene
Rennfahrer bis heute nicht.

Am ersten Oktoberwochenende 2020 bestieg Steinhausen in Oschersleben
(Sachsen-Anhalt) auf dem Sidecar Festival seine alte Maschine und
drehte ein paar Demorunden im Rahmen der Vorführung klassischer
Seitenwagen. „

Geändert hat sich im Laufe der Zeit viel“, erklärt Steinhausen.
Die Motorleistung stieg von anfangs rund 50 PS bis auf 220 PS. Ging es
anfangs noch „gemütlich“ mit 200 km/h über den Asphalt , so
lagen die Spitzengeschwindigkeiten später bei 290 Km/h. „1989 war
für mich nach 25 Jahren aktivem Rennsport Schluss“, erklärt der
Rennsportveteran. Sohn Jörg Steinhausen stieg in die Fußstapfen
seines Vaters und hängte erst 2014, als Europameister,
Vizeweltmeister und sechsfacher Deutscher Meister, den Sturzhelm an
den Nagel.

Side-Car fahren ist Teamarbeit, darin liegt der besondere Reiz“,
sagt Rolf Steinhausen. „Ohne guten Beifahrer gibt es keinen
Erfolg!“ So einfach ist die Sache. Doch zuerst muss auch jemand das
Talent entdecken, das wissen viele Spitzensportler. „Rolf
Steinhausen war talentiert, das sah man“, sagt der heute 85-jährige
Max Deubel, der selbst viermal Weltmeister in der Seitenwagendisziplin
wurde, bis er 1966 seine Karriere beendete. Steinhausen übernahm
anfangs ein Gespann des Weltmeisters und begann seine eigene Karriere.
Mit Rolf Steinhausen (Beifahrer u.a. Scheuer, Schmitz und Huber) war
damit die zweite Generation Oberbergischer Weltklasserennfahrer am
Start. Die jüngste und dritte Generation (und vorerst die letzte?),
die in den Olymp der Weltklassefahrer emporstieg, ist Jörg
Steinhausen.

- Jürgen Sommer

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RAG - Redaktion

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