Saison-Start 2019
70 Jahre Formel 1-Weltmeisterschaft

- Der vierfache Weltmeister Sebastian Vettel will jetzt, in seiner fünften Saison für die Scuderia, endlich seinen ersten WM-Titel mit Ferrari gewinnen.
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Melbourne - Die Formel 1 Saison 2019 wird am Sonntag, 17. März mit dem Großen
Preis von Australien in Melbourne eingeläutet. Das ist inzwischen
Tradition, denn jetzt schon zum neunten Mal in Folge findet der
Saisonauftakt auf dem Stadtkurs im Albert Park von Melbourne statt.
Die Formel 1-WM geht gleichzeitig in ihre 70te Saison und im April
wird beim Rennen in Shanghai der "Eintausendste"
Weltmeisterschaftslauf zelebriert. Insgesamt zwölf Fahrerwechsel mit
zum Teil neuen, jungen Gesichter in den Cockpits sollen für frischen
Wind sorgen, es gibt "alte Teams mit neuen Namen", etliche neue Regeln
und "alte Hasen" hinter dem Lenkrad, die in dieser Saison "liefern"
müssen.
Letzteres trifft insbesondere für Sebastian Vettel zu. Der vierfache
Weltmeister will jetzt, in seiner fünften Saison für die Scuderia,
endlich seinen ersten WM-Titel mit Ferrari gewinnen und damit
gleichzeitig im Titelkampf mit Mercedes-Pilot Lewis Hamilton
gleichziehen, der bereits fünf Weltmeister-Titel vorweisen kann.
An Entschlossenheit mangelt es weder Vettel noch Ferrari. Auf den
Spoilern der "Roten" steht gut sichtbar in großen Lettern
"MissionWinNow", eine deutliche, kompromisslose Kampfansage. Der
bisherige Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene wurde zum Jahresende
2018 gegen Mattia Binotto ausgewechselt, der als Motoreningenieur
schon zu Michael Schumachers Zeiten bei Ferrari diente und der jetzt
dort das absolute Sagen hat. Ferrari wartet jetzt bereits seit 12
Jahren auf einen "neuen WM-Titel", in dieser Saison soll die
"Mission" WM-Gewinn endlich gelingen.
Neben Vettel setzt man bei Ferrari auf den jungen Monegassen Charles
Leclerc, den Formel-2-Meister von 2017, der im Vorjahr in 21 Rennen
immerhin 39 WM-Punkte im technisch unterlegenen Sauber-Boliden holte.
Zu den ganz großen WM-Favoriten zählt natürlich erneut wieder Lewis
Hamilton. Der fünffache Champion gewann mit Mercedes in den letzten
fünf Jahren vier Mal in Folge die Weltmeisterschaft, will jetzt
seinen sechsten Titel einfahren, mit dem langfristigen Ziel,
Rekordweltmeister Michael Schumacher mit sieben WM-Titeln irgendwann
einzuholen.
Bei den letzten Testfahrten in Barcelona waren die Ferraris allerdings
deutlich schneller als die Mercedes-Boliden von Hamilton und Valtteri
Bottas, die Saison könnte also spannend werden. Erst in Melbourne
wird man am Sonntag beim ersten "echten" Schlagabtausch aber sehen
können, wie das Kräfteverhältnis dieser beiden Top-Teams
tatsächlich ausschaut und ob das Red-Bull "Aston Martin"-Team,
insbesondere mit dem superschnellen Max Verstappen, "Rot und Silber"
die Schau stehlen kann.
Der junge Niederländer ist sehr schnell und wird auch wegen seiner
"kompromisslosen", oft auch harten Fahrweise oft mit Ayrton Senna
verglichen. Er hat das Potential und jetzt vielleicht auch das
technische Material, um Weltmeister werden zu können. Dies auch, weil
beide Red-Bull-Boliden jetzt von Honda-Motoren befeuert werden, die
bei den Testfahrten einen sehr starken Eindruck hinterließen.
Nico Hülkenberg, der zweite Deutsche im Fahrerfeld, steht jetzt noch
mehr unter Druck, denn sein neuer Teamkollege im Renault-Team heißt
Daniel Ricciardo. Dieser genießt nicht nur den Ruf
"Überhol-Weltmeister" zu sein, der Australier konnte mit Red-Bull
immerhin schon sieben Grand Prixs gewinnen, stand 22 Mal auf dem
Podium und fuhr drei Mal auf die Pole Position, während Hülkenberg
bislang auf einen Podestplatz warten musste.
Apropos Überholen: Neue, breitere Flügel sollen das Überholen
insbesondere durch den jetzt breiteren Frontspoiler deutlich leichter
machen und mehr Benzin im Tank auch "mehr Vollgas" zulassen. Im Auge
behalten sollte man auch Kimi Räikkönen. Der Finne zählt immer noch
zu den schnellsten Piloten und wechselt von Ferrari zurück zu seinen
Wurzeln in das ehemalige Sauber-Team, welches jetzt "Alfa-Romeo
Racing" heißt.
Altes Team neuer Name: Das frühere Force India-Team ist jetzt das
"Racing Point F1-Team" und für alle deutschen Fans gibt es gleich
zwei sehr gute Nachrichten: Am 28. Juli findet auf dem Hockenheimring
mit dem Großen Preis von Deutschland zum Glück erneut ein Grand-Prix
auf deutschem Boden statt. Die zweite gute Nachricht: Mick Schumacher,
der 19-jährige Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher, wurde
in das "Ferrari-Junior-Programm" aufgenommen und soll dort u.a. auch
als Testfahrer auf seine Zukunft in der Formel 1 vorbereitet werden.
Er wird diese Saison im Rahmenprogramm von insgesamt zwölf F1-Rennen
für das Prema-Team in der Formel 2 weiter Erfahrungen sammeln, sein
erster Einsatz in der F2-Meisterschaft wird Ende März in Bahrain
sein.
F1-Kalender 2019
GP Datum Grand Prix Ort Start (MEZ) Start (Ortszeit)
- 1. 17. März Australien Melbourne 06:10 Uhr 16:10
- 2. 31. März Bahrain Sakhir 17:10 Uhr 18:10 Uhr[/*]
- 3. 14.
- 4. 28. April
- 5. 12. Mai Spanien
- 6. 26. Mai Monaco Monte Carlo
- 7. 09. Juni Kanada Montreal 20:10 Uhr 14:10
- 8. 23. Juni Frankreich Le Castellet 15:10 Uhr 15:10
- 9. 30. Juni Österreich Spielberg 15:10 Uhr 15:10
- 10. 14. Juli England Silverstone 15:10 Uhr 14:10
- 11. 28. Juli Deutschland Hockenheim 15:10 Uhr 15:10
- 12. 04. August Ungarn Budapest 15:10 Uhr 15:10 Uhr[/*]
- 13.
- 14.
- 15. 22.
- 16. 29.
- 17. 13. Oktober
- 18. 27. Oktober Mexiko
- 19. 03. November USA Austin 20:10
- 20. 17. November Brasilien Sao Paulo 18:10 Uhr
- 21. 01. Dezember Abu Dhabi Abu Dhabi 14:10 Uhr 17:10
Uhr[/*]
April China Shanghai 08:10 Uhr 14:10 Uhr[/*]
Aserbaidschan Baku 14:10 Uhr 16:10 Uhr[/*]
Barcelona 15:10 Uhr 15:10 Uhr[/*]
15:10 Uhr 15:10 Uhr[/*]
Uhr[/*]
Uhr[/*]
Uhr[/*]
Uhr[/*]
Uhr[/*]
01. September Belgien Spa-Francorchamps 15:10 Uhr 15:10 Uhr[/*]
08. September Italien Monza 15:10 Uhr 15:10 Uhr[/*]
September Singapur Singapur 14:10 Uhr 20:10 Uhr[/*]
September Russland Sotschi 13:10 Uhr 14:10 Uhr[/*]
Japan Suzuka 07:10 Uhr 14:10 Uhr[/*]
Mexiko-City 0:10 Uhr 13:10 Uhr[/*]
Uhr 13:10 Uhr[/*]
15:10 Uhr[/*]
Uhr[/*]
F1 Regeländerungen 2019
Die wichtigsten Änderungen auf einen Blick:
Aerodynamik
Größere Front- und Heckflügel sollen das Überholen leichter
machen. Der Frontflügel wird um 20 Zentimeter auf zwei Meter
verbreitert. Der Heckflügel darf insgesamt künftig 105 Zentimeter
breit sein und wird um sieben Zentimeter höher auf 87 Zentimeter
Fahrzeughöhe montiert. Auch in der Tiefe legt der Flügel zu und
wächst auf 81 Zentimeter an.
Der Effekt des DRS Flap, für das "Drag Reduction System" (DRS) soll
vergrößert werden. Um zwei Zentimeter wird die Klappe, der
sogenannte Flap, vergrößert. Dadurch dürften in den DRS-Zonen die
Chancen zum Überholen etwas steigen.
Mindestgewicht höher
Erneut dürfen und müssen die Autos in der neuen Saison mehr wiegen.
Vor allem durch die Hybrid-Technologie und den Sicherheitsvorgaben,
wie dem Halo-System, sind die Boliden in den letzten Jahren immer
schwerer geworden. Ein Formel-1-Auto muss in 2019 mindestens 743
Kilogramm wiegen - zehn Kilogramm mehr als noch in 2018. Auch für den
Fahrer selbst wird ab der neuen Saison ein Mindestgewicht eingeführt.
Er muss samt Sitzschale mindestens 80 Kilogramm auf die Waage bringen.
Erhöhtes Benzinlimit
Ab 2019 dürfen mit 110 Kilogramm Treibstoff insgesamt fünf Kilogramm
mehr als zuvor mit ins Rennen genommen werden. Die Phasen, in denen
Fahrer meistens zum Rennende zunehmend auf den Spritverbrauch achten
müssen und nicht mehr volles Renntempo gehen können ("Lift and
Coast") werden so zumindest verringert.
Restart nach Safety-Car
Am Ende einer Safety-Phase darf ab jetzt erst wieder nach dem
Zielstrich überholt werden. Überholmanöver schon vor der Ziellinie
sind somit künftig verboten.
Reifen
Künftig stellt der Pneulieferant Pirelli nur noch fünf Mischungen
bereit, von denen pro Rennwochenende drei zur Wahl gestellt werden.
Unabhängig davon, welche Mischungen (Hard, Medium, Soft, Ultrasoft,
Hypersoft) für ein Wochenende ausgewählt werden, werden sie bei den
Veranstaltungen jeweils als "Soft", "Medium" und "Hard" gekennzeichnet
und erhalten die Farben Rot, Gelb und Weiß. Das soll vor allem beim
Publikum für mehr Transparenz sorgen. Die Reifenauswahl wird spürbar
reduziert.
Zielflagge nur noch symbolisch
Zumindest offiziell hat die schwarz-weiß-karierte Flagge ausgedient.
Bindend und maßgeblich für das Rennende wird ein elektronisches
Display sein, welches am Streckenrand gut sichtbar für Fans und
Fahrer aufblinken wird. Die altgediente Zielflagge bleibt zumindest
symbolisch aber vorerst erhalten.
Strafen Startaufstellung
Teile wie Motor (3 pro Jahr), oder Getriebe (5 Rennen) stehen den
Fahrern begrenzt zur Verfügung. Überschreitet ein Team diese
Vorgaben, verliert der Fahrer je nach "Vergehen" 5 bis 25
Startplätze. Wird gegen zwei oder mehrere Piloten eine
Strafversetzung um 15 oder mehr Plätze ausgesprochen, werden diese
automatisch ans Ende des Starterfelds versetzt. Dabei entscheidet
künftig aber nicht mehr der Zeitpunkt der Bestrafung über die finale
Startreihenfolge, sondern das Qualifikationsergebnis der "Bestraften".
Seitenspiegel
Nach vielen Diskussionen zwischen den Teams ist nun klar geregelt, wo
und wie die Seitenspiegel befestigt werden müssen. Es darf maximal
nur noch eine Befestigung an das Chassis führen, außerdem darf eine
Halterung am Seitenkasten montiert sein.
Mehr Sicherheit
Zusätzlich zur zentralen Regenleuchte wird es künftig
LED-Lichtleisten an den Heckflügelendplatten geben.
Halo: Die Untergrenze für die Karbon-Anbauteile beträgt künftig
mindestens zwei Millimeter Breite. Das dient vor allem der Sicherheit
für Streckenposten, die sich bei einer möglichen Bergung nicht an
den Aerodynamik-Teilen am Cockpitschutz verletzen sollen. Apropos
Halo: Die Position der Onboard-Kamera wird verändert, um dem
Zuschauer wieder einen besseren Blick zu gewähren.
(Quelle:sport.de)
Formel 1 Splitter
Der erste Lauf zur Formel 1-Weltmeisterschaft fand am 13. Mai
1950 im englischen Silverstone statt. Als "erster Sieger" konnte sich
Guiseppe Farina im Alfa 158 in der F1-Historie verewigen...Der
"1000te" Grand Prix wird nach 70 Jahren am 14. April beim
diesjährigen GP von China in Shanghai stattfinden...
Das Jahres-Budget des Mercedes-F1-Teams soll angeblich rd. 500
Mio. Euro betragen. In der Mercedes F1-Fabrik im englischen Brackley
arbeiten ca. 900 Mitarbeiter, weitere 600 in der Motorenfabrik in
Brixworth.
Beim Ferrari- F1-Team soll das jährliche Budget bei ca. 450
Mio. Euro liegen, in der F1 Fabrik in Maranello arbeiten rd. 900
Mitarbeiter, sowie weitere 450 in der Motorenabteilung...
Mick Schumacher, der im Ferrari-Junior-Programm in die großen
Fußstapfen seines berühmten Vaters Michael Schumacher tritt , wird
von Nicolas Todt, dem Sohn des FIA Präsidenten Jean Todt, beraten und
betreut. Jean Todt konnte als früherer Ferrari-Teamchef mit Michael
Schumacher fünf Weltmeister-Titel für Ferrari gewinnen.
Mattio Binotto, der neue Ferrari-Teamchef und damit Nachfolger
von Maurizio Arrivabene, kennt Mick Schumacher durch seine frühere
Tätigkeit in der Ferrari-Motorenabteilung quasi schon von
Kindesbeinen an...
Andreas Seidl ist neuer Teamchef beim McLaren-F1-Team. Der
Deutsche hat sich früher als erfolgreicher Techniker in der
Motorsportabteilung bei BMW und Porsche einen Namen gemacht und konnte
mit Porsche drei Mal die legendären 24-Stunden von Le Mans
gewinnen...
Robert Kubica kehrt nach 2010 in die Formel 1 zurück und wird
2019 für das Williams-Team starten. Am 6. Februar 2011 verunglückte
der Pole bei einer Rallye in Italien schwer und verlor dabei fast
seinen rechten Unterarm. Bei Testfahrten konnte er trotz dieses
Handicaps sein großes Talent unter Beweis stellen und bekam
schließlich den Zuschlag als Fahrer im Williams-Team...
Der Formel 1-Kalender 2019 weist erneut 21 Rennen aus.
Saisonstart ist am 17. März in Australien, das Finale findet am 01.
Dezember auf dem Yas-Marina Circuit in Abu Dhabi statt...
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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