Wirtschaftsstandort
„Bonn bietet beste Arbeits- und Lebensbedingungen!“

Der Wirtschaftsstandort Bonn - rund um Kennedybrücke und Rhein. | Foto: Giacomo Zucca/Stadt Bonn
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  • Der Wirtschaftsstandort Bonn - rund um Kennedybrücke und Rhein.
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Bonn, eine der „wertvollsten“ Städte Deutschlands. Die Bundesstadt hat viele Vorteile als Wirtschaftsstandort zu bieten. Doch wie können Arbeitgebende und Arbeitnehmer*innen konkret für die Stadt begeistert werden? Und welche Herausforderungen stehen für Bonn an? Diese und weitere Fragen haben wir „der“ Expertin in Wirtschaftsfragen zur Stadt Bonn gestellt: Victoria Applebe, Leiterin des Amtes für Wirtschaftsförderung der Stadt:

Standortfaktoren sind das „Kriterium“ für die Attraktivität einer Region. Wie bewerten Sie die Situation für Arbeitgeber und Arbeitnehmer?

Victoria Appelbe:„In den vergangenen Jahren hat sich die Region Bonn als international wettbewerbsfähiger Wirtschaftsstandort positiv weiterentwickelt. Nach München und Walldorf gehört Bonn, gemessen am Börsenwert der DAX-Unternehmen Deutsche Telekom und Deutschen Post DHL Group, zu den ‚wertvollsten‘ Städten in Deutschland. Die Entwicklung zum Topwirtschaftsstandort ist aber auch maßgeblich durch die rund 15.000 mittelständischen Unternehmen erfolgt. Bonn wird zudem das größte Bevölkerungswachstum aller Städte und Kreise in Nordrhein-Westfalen vorausgesagt. Inmitten einer reizvollen Landschaft bietet Bonn mit einem vielfältigen Kulturangebot so beste Arbeits- und Lebensbedingungen - ein Pluspunkt sowohl für Arbeitgebende als auch Mitarbeitende.“

Nennen Sie drei Schlagworte, die die Region als Wirtschaftsstandort charakterisieren und erläutern Sie diese kurz!

Victoria Appelbe:„Eine große Relevanz hat in Bonn der Bereich der ‚Öffentlichen und privaten Dienstleistungen‘ - ohne die Öffentliche Verwaltung. Der gesamte Dienstleistungssektor nimmt mittlerweile 92,8 Prozent aller Beschäftigten ein. Insbesondere die wissensintensiven Dienstleistungen aus Bereichen wie Gesundheits-, Informations-, Unternehmens- oder Finanzberatung haben in den vergangenen Jahren ein deutliches Wachstum erfahren und werden auch in Zukunft auf eine starke Nachfrage treffen.
Bonn und die Region haben sich zudem zu einem bundesweit bedeutenden Standort der Informationstechnologie und der ­Cyber-Sicherheit entwickelt. Im Cyber Security Cluster Bonn arbeiten das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), das ITZ-Bund, das Kommando Cyber- und Informationsraum (CIR) der Bundeswehr, die Telekom Security, die Universität Bonn, die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg und das Fraunhofer Institut FKIE intensiv mit den ansässigen großen ­Unternehmen und vielen anderen regionalen Akteuren zusammen. Des Weiteren sind die in Bonn ansässigen Vereinten Nationen, die nationalen und internationalen Organisationen, die Bundesministerien und -behörden, die Nicht-Regierungsorganisationen (NGO) und die Bonner Wissenschaftseinrichtungen auf Nachhaltigkeitsthemen fokussiert und bilden zusammen ein in Deutschland einmaliges Umfeld zum Thema ‚Nachhaltige Entwicklung‘. Auch für Unternehmen sind Nachhaltigkeitsthemen bedeutend und zukunftsweisend. Der enge Austausch mit den verschiedenen Akteuren und der Wissenstransfer sollen durch den ‚Nachhaltigkeits-Hub‘ gefördert und unterstützt werden.“

Welche Projekte sind für die Region geplant, um als Wirtschaftsstandort für Unternehmen attraktiv zu bleiben?

Victoria Appelbe: „Als Wirtschaftsförderung unterstützen wir Unternehmen bei ihren Vorhaben und entwickeln den Wirtschaftsstandort mit gezielten Maßnahmen weiter. Dazu haben wir 2022 die fünf Fokusthemen Gewerbeflächenentwicklung, Digitale Stadt, Bodenvorratspolitik, nachhaltige Wirtschaft und Entwicklung Innenstadt und Stadtbezirkszentren formuliert. Beim Thema Gewerbeflächenentwicklung beispielsweise konzentrieren wir uns auf drei Aspekte: die Schaffung neuer städtischer Gewerbeflächen, die Entwicklung interkommunaler Gewerbeflächen mit einzelnen Kommunen aus dem Rhein-Sieg-Kreis sowie die qualitative Weiterentwicklung bestehender Gewerbegebiete. Mit Fokus auf das Thema Nachhaltige Wirtschaft unterstützen wir sowohl Unternehmensneugründungen als auch bestehende Betriebe bei der Umsetzung nachhaltiger Geschäftsmodelle. Mithilfe eines ‚Nachhaltigkeits-Hubs‘ wollen wir auch in Zukunft einen neuen innovativen Ansatz in der Stadt Bonn umsetzen.“

Thema Fachkräftemangel: Wie präsent ist diese Problematik bei den Unternehmen vor Ort und unterstützen sie diese mit speziellen Maßnahmen?

Victoria Appelbe:„Die Regionalagentur Bonn/Rhein-Sieg spielt beim Thema Fachkräftesicherung eine zentrale Rolle. Sie ist Transferstelle zwischen EU, NRW und regionalen Interessen, vernetzt wirtschafts- und arbeitsmarktpolitische Akteure, engagiert sich in nachhaltigen Projekten zur Stärkung des regionalen Arbeitsmarktes, berät Unternehmen zu den Förderangeboten von Land und Bund und unterstützt bei der Weiterbildung von Mitarbeitenden. Seit 2012 beschäftigt sich auch das Bündnis für Fachkräfte Bonn/Rhein-Sieg unter Federführung der Regionalagentur mit der Fachkräftesicherung und erarbeitet Lösungen für die arbeitsmarktpolitischen Heraus­forderungen der Region. Mit der Veranstaltungsreihe ‚Next Stop: Job‘ organisieren des Weiteren die Wirtschaftsförderungen der Stadt Bonn, des Rhein-Sieg-Kreises und des Kreises Ahrweiler gemeinsam mit den Präsenz-Hochschulen der Region den ­Besuch von Studierenden und Alumni bei potentiellen Arbeitgebenden. So haben Unternehmen die Option, Studierende und Alumni über Einstiegsmöglichkeiten und Karrierechancen im Unternehmen zu informieren.“

Stadt Bonn - Steckbrief

  • Anzahl der Unternehmen: 15.181 (Quelle: IT.NRW)
  • Anzahl sozialversicherungspflichtig Beschäftigte 183.450
  • Anzahl der Ausbildungsplätze: 1.959
  • Anzahl freier Stellen: 3.474
  • Kompetenzfelder:
    Gesundheitswesen (22.968 Beschäftigte)
    Immobilien, freiberufl. wissenschaftliche und technische Dienstleistungen (22.946 Beschäftigte)
    Öffentl. Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung, Ext. Organisationen (21.684 Beschäftigte)(Quelle: Bundesagentur für Arbeit, 2022)
  • Neue Standorte für Unternehmen in Bonn
    neue Büroflächen (138.300 m² im Bau)
    neue Gewerbeflächen in Beuel/Pützchen und Buschdorf in Planung
Der Wirtschaftsstandort Bonn - rund um Kennedybrücke und Rhein. | Foto: Giacomo Zucca/Stadt Bonn
Der Wirtschaftsstandort Stadt Bonn - Victoria Appelbe, Leiterin des Amtes für Wirtschaftsförderung, im Interview | Foto: Stadt Bonn
Redakteur/in:

Düster Volker aus Erftstadt

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