SCHLAUFENSTER
Von Plastik "die Schnauze voll"...

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Im Dezember hat die Europäische Union ab dem Jahr 2021 ein Verbot
von Einweg-Plastikprodukten beschlossen. Welche Produkte es dann nicht
mehr geben wird und was wir alle selber tun können, um die Flut von
Plastikmüll zu vermeiden, erfahrt ihr heute hier.

Über die Unmengen von Plastikmüll, der in den Weltmeeren
herumschwimmen, haben wir auch hier schon öfters berichtet.
Mittlerweile wissen wir, dass das Ausmaß der Katastrophe noch
schlimmer als befürchtet ist und schleunigst etwas getan werden muss,
um nicht nur die Meere, sondern die gesamte Umwelt zu schützen. Nach
langen Verhandlungen hat die Europäische Union vor ein paar Wochen
entschieden, dass bestimmte Plastikartikel ab 2021 komplett in Europa
verboten werden. Das von der EU geplante Gesetz bezieht sich zunächst
auf ein Verbot von Einweg-Plastikartikeln, die durch Alternativen zu
ersetzen sind. „Einweg“ deshalb, weil diese Artikel nur einmal
benutzt und dann in den Müll geworfen werden. Dazu zählen u.a.
Trinkhalme, Einweggeschirr, Luftballonstäbe, Wattestäbchen aus
Plastik sowie Verpackungen aus aufgeschäumtem Polystyrol, wie sie
beispielsweise für Coffee-to-go-Becher benutzt werden. Dies sind
alles Dinge, auf die man sehr gut verzichten kann und für die es
andere Möglichkeiten der Herstellung gibt. Alleine die Herkunft der
Bezeichnung STROH-Halm sagt alles, denn dieser kann durchaus auch
zukünftig wieder, so es früher üblich war, aus Stroh oder Bambus
hergestellt werden. Auch das so genannte Einweggeschirr, also Teller
und auch Bestecke aus Plastik, könnte man wieder durch richtiges
Porzellan-Geschirr und ordentliche Bestecke ersetzen. 

Millionen Tonnen Plastikmüll im Meer

Auf den ersten Blick denkt man, dass diese relativ wenigen Produkte
doch gar nicht so einen großen Müllberg verursachen. Tatsächlich
sind es zu 70 Prozent aber gerade diese Plastikteile, die dann später
in den Weltmeeren landen. Aber was ist überhaupt so schlimm an
Plastik? Das Problem ist, dass Plastik ein Material ist, das sich
nicht wie natürliche Rohstoffe (z.B. Holz) zersetzt und abgebaut
wird. Der Plastikmüll in den Meeren wird durch Salzwasser, Sonne und
Wind in winzige Teilchen zerrieben und von den Meeresbewohnern über
die Nahrung mit aufgenommen. Die Millionen Tonnen(!) an Kunststoff
schaden aber nicht nur den Meerestieren und der Natur, sondern
letztendlich auch den Menschen, denn über die Nahrungskette, z.B.
über Fisch, gelangen sie dann auch in unseren Körper.  Nach und
nach sollen in Zukunft auch andere Plastikartikel reduziert oder
bestenfalls ganz abgeschafft werden. Ein sinnvoller Schritt wurde ja
schon gemacht, indem viele Geschäfte mittlerweile auf den Verkauf von
Plastiktüten an der Kasse ganz verzichten und stattdessen
Mehrwegtaschen oder Papiertüten anbieten. Große Supermarktketten in
Deutschland haben angekündigt, schon vor dem offiziellen Verbot im
Jahr 2021 freiwillig auf einige der oben genannten Einwegartikel zu
verzichten.

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Wir können alle etwas tun

Jeder einzelne von uns kann und sollte etwas dazu beitragen, seinen
persönlichen Plastikmüll zu reduzieren und das ist gar nicht so
schwer. Wichtig ist es, bereits beim Einkaufen darauf zu achten,
Artikel zu kaufen, die möglichst gar keine oder nur wenig
Plastikverpackung haben. So kann man Obst und Gemüse fast immer auch
lose kaufen oder man kann Joghurt, Milch und Getränke im Glas kaufen.
Auch eingeschweißte Brötchen kann man vermeiden und dafür lieber
ein frisches Brötchen beim Bäcker kaufen. Oft sind
Plastikverpackungen auch völlig überdimensioniert. Warum wird z.B.
ein kleiner USB-Stick in einer riesigen Plastikhülle verkauft? Achtet
mal darauf, was alles unnötig in Plastik eingepackt ist, ihr werdet
staunen, wie viel da zusammenkommt. Am besten hat man beim Einkauf
immer eine eigene Einkaufstasche oder einen Korb dabei. Und wenn
Plastikmüll anfällt, sollte man diesen in der dafür vorgesehen
gelben Tonne oder einem gelben Sack richtig und damit „weitgehend
umweltfreundlich“ entsorgen.

WWF-Aktion

Das aktuelle Plakat des WWF, eines der größten internationalen
Natur- und Umweltschutzorganisationen, zeigt zu diesem Thema sehr
drastisch, wie dramatisch die Lage ist. Man sieht darauf einen Delfin,
der das Maul voller Plastik hat, darunter steht der Satz: „Wir haben
die Schnauze voll!“ Hoffentlich öffnet das Plakat endlich auch
denen die Augen, die Plastikmüll bisher gar nicht als ein so großes
Problem gesehen haben. Wenn wir alle mithelfen und auch Freunde und
Bekannte auffordern, Plastikmüll weitgehend zu vermeiden, können wir
gemeinsam viel bewirken. Das wäre doch ein wirklich guter und
sinnvoller Vorsatz für das neue Jahr 2019!

Eure Ursi

- Ursi

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RAG - Redaktion

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