Die eigene Handschrift
Schönschrift oder Sauklaue?

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Jeder Schüler lernt in der Grundschule das Lesen und natürlich
auch das Schreiben. Das ist nicht immer einfach, doch wenn man dann
die ersten Worte und Sätze schreiben kann, ist das sicherlich für
jeden ein tolles Erlebnis und eröffnet eine ganz neue Welt. In der
Schule wird auch sehr auf das ordentliche Schreiben Wert gelegt. Doch
wer von euch schön etwas älter ist, weiß, dass man schon nach ein
paar Jahren längst nicht mehr so schön schreibt, wie in den ersten
Schulklassen.

Tippen löst häufig das Selbstgeschriebene ab

Seit Jahrzehnten wird immer mehr auf Computern geschrieben und seit es
SMS, Emails oder auch Dienste wie WhatsApp oder Facebook gibt, läuft
bei vielen Menschen fast die gesamte Kommunikation über die
„Tastatur" ohne Füller, Bleistift oder Kugelschreiber. Die Folge
ist, dass wir natürlich alle viel weniger mit der Hand schreiben. Vor
ein paar Jahren wurden zumindest der Einkaufszettel oder andere
Notizen noch handschriftlich geschrieben, doch in unseren modernen
Zeiten gibt es fast für alles die passende „App".

Auch Termine werden von vielen Menschen, ganz besonders auch von
Kindern und Jugendlichen, nicht mehr in einen altmodischen Kalender
eingetragen, sondern sofort ins Smartphone, das einen dann mit einem
Piep- oder Klingelton rechtzeitig an ein Treffen, eine Klassenarbeit
oder einen Geburtstag erinnert. Deswegen ist es kein Wunder, dass
viele von uns nach und nach nicht mehr so leserlich schreiben können,
weil man es einfach nicht mehr so oft braucht.

Was verrät die eigene Handschrift?

So passiert es dem ein oder anderen auch, dass er eine hingeschmierte
Notiz etwas später schon gar nicht mehr lesen kann. Die in der
Grundschule so fein gelernte Schönschrift wird dann im Laufe der Zeit
oft zu einer echten Sauklaue. Dies war früher tatsächlich anders. Da
hatte jeder Mensch seine eigene Handschrift, die sich meist im Laufe
des Lebens gar nicht so sehr verändert hat. So wurden früher auch
Bewerbungen und Lebensläufe mit der Hand geschrieben. Die Arbeitgeber
ließen sogar manchmal von Graphologen (die Graphologie ist die Lehre
der Handschrift) die jeweilige Handschrift deuten. Dies bedeutete,
dass man also aus der jeweiligen Handschrift erkennen konnte, ob
jemand beispielsweise ehrgeizig, intelligent, pünktlich oder
teamfähig war. Eine hundertprozentige Aussage bekam man hier
natürlich nicht.

Wie so oft im Laufe der Jahre kommt ja alles irgendwann wieder
zurück. So ist es auch mit der Handschrift. Tatsächlich wollen
heutzutage wieder einige Arbeitgeber einen Teil der Bewerbung von Hand
geschrieben vorgelegt bekommen, um sich so ein besseres Bild des
Bewerbers zu machen. Aber auch in anderen Bereichen des Lebens ist die
Handschrift wieder wichtiger geworden und das liegt wohl daran, dass
beispielsweise ein handgeschriebener Brief etwas sehr Seltenes
geworden ist. Und seltene Sachen sind immer etwas Besonderes.

Öfter wieder selbst schreiben

#Infobox

Das kennt ihr vielleicht auch. So steckt doch eher selten noch eine
richtige Postkarte mit Briefmarke im Briefkasten, weil man sich
heutzutage aus dem Urlaub ganz einfach Nachrichten und Fotos auf die
Mobiltelefone schickt. Aber über die altmodische Postkarte freut man
sich ja doch ein kleines bisschen mehr, oder? Es ist eben einfach
etwas persönlicher eine Postkarte oder einen Brief zu schreiben und
man erkennt, dass der Absender sich Zeit genommen und Mühe gemacht
hat.

Wer von euch das Gefühl hat, dass seine Schrift nicht mehr so schön
ist, kann das ganz schnell wieder ändern, indem er einfach wieder
etwas mehr schreibt. Zum Schönschreiben ist übrigens am besten ein
Füller geeignet. Schreibt vor allem nicht zu schnell. Überrascht
doch zu Ostern einfach mal eure Freunde und Verwandte mit einem
schönen Ostergruß und zwar nicht mit einer WhatsApp o.ä. sondern
mit einer echten handgeschriebenen Osterkarte, die ihr dann in die
Post steckt.

#Infobox

Da werden die aber so richtig staunen und sich vor allem auch sehr
freuen, denn wer bekommt schon noch eine Karte? Forscher haben
übrigens herausgefunden, dass man sich Handgeschriebenes besser
merken kann, als Texte, die man in die Tastatur eingetippt hat. Also
macht euch ruhig weiter Notizen im Unterricht, denn so lernt ihr
besser und verlernt gleichzeitig eure Handschrift nicht so schnell.

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Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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