"I have a dream"
Martin Luther King hatte einen Traum

Martin Luther King (1964)  | Foto: pixabay
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„Ich habe einen Traum, dass eines Tages auf den roten Hügeln von
Georgia die Söhne früherer Sklaven und die Söhne früherer
Sklavenhalter miteinander am Tisch der Brüderlichkeit sitzen
können… Ich habe einen Traum, dass meine vier kleinen Kinder eines
Tages in einer Nation leben werden, in der man sie nicht nach ihrer
Hautfarbe, sondern allein nach ihrem Charakter beurteilen wird.“

Dies ist ein nur kurzer Ausschnitt aus der berühmten Rede “I have a
dream…“ von Martin Luther King. Er wurde am 15. Januar 1929 in
Atlanta geboren und war ein amerikanischer Pfarrer und
Bürgerrechtler. Bereits als junger Mann setzte er sich für die
Rechte von schwarzen Amerikanern ein, da er selbst von Kindesbeinen an
unter der Unterdrückung der Schwarzen durch die Weißen zu leiden
hatte. In den 1950er Jahren durften schwarze und weiße Kinder in den
USA immer noch nicht in die gleiche Schule gehen, in vielen Gebäuden
waren Waschbecken und Toiletten für Schwarze und Weiße getrennt und
auch in den meisten Restaurants gab es abgetrennte Bereiche. In Bussen
mussten Schwarze aufstehen, wenn ein Weißer sich setzen wollte und
wählen durften zu dieser Zeit nur weiße Amerikaner.

Unermüdlicher Einsatz gegen Rassismus

Als Martin Luther King 1954 seine erste eigene Gemeinde als Pfarrer in
Montgomery betreute, kam es dort einige Monate später zu einem
bedeutsamen Vorfall. Rosa Parks, eine Afroamerikanerin, weigerte sich
seinerzeit in einem Bus, von einem für Weiße reservierten Platz
aufzustehen und wurde deswegen sogar verhaftet. Die schwarzen
Einwohner der Stadt riefen daraufhin unter der Führung von King zu
einem Boykott auf und verweigerten fast ein Jahr lang Mitfahrten in
Bussen und Bahnen, woraufhin schließlich diese Trennung von schwarzen
und weißen Bürgern in Bussen in Montgomery aufgehoben wurde. Die
sogenannte „Rassentrennung“, die damals in vielen Bereichen
üblich war, war für Martin Luther King, aber auch viele andere
Amerikaner, unwürdig. Und so organisierte King zahlreiche friedliche
Protestmärsche und Demonstrationen. Jegliche Form von Gewalt lehnte
er ab, obwohl ihm und seiner Familie – er war verheiratet und hatte
vier Kinder – oft Gewalt und Hass in Form von massiven Drohungen
durch weiße Rassisten entgegen schlug. Dennoch verfolgte er seinen
Kampf für die Gerechtigkeit weiter.
1963 organisierte er den „Marsch auf Washington“, eine
Groß-Demonstration, an der circa 250.000 Menschen teilnahmen,
darunter auch rund 60.000 Weiße, um gegen die ungerechte
Benachteiligung schwarzer Bürger zu protestieren. Hier war es, wo
Martin Luther King dann seine berühmte, geschichtsträchtige Rede
“I have a dream“ hielt, deren Inhalt noch heute im Schulunterricht
„ein Muss“ ist.

King erhielt auch den Friedensnobelpreis

Tatsächlich wurden daraufhin im Jahr 1964 die ersten Gesetze gegen
Rassentrennung erlassen und wiederum ein Jahr später durften endlich
auch die schwarzen Bürger Amerikas aufgrund eines neuen Wahlrechts
wählen. Dies war ein besonders wichtiger Erfolg für Martin Luther
King. Für seinen unermüdlichen Einsatz im Kampf für die Gleichheit
aller Menschen erhielt Martin Luther King 1964 den Friedensnobelpreis.

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Doch viele weiße Amerikaner waren immer noch gegen eine
Gleichbehandlung von Weißen und Schwarzen und so änderte sich die
Situation nicht in dem Maße, wie King es sich erhofft hatte. Die
Schwarzen wurden vielerorts, trotz der neuen Gesetze, immer noch als
„Bürger zweiter Klasse“ schlecht behandelt. Dies ist leider auch
heutzutage teilweise noch der Fall, denn auch über 50 Jahre nach der
Abschaffung der Rassentrennung gibt es weltweit immer noch Menschen,
die andere wegen ihrer Hautfarbe diskriminieren.

Weißer Rassist erschießt Martin Luther King

Am 4. April 1968 wurde Martin Luther King im Alter von nur 39 Jahren
auf dem Balkon eines Hotels in Memphis bei einem Attentat von einem
weißen Rassisten erschossen. Es ist bedauerlich, dass King nicht mehr
miterleben durfte, dass mit Barack Obama im Jahr 2009 zum ersten Mal
ein Schwarzer Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika wurde und
die USA acht Jahre lang regierte. Der dritte Montag im Januar wurde ab
1986 im Gedenken und in Anlehnung an Kings Geburtstag am 15. Januar,
in den USA zum Nationalfeiertag erklärt, bei dem Millionen von
Amerikanern beim „Martin Luther King Memorial Day“ einem
Bürgerrechtler gedenken, der das Miteinander von Schwarz und Weiß
deutlich verbessert hat:

 

„I have a dream“: Möge dieser Traum überall auf der Welt
Wirklichkeit werden…

Martin Luther King (1964)  | Foto: pixabay
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