26 Stichwahlen in NRW
Drei historische Ergebnisse

- In 15 Städten und 11 Kreisen wird am 27. September eine Stichwahl über die Gewinner entscheiden.
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Um Bürgermeister oder Landrat zu werden, braucht es in NRW
mindestens 50 Prozent der Stimmen. Diese wurden bei der Kommunalwahl
am Sonntag von vielen Kandidaten nicht erreicht. Sie müssen in zwei
Wochen nochmal bei einer Stichwahl antreten.
In Nordrhein-Westfalen wird es am 27. September noch 26
Stich-Entscheide zur Kommunalwahl geben. Das teilte das
nordrhein-westfälische Innenministerium am Montag in Düsseldorf mit.
In 15 Städten müssen demnach noch Oberbürgermeister (OB) gewählt
werden, weil am Sonntag keiner der Bewerber auf Anhieb mehr als 50
Prozent der Stimmen erringen konnte. Dazu zählt unter anderem
Düsseldorf, wo es der CDU gelingen könnte, erstmals wieder in der
Landeshauptstadt eines großen Flächenlandes den OB zu stellen.
Stichwahlen wird es unter anderem auch in Köln, Dortmund, Bonn,
Münster und Aachen geben. Auch in 11 Kreisen sind noch Stichwahlen
erforderlich.
Kölner Oberbürgermeisterin Reker muss in die Stichwahl
Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) muss sich
einer Stichwahl stellen. Bei der OB-Wahl am Sonntag lag sie mit 45,1
Prozent der Stimmen in der Gunst der Wähler zwar deutlich vorne - die
absolute Mehrheit verfehlte sie allerdings, wie aus am Montagmorgen im
Internet veröffentlichten Zahlen der Stadt hervorging. Der
Landtagsabgeordnete Andreas Kossiski von der SPD erreichte mit 26,8
Prozent der Stimmen den zweiten Platz und tritt nun am 27. September
in der Stichwahl gegen Reker an. Das Ergebnis war eine kleine
Überraschung, da Wähler-Befragungen vor dem Urnengang die Wiederwahl
der 63-Jährigen schon im ersten Wahlgang in Aussicht gestellt hatten.
Reker ist seit 2015 Rathaus-Chefin und hatte für eine zweite Amtszeit
kandidiert. Die parteilose Politikerin wird von der CDU und den
Grünen unterstützt.
Bei der Wahl zum Kölner Stadtrat fuhren die Grünen ein sehr gutes
Ergebnis ein. Nach Auszählung von 1230 der 1231 Stimmbezirke
erreichte die Partei 28,5 Prozent und wurde damit stärkste Kraft vor
der SPD (21,6) und der CDU (21,5).
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Reker ist die erste Frau auf dem OB-Posten der viertgrößten Stadt
Deutschlands. 2015 hatte sie sich das Amt gleich im ersten Wahlgang
mit 52,66 Prozent gesichert. Der Triumph wurde damals allerdings
überschattet von einem Messerattentat auf sie am Tag zuvor. Sie
überlebte den Angriff knapp. Die Wahl nahm sie am Krankenbett an.
Am Sonntag sagte Reker, sie freue sich, dass sie «mal so einen
Wahlabend erlebe». «Alles ist besser, als im Krankenhaus zu liegen
und gar nichts mitzukriegen.»
Bonner OB muss in Stichwahl gegen Grünen-Kandidatin
Bonns Oberbürgermeister Ashok-Alexander Sridharan (CDU) muss sich
einer Stichwahl stellen. Bei der OB-Wahl am Sonntag erhielt er zwar
mit 34,46 Prozent der Stimmen den meisten Zuspruch, wie die Stadt
mitteilte. Für die nötige absolute Mehrheit reichte es aber nicht.
Mit 27,59 Prozent der Stimmen landete die Grünen-Kandidatin Katja
Dörner auf dem zweiten Platz. Die Bonner müssen sich nun in einem
zweiten Wahlgang am 27. September zwischen ihr und Sridharan
entscheiden.
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Sridharan ist seit 2015 im Amt. Damals brach er für die CDU das mehr
als 20 Jahre währende Abo der SPD auf den Bonner OB-Sessel. Zudem
wurde erstmals ein CDU-Politiker mit Migrationshintergrund
Oberbürgermeister einer deutschen Großstadt. Dörner ist
Bundestagsabgeordnete.
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