Auswertung zum Hochwasser
Angenommene Szenarien wurden weit übertroffen

Die Wassermassen ließen die Erft und ihre Nebenflüsse Mitte Juli über die Ufer treten, mit katastrophalen Folgen im Kreis Euskirchen, im Rhein-Sieg- und Rhein-Erft-Kreis. | Foto:  Die Autobahn GmbH
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  • Die Wassermassen ließen die Erft und ihre Nebenflüsse Mitte Juli über die Ufer treten, mit katastrophalen Folgen im Kreis Euskirchen, im Rhein-Sieg- und Rhein-Erft-Kreis.
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Region - Der Erftverband hat eine Auswertung zum Hochwasser im Juli
veröffentlicht. Der Bericht stellt eine erste Auswertung des
Niederschlag- und Abflussgeschehens im Einzugsgebiet und der
Funktionsweise der Hochwasserrückhaltebecken des Erftverbandes
dar.

Das Tief „Bernd“ hat am 13. und 14. Juli extreme
Niederschlagsmengen über Westdeutschland abgeladen.

Im Erfteinzugsgebiet des Erftverbandes wurden allein im Laufe des 14.
Juli bis zu 180 Millimeter Regen gemessen. Der Schwerpunkt des
Niederschlags lag an diesem Tag im südlichen und südöstlichen
Verbandsgebiet mit flächendeckend über 130 Millimetern Regen.

Die Niederschläge lösten ein extremes Hochwasser an der oberen und
mittleren Erft und ihren Nebengewässern, unter anderem Neffelbach,
Rotbach, Veybach und Swist, aus.

An fast allen Pegeln wurden die bisherigen Höchstwasserstände und
das für die Erstellung der Hochwassergefahrenkarten angenommene
Szenario eines ­Extrem-Hochwassers weit übertroffen.

Das Hochwasserereignis ging weit über die Bemessungen der
Rückhalteräume der Hochwasserrückhaltebecken des Erftverbandes
hinaus, die konzipiert wurden, um ein einhundertjährliches Hochwasser
aufzufangen und kontrolliert abgeben zu können.

Dementsprechend konnte das Hochwasser von diesen nicht zurückgehalten
werden. Das Hochwasserrückhaltebecken an der Erft in
Weilerswist-Horchheim wurde bei der Hochwasserkatastrophe stark
beschädigt. Die ­Untersuchungen zur Standsicherheit des Dammes und
zum Umfang der notwendigen Sanierungsarbeiten laufen, damit die
Funktionstüchtigkeit des Beckens schnellstmöglich wiederhergestellt
werden kann. Der Damm des Hochwasserrückhaltebeckens an der Erft in
Bad Münstereifel-Eicherscheid hat dem Druck der Wassermassen schadlos
standgehalten. Ein Motor zur Steuerung der Betriebsauslässe wurde
beschädigt und befindet sich zurzeit in Reparatur. Die
Steuerungselektronik hat das Ereignis aber schadlos überstanden, so
dass das Becken im Falle eines erneuten Hochwassers gemäß
Betriebsplan gesteuert werden kann. Das Hochwasserrückhaltebecken am
Rotbach in Erftstadt-Niederberg weist nur geringe Schäden auf und ist
ebenfalls voll betriebsbereit.

Der Bericht stellt eine erste Auswertung des Niederschlag- und
Abflussgeschehens im Erfteinzugsgebiet auf Grundlage der vom
Erftverband betriebenen Niederschlagsmessstationen, der vom
Erftverband und dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz
Nordrhein-Westfalen betriebenen Gewässermesspegel und den
Niederschlagsradar-Daten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) dar.

Darüber hinaus werden die Zu- und Abflüsse an den
Hochwasserrückhaltebecken des Erftverbandes so weit wie möglich
ausgewertet.

Redakteur/in:

Martina Thiele-Effertz aus Hürth

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