"Gegen das Vergessen"
Wieder großer Andrang bei Stadtführung

- Stationen des jüdischen Lebens in Brühl aufgezeigt: Stadtführerin Anja Broich auf dem jüdischen Friedhof.
- Foto: Karin Tieke
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Brühl - Ende Januar fand zum 18. Mal die Stadtführung „Gegen das Vergessen
– Auf den Spuren jüdischen Lebens in Brühl“ statt. Knapp 60
Teilnehmer versammelten sich am Max Ernst-Brunnen, um von dort
zusammen mit der Stadtführerin Anja Broich Stationen des jüdischen
Lebens in Brühl zu besichtigen. Die öffentliche Stadtführung
anlässlich des Holocaust-Gedenktages am 27. Januar gibt es seit 2002.
Seit der Gründung der Stadt Brühl im Jahr 1285 lebten Juden in
Brühl und prägten mit ihrem Engagement das kulturelle und das
wirtschaftliche Leben in der Stadt. Broich zeigte am Foto einer
Metzgerei mit Weihnachtsdekoration und am Inserat eines
Bekleidungsgeschäftes mit Angeboten für Kommunionskleidung, wie sehr
sich die jüdischen Geschäftsleute an ihre christliche Kundschaft
angepasst hatten. Diese Assimilation konnte sie jedoch nicht vor der
Verfolgung und Deportation durch das NS-Regime bewahren. Damit endete
das jüdische Leben in Brühl im Jahr 1944. Die Stadtführung „Gegen
das Vergessen“ ist kostenlos und wird jedes Jahr von den Brühler
Stadtführerinnen in Zusammenarbeit mit der Brühler Initiative für
Völkerverständigung organisiert. Vom Standort des ersten jüdischen
Gebetshauses in der Uhlstraße ging es durch die Stadt an
verschiedenen Wohn- und Geschäftshäusern der jüdischen Bürger
vorbei zum ehemaligen „Braunen Haus“ der NSDAP in der
Schützenstraße und von dort zur Gedenkstätte für die Synagoge.
Trotz des windigen und regnerischen Wetters hielten die Teilnehmer
tapfer bis zur Endstation auf dem jüdischen Friedhof an der
Schildgesstraße durch.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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