Quellen für die Ewigkeit
Stadtarchiv übernahm die Sammlung Josef Burfeid

Stadtarchivar Alexander Entius (r.) dankte Josef Burfeid für die Überlassung seiner lokalhistorischen Sammlung. Im Hintergrund hält Kim Mailin Gröner eine Kopie der Ersterwähnung Schwadorfs. | Foto: Harald Zeyen
2Bilder
  • Stadtarchivar Alexander Entius (r.) dankte Josef Burfeid für die Überlassung seiner lokalhistorischen Sammlung. Im Hintergrund hält Kim Mailin Gröner eine Kopie der Ersterwähnung Schwadorfs.
  • Foto: Harald Zeyen
  • hochgeladen von RAG - Redaktion

Brühl - Das Brühler Stadtarchiv hat im Juli dieses Jahres die Sammlung von
Josef Burfeid, besser bekannt als „Kuhle-Jupp“, übernommen. Über
viele Jahrzehnte sammelte der heute 87-Jährige umfangreiche
Informationen aus Quellen, die er zu sachthematischen
Zusammenstellungen ausbaute. In den über 120 Aktenordnern werden die
verschiedensten lokalhistorischen Themen zu Schwadorf behandelt.
Aufgrund des klar abgegrenzten Dokumentationsprofils beinhaltet die
Sammlung viele lokalhistorisch relevante Informationen mit einem hohen
Detailgrad. Beispielhaft seien hier Zusammenstellungen zu St. Severin,
zu Schwadorf im Krieg und zum Strauchshof erwähnt.

Einen wichtigen Teilbereich seiner Sammlung bilden die umfänglichen
originalen Bühnenmanuskripte von Pfarrer (Hermann-)Josef Faßbender,
die er für die Schwadorfer Heimatspiele verfasste. Faßbender bezog
im Nationalsozialismus oppositionell Position, vervielfältigte u.a.
Flugschriften und brachte sie in Umlauf. In den von ihm verfassten
Bühnenstücken verarbeitete er auch seine Erlebnisse als Pfarrer der
Siegburger Strafanstalt. Er wurde, nachdem er mit nur 53 Jahren in den
staatlichen Ruhestand versetzt wurde, vom Erzbistum als Pfarrvikar
nach Schwadorf beordert. Darüber hinaus befinden sich in der Sammlung
Burfeid zahlreiche weitere Originalquellen wie Akten, Fotos, Karten,
Totenzettel und vieles mehr.

Eine weitere genealogische Fundgrube stellt die von Josef Burfeid
angelegte historische Personenkartei über Schwadorfer Bürgerinnen
und Bürger dar. Hier lassen sich sehr einfach Familienverbindungen
und -entwicklungen im Ort nachvollziehen.

Der stadtgeschichtlich sehr interessante Bestand wird im Stadtarchiv
derzeit von Kim Mailin Gröner, der ersten Auszubildenden für
Archivwesen bei der Stadt Brühl, konservatorisch aufbereitet und
weiter erschlossen. Dabei passiert es häufig, dass für die
Aufarbeitung einer Akte schon einmal ein ganzer Arbeitstag draufgeht.

Bürgermeister Dieter Freytag und Stadtarchivar Alexander Entius
freuen sich, diese gut geordnete und inhaltlich wertvolle Sammlung
über Schwadorf dauerhaft zu übernehmen, damit sie auch nachfolgenden
Generationen zur Verfügung steht.

Stadtarchivar Alexander Entius (r.) dankte Josef Burfeid für die Überlassung seiner lokalhistorischen Sammlung. Im Hintergrund hält Kim Mailin Gröner eine Kopie der Ersterwähnung Schwadorfs. | Foto: Harald Zeyen
Feinarbeit und ein präzises „Händchen“ sind bei der konservatorischen Arbeit durch Azubi Kim Mailin Gröner gefragt. | Foto: Harald Zeyen
Redakteur/in:

RAG - Redaktion

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

23 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.