Reichspogromnacht
Schweigegang gegen Rassismus, Terror und Gewalt in Brühl

Die Kerzen an der Gedenkstätte am ehemaligen Standort der Brühler Synagoge erinnern an die 65 im Holocaust ermordeten Brühler Jüdinnen und Juden. | Foto: Reiner Besse
  • Die Kerzen an der Gedenkstätte am ehemaligen Standort der Brühler Synagoge erinnern an die 65 im Holocaust ermordeten Brühler Jüdinnen und Juden.
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Brühl - Brühl. „Unsere heutige Erinnerung an die Leiden und die Opfer der
Pogrome ist keine Pflichtübung, sondern Mahnung und Verpflichtung -
eine Verpflichtung zur Wachsamkeit und zu zivilgesellschaftlichem und
politischem Engagement gegen jede Form von Rassismus“, sagte
Bürgermeister Dieter Freytag bei seiner Ansprache anlässlich der
Erinnerung an die Reichspogromnacht 1938. „Ein breites
zivilgesellschaftliches Bündnis hat auch in diesem Jahr zum
Schweigegang aufgerufen. Ja, gegen Gewalt und Terror stehen wir
zusammen. Wir sagen Nein zu jeder Form von Fanatismus und Rassismus
und Ja zum unbedingten Recht auf ein Leben in Frieden, Freiheit und
Würde aller Menschen.“
Mit zwei Liedern aus dem Wilnaer Ghetto von 1943, vorgetragen von den
Pfadfindern Stamm Sperber, begann die Gedenkveranstaltung. Der Autor
Lejb Rosenthal wurde 1944 in einem estnischen Arbeitslager von
Deutschen erschossen.
Die Namen der 65 im Holocaust ermordeten Brühler Jüdinnen und Juden
wurden von Schülerinnen und Schülern des Max Ernst-Gymnasiums und
des St. Ursula-Gymnasiums verlesen und die Namensschilder mit einer
Kerze an die Teilnehmer des Schweigegangs weitergereicht. Der Zug mit
rund 150 zum großen Teil jungen Menschen setzte sich dann über
Markt, Kölnstraße, den neu benannten Leopold-Bähr-Platz, vorbei am
alten jüdischen Friedhof, Kaiserstraße, Friedrichstraße bis zur
Gedenkstätte An der Synagoge schweigend in Bewegung. Dort trug
Matthias Petzold einige berührende Stücke auf dem Saxophon vor. Im
Wechsel verlasen Vertreter der pax christi-Gruppe Brühl Texte und
Gebete an der Stelle, vor einst die Synagoge stand.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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