Haydn-Expertise und Bach-Kompetenz
Brühler Schlosskonzerte vom 11. Mai bis 16. Februar

Zwei musiksynchrone Feuerwerke im Brühler Schlosspark bilden traditionell den funkelnden Höhepunkt des Haydn-Festivals. | Foto: Nikolai Wolff
2Bilder
  • Zwei musiksynchrone Feuerwerke im Brühler Schlosspark bilden traditionell den funkelnden Höhepunkt des Haydn-Festivals.
  • Foto: Nikolai Wolff
  • hochgeladen von RAG - Redaktion

Brühl - Vom 11. Mai 2019 bis zum 16. Februar 2020 werden das Schloss, der
Schlosspark und die umliegenden Kirchen zu Spielstätten für 33
Konzerte und zwei musiksynchrone Feuerwerke der Brühler
Schlossbkonzerte sein.

Auf fünf Konzertwochenenden im Mai und Juni, deren Programme sich von
Barock bis Romantik bewegen, folgt vom 16. bis 25. August das
jährlich stattfindende und mittlerweile weltweit einzige
Haydn-Festival. In den Wintermonaten lädt die vierteilige Reihe
„Bach um vier“ dazu ein, Johann Sebastian Bachs musikalisches
Universum in moderierten Nachmittagskonzerten zu entdecken. Der
Vorverkauf ist bereits in vollem Gange.

Die Capella Augustina eröffnet unter der Leitung von Andreas Spering
die Konzertsaison und die sechsteilige Abonnementreihe mit einem
reinen Mozart-Programm (11./12.5.). Solistin des u.a. auf dem Programm
stehenden Violinkonzerts KV 211 ist die gefeierte französische
Geigerin Chouchane Siranossian. Mit einem Beethoven-Recital stellt
sich der junge Pianist Fabian Müller bei den Brühler
Schlosskonzerten vor (25./26.5). Er stammt wie Beethoven aus Bonn und
gab letztes Jahr seine Debüts in der New Yorker Carnegie Hall und in
der Hamburger Elbphilharmonie. Anfang Juni schließt sich das G.A.P.
Ensemble, das eigentlich als Trio bekannt ist, mit renommierten
Musikerkollegen zusammen, um in Schloss Augustusburg einen exquisiten
barocken Orchesterklang entstehen zu lassen. Höhepunkt ihres
Programmes: Bachs Brandenburgisches Konzert Nr. 5 (1./2.6.).
Sternstunden der Kammermusik versprechen die beiden Abende mit dem
Mozart Piano Quartet zu werden, das romantische Klavierquartette von
Schumann und Brahms im Gepäck hat (15./16.6.). Auf den Spuren von
Händel und Vivaldi wandelt das Ensemble des 18. Jahrhunderts, das
sich um die Oboistin Susanne Regel gruppiert (29./30.6.).

Das Haydn-Festival 2019

Facettenreich präsentiert sich das diesjährige Haydn-Festival, zu
dem sein Künstlerischer Leiter Andreas Spering einige der besten
Alte-Musik-Ensembles eingeladen hat, die Europa derzeit zu bieten hat.
Zum Auftakt des Festivals steht Spering selbst am Dirigentenpult und
es musiziert das Festivalorchester Capella Augustina. Auf dem Programm
stehen Werke von Joseph Haydn und Franz Schubert sowie die
Uraufführung von „Six country dances lost“, einem Werk von Walter
Zimmermann, das sich auf eine verlorene Komposition Joseph Haydns
bezieht. Dies ist der dritte Teil einer Auftragskompositionsreihe des
Haydn-Festivals. Sieben weitere Uraufführungen folgen in den
kommenden Jahren (16.8.). Grund zur Freude ist das Brühler Debüt des
großen Pianisten Christian Zacharias, der seit Jahrzehnten die
Musikwelt prägt. In seinem Solokonzert zieht er Parallelen zwischen
Bach und Haydn (17.8.). Eine weitere spannende Gegenüberstellung
präsentiert die in Köln ansässige Compagnia di Punto: Mit ihren
historischen Instrumenten spielen die Musiker Beethovens „Eroica“
und Haydns Sinfonie Nr. 53, die den Beinamen „L’Imperiale“
trägt (18.8.). Das Finnish Baroque Orchestra stellt in seinem Konzert
die Musikzentren Moskau und Sankt Petersburg zurzeit von Haydn und
Mozart vor (19.8.). Die Capella Cracoviensis, die bereits in der
Vergangenheit bei den Brühler Schlosskonzerten begeisterte, kehrt
zurück und geht den musikalischen Verbindungen zwischen Haydn und
Mozart nach (20.8.). Eine besondere Haydn-Expertise hat sich das
Quatuor Cambini aus Paris erworben, das in einem Großprojekt
sämtliche Streichquartette von Haydn zur Aufführung bringt. Eines
davon präsentiert das Ensemble in seinem Brühler Konzert, kombiniert
mit je einem Quartett von Mozart und Beethoven (21.8.). Aus London
reist das weltberühmte Alte-Musik-Ensemble The English Concert an und
begleitet die Sopranistin Sarah Traubel bei Arien von Haydn und
Mozart, die zu den Perlen des Vokalrepertoires zählen (22.8.). Die
Hofkapelle München verbindet in ihrem Konzert Haydns berühmte
„Abschiedssinfonie“ mit Werken der Freunde Cannabich und Mozart
(23.8.). Zum Abschluss des Haydn-Festivals (24./25.8.) stehen gleich
zwei der sehr groß angelegten Werke Haydns auf dem Programm: In
Schloss Augustusburg erklingt die selten aufgeführte Oper
„L’Incontro Improvviso“, in der Haydn den Stoff der
„Entführung aus dem Serail“ vertonte – übrigens lange bevor
Mozart seine so betitelte Oper komponierte. Die Kirche St. Margareta
wird an denselben Abenden zur Aufführungsstätte für Haydns
berühmtestes Werk, das Oratorium „Die Schöpfung“. In der
Schlosskirche bringt unterdessen das Ensemble Hamburger Ratsmusik
seltene historische Instrumente wie das Baryton und das Pardessus de
Viole zum Klingen.

Feuerwerke, Konzertmenüs und ein Sonderkonzert

Zwei musiksynchrone Feuerwerke im Brühler Schlosspark bilden
traditionell den funkelnden Höhepunkt des Haydn-Festivals: Im
Anschluss an die Konzerte am 24. und 25. August wird um 22.00 Uhr
synchron zur „Feuerwerksmusik“ von Händel ein eindrucksvolles
Boden-, Terrassen- und Höhenfeuerwerk choreografiert. Es musiziert
das Neue Rheinische Kammerorchester unter der Leitung von Gerhard
Peters, während der mehrfache Feuerwerksweltmeister Helmut Reuter
für das perfekte Timing des rund halbstündigen Lichterspektakels
sorgt. Wer zuvor in den Genuss eines musikalisch-kulinarischen
Vorprogramms kommen möchte, bucht ein viergängiges Konzert-Menü mit
dem Duo Guitartes in einem Brühler. Die langjährige Zusammenarbeit
mit dem Westdeutschen Rundfunk im Rahmen der Reihe „WDR 3 Alte Musik
in NRW“ wird 2019 mit einem Sonderkonzert am 14. Juni fortgesetzt.
Das Konzert des katalanischen Vokalquartetts Cantoría lädt ein zu
einem feurig-musikalischen Ausflug in die spanische Renaissance ein.

Winterkonzertreihe „Bach um vier“

Eine Besonderheit in diesem Jahr: Es werden auch Konzerte in der
kalten Jahreszeit angeboten. „Bach um vier“ heißt die vierteilige
Konzertreihe, in der Kantaten und Kammermusikwerke Johann Sebastian
Bachs in der Schlosskirche erklingen. Erläuterungen zur textlichen
und musikalischen Bedeutung der Werke sollen dem Publikum helfen, die
Kompositionen besser zu verstehen und die Musik dadurch umso mehr zu
genießen.

Die Konzertkarten sind in allen an KölnTicket angeschlossenen
Vorverkaufsstellen erhältlich oder können unter 0221-2801 bzw. auf
www.schlosskonzerte.de bestellt werden. Eingehende Informationen zu
den einzelnen Konzerten sind unter
www.schlosskonzerte.de zu
finden. Das gedruckte Programm kann in der Geschäftsstelle der
Brühler Schlosskonzerte unter 02232-941884 bestellt werden.

Zwei musiksynchrone Feuerwerke im Brühler Schlosspark bilden traditionell den funkelnden Höhepunkt des Haydn-Festivals. | Foto: Nikolai Wolff
Die Capella Augustina eröffnet unter der Leitung von Andreas Spering die Konzertsaison und die sechsteilige Abonnementreihe mit einem reinen Mozart-Programm. | Foto: Jörg Hejkal
Redakteur/in:

RAG - Redaktion

28 folgen diesem Profil