Wanderung zum Everest Basecamp
Akklimatisierung und Lhotse Südwand

Lhotse Südwand und Gedenkstätte für Bergsteiger
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Wandertag 6. Akklimatisierungstour von Dingboche (4.400m) bis Chukung und den darüber liegenden Ridge auf etwa 5.000m. Insgesamt sind wir ca. 11 km gelaufen. Nach einer schlechten Nacht. Sowohl mein Sohn als auch ich haben hier hundsmiserabel geschlafen. Entsprechend waren wir schlecht in Form. Nur meiner Tochter ging es einigermaßen. Der Aufstieg war eine echte Qual. Ganz langsam. Schritt für Schritt gegen die Kopfschmerzen und das flaue Gefühl im Magen. Ja nicht überanstrengen.

Mein Sohn scheint mehr Reserven zu haben als ich. Er lässt es sich nicht nehmen, vor dem Panorama des Ama Dablam einen Rückwärtssalto zu machen.

Neben den Wehwehchen der Akklimatisierung stand dieser Tag ganz unter dem Eindruck der gigantischen Lhotse (8.516m) Südwand. 1973 fand der erste Versuch statt, diese riesige und als eine der schwierigsten bergsteigerischen Herausforderungen des Himalaya geltende Wand zu bezwingen. Es dauerte bis zum 16. Oktober 1990, bis einer russischen Expedition die erste erfolgreiche Durchsteigung der Wand bis zum Gipfel endlich gelang.

Auf unserem Weg heute kamen wir an der Gedenkstätte für die polnische Bergsteigerlegende Józef Jerzy Kukuczka vorbei. Der kam beim Versuch, die Lhotse Südwand zu bezwingen, am 24. Oktober 1989 ums Leben. Kukuczka duellierte sich in den 80er Jahren mit Reinhold Messner um die erste Besteigung aller 14 8.000er. Er war der zweite, dem dieses Kunststück gelang. Einige Stimmen behaupten jedoch, dass er aufgrund seines Stils und seiner Routenwahl den Wettstreit gegen Messner eigentlich hätte gewinnen müssen.

Nun sind wir wieder in unserer Lodge auf 4.400m Höhe angekommen. Es ist zu hoffen, dass wir nach diesem Akklimatisierungstag besser schlafen können als gestern. Bei der Akklimatisierung gilt: Hoch gehen, tief schlafen. Entsprechend war dieser Tag heute gut. Und wir alle fühlen uns im Moment (16:00h am 6.4.) auch entsprechend - so pudelwohl wie das ca zwei Wochen alte Yak Kälbchen, was wir auf dem Weg nach unten gesehen haben.

Morgen übernachten wir in Lobuche auf 4.800m. Wir diskutieren noch, auf welche Art wir Everest Base Camp (ca. 5.300m) und Kala Patthar (5.600m) attackieren. Wie auch immer der Plan ausfällt. Ab Sonntag sind wir wieder unter 4.000m und der größte Teil des Abenteuers ist vorbei.

LeserReporter/in:

Oliver Gritz aus Bonn

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