Die Bäche der Region
Von Selterswasser bis zur Quelle im Kottenforst

Mit seinem Labor in einem kleinen Koffer ist Professor Georg Schwedt in der Region unterwegs, um Flüsse und Bäche zu beproben, wie hier in Roisdorf am Alfterer-Bornheimer Bach.  | Foto: fes
  • Mit seinem Labor in einem kleinen Koffer ist Professor Georg Schwedt in der Region unterwegs, um Flüsse und Bäche zu beproben, wie hier in Roisdorf am Alfterer-Bornheimer Bach.
  • Foto: fes

Region (fes). „Mein Labor habe ich immer dabei“, schmunzelt Georg Schwedt. Das kleine blaue Plastikköfferchen wirkt auf den ersten Blick ein wenig unscheinbar, fast wie ein Spielzeug. Doch der erste Eindruck täuscht. Mit den darin verstauten Pipetten, Röhrchen und Bechern analysiert der emerierte Chemie-Professor, der in Bonn-Buschdorf lebt und 1943 im niedersächischen Hessisch Oldendorf geboren wurde, in wenigen Minuten auf seinen Spaziergängen die Inhaltsstoffe und Wasserqualitäten von Bächen und kleinen Flüssen. Gemeinsam mit seiner Frau Heidrun unternahm er viele Streifzüge durch die Region rund um Bonn, zunächst durch Wesseling und das Vorgebirge, später durch das Brohl- und Vinxtbachtal, weiter entlang der Siegaue und zuletzt durch Ostwestfalen zu den Paderquellen. So entstand seine mittlerweile fünf Bände umfassende Reihe zur regionalen Gewässerkunde.

Geplant hatte Georg Schwedt dies so ursprünglich nicht. Auf die Idee, seine Aufzeichnungen zu veröffentlichen, kam er erst, als er immer wieder von neugierigen Anwohnern darauf angesprochen wurde, was er denn so treibe und ob man darüber irgendwann auch etwas lesen könne?

Und wie ist es nun um das Wasser in der Region bestellt? Der Naturwissenschaftler hat gute Nachrichten: Die Flüsse sind sauber, das Wasser ist gut und kaum verunreinigt. Dass das Wasser insgesamt von guter Qualität ist, könne man auch schmecken. Durch die vielen Mineralien, vor allem, wenn es direkt im Wald von der Quelle mit der Hand geschöpft werde. Der hohe Mineralstoffgehalt komme durch die Nähe zur Eifel und zur Voreifel zustande. Das Grundwasser dort gilt als besonders mineralstoffreich.

Wichtig war Georg Schwedt vor allem, dass seine Bücher keine reinen Forschungsstudien sind. Eingebettet sind seine Ergebnisse immer auch in einen naturhistorischen Kontext. Seine Bücher können sogar als Reiseführer genutzt werden, wenn der Autor beispielsweise die Sehenswürdigkeiten entlang der Siegaue beschreibt.

Eine Fundgrube für Geschichtsfreunde ist sein zweiter Band über den Roisdorfer Brunnen („Das Selterswasser vom Vorgebirge“). Darin nimmt Schwedt seine Leser mit auf einen spannenden historischen Streifzug durch die Geschichte der Roisdorfer Mineralquellen. Er bedient sich in diesem Band den Auifzeichnungen des Bonner Professors für Chemie und Technologie Gustav Bischof (1792 – 1870), der in den 1820er Jahren als früher Pionier zu den Mineralquellen in der Eifel und im Taunus und später auch in Roisdorf forschte. Bereits ein Jahr zuvor publizierte der Mediziner Christian Friedrich Harless (1773 – 1853), der ebenfalls als Professor in Bonn lehrte, über „Die vorzüglicheren salinischen und eisenhaltigen Gesundbrunnen im Grosherzogtum Niederrhein, insbesondere die Mineralquellen zu Roisdorf, Heppingen, Tönnesstein, Heilbrunnen und zu Godesberg“.

Redakteur/in:

Frank Engel-Strebel aus Bornheim

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